Slowaken vor Duell mit DFB: "Wir haben keine Angst"

Slowaken-Coach Jan Kozak.
 ©dpa

Vichy/Lille - Die Ausgangslage vor dem EM-Achtelfinale ist eindeutig. Deutschland muss gewinnen, die Slowakei muss gar nichts. Der Außenseiter kann wieder auf zwei zuletzt angeschlagene Stammkräfte zurückgreifen.

Für die Slowaken ist es das einfachste Spiel der ganzen EM. Im Duell mit Weltmeister Deutschland erwartet am Sonntag (18.00 Uhr/ZDF) keiner etwas vom Außenseiter - selbst im Falle einer Niederlage in halbwegs erträglicher Höhe könnte das Team um Schlüsselspieler Marek Hamsik stolz in die Heimat zurückkehren. „Wir wissen, dass Deutschland der große Favorit ist. Nicht nur in diesem Spiel, sondern in dem gesamten Turnier“, stellte Kapitän Martin Skrtel fest. Dennoch versprach er einen Achtelfinal-Kampf in Lille bis zum Ende. „Alles ist möglich. Wir haben keine Angst. Unser Selbstvertrauen ist mit Überstehen der Vorrunde gewachsen.“

Der Einzug in die Runde der letzten 16 war das ausgemachte Ziel der Slowaken. Das ist bereits vollbracht; alles Weitere bewerten die EM-Neulinge nun als reine Zugabe. Ein Triumph gegen Deutschland wäre zweifelsohne der fußballerische Höhepunkt schlechthin für das kleine Land 23 Jahre nach Erlangung der Unabhängigkeit. Und dass der Weltmeister schlagbar ist, haben Hamsik & Co. vor knapp vier Wochen selbst unter Beweis gestellt, als in der EM-Vorbereitung ein 3:1-Sieg gegen eine deutsche B-Auswahl gelang. Dass damals viele deutsche Stammspieler fehlten und der starke Regen für nahezu irreguläre Platzverhältnisse sorgte, blendet der eine oder andere da gerne aus.

„Dieser Sieg in Augsburg hat uns viel Selbstvertrauen gebracht“, sagte Bundesliga-Profi Peter Pekarik am Samstag. „Danach habe ich viele Glückwünsche aus meinem aktuellen Verein Hertha BSC und sogar von meinem früheren Verein VfL Wolfsburg erhalten. Ich werde morgen alles dafür tun, dass sie mir wieder gratulieren müssen.“

Den Slowaken ist aber auch klar, dass sie gegen Deutschland nur mit einer starken Defensivleistung bestehen können. „Wir brauchen einen Tag, wie wir ihn beim 0:0 gegen England hatten“, befand der verletzt fehlende Noch-Kölner Dusan Svento, der die Rheinländer im Sommer verlassen wird. Wegen Muskelproblemen wird er gegen das DFB-Team nur zuschauen können. Sein Außenverteidigerkollege Pekarik will dagegen trotz eines Nasenbeinbruchs mit einer Spezialmaske auflaufen. „Ich bin fit und bereit, zu spielen“, bestätigte er. Auch der zuletzt angeschlagene Ex-Nürnberger Robert Mak ist am Sonntag dabei.

Trainer Jan Kozak setzt darauf, dass seine Mannschaft befreit aufspielen kann. „Wir haben diesmal den Vorteil, dass auf uns kein Druck mehr lastet, nachdem wir unser Ziel, das Achtelfinale, schon erreicht haben“, sagte der Coach. „Wir gehören zu den besten 16 Mannschaften dieses Turniers und spielen jetzt gegen den Weltmeister. Das ist eine tolle Herausforderung für uns.“

Der slowakische Verbandschef Jan Kovacik erklärte das DFB-Team am Freitag kurzerhand zum Titelanwärter Nummer eins. „Für mich ist Deutschland der größte Favorit in diesem Turnier“, kommentierte er - und nahm seinem Team damit jeden Druck.

Vertrauen in die eigene Stärke bringen die Slowaken sowieso schon genug mit. „Wir haben eine Mannschaft, in der jeder voll mitzieht. Wir können großartige Erfolge erzielen und große Ziele erreichen“, sagte der erfahrene Jan Durica, der zusammen mit Skrtel die Innenverteidigung bildet. Optimistisch erklärte der frühere Hannoveraner: „Wir hoffen, dass das gegen Deutschland so weitergeht!“

Bei aller zu erwartenden Defensivarbeit setzen die Slowaken offensiv fast allein auf geniale Momente ihres Mittelfeld-Asses Hamsik. Der 28-Jährige vom SSC Neapel glänzte schon beim Testspielsieg gegen Deutschland in Augsburg mit einem Kunst-Tor.

dpa

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