Oranje zittert sich ins Viertelfinale

Kollektiver Oranje-Jubel nach dem knappen sieg gegen Mexiko.
 ©AFP

Fortaleza - Eine atemberaubende Last-Minute-Aufholjagd und Joker Klaas Jan Huntelaar haben den Niederlanden den Einzug ins WM-Viertelfinale beschert.

Mit dem Mute der Verzweiflung verwandelte die Oranje-Elf im Glutofen von Fortaleza gegen Mexiko einen 0:1-Rückstand noch in einen 2:1 (1: 0)-Sieg. Wesley Sneijder (88.) und der eingewechselte Schalker Huntelaar per Foulelfmeter (90.+4.) erlösten nicht nur die Holland-Fans, sondern auch Louis van Gaal auf der Trainerbank.

Mexiko verzweifelt am Achtelfinal-Fluch

Während die Niederlande nun dem vermeintlich einfachen Viertelfinale am kommenden Samstag in Salvador gegen Costa Rica oder Griechenland entgegenblicken, verzweifelt El Tri am Achtelfinal-Fluch: Zum sechsten Mal in Folge war für die Mexikaner in der ersten K.o.-Runde Endstation. „Das ist wieder unglaublich. Das war aber verdammt schwer. Wir müssen nun weitermachen wie bisher. Wir sind gut, ich glaube an uns“, sagte der holländische Stürmer Robin van Persie nach dem Hitzeduell

Giovani Dos Santos brachte El Tri in der 48. Minute in Führung, bevor Oranje mit einem beeindruckenden Kraftakt den K.o.-Schlag noch abwendete. Zunächst glich Wesley Sneijder mit einem wuchtigen Schuss von der Strafraumgrenze aus, dann gelang „Hunter“ Huntelaar der Siegtreffer. Kapitän Rafael Marquez hatte zuvor Robben im Strafraum gefoult.

„Das ist der pure Adrenalinkick“, sagte Huntelaar, „Das ist, das wovon man als kleiner Junge träumt: reinzukommen und das entscheidenden Tor zu machen. Das ist einfach phantastisch.“

Beide Teams hatten von Beginn an mit unbarmherzigen, feucht-heißen 30 Grad zu kämpfen. Auch die ersten offiziellen Trinkpausen während der Endrunde (32. und 76.) verschafften den Spielern nur kurz Linderung. Vor allem die Van-Gaal-Elf, für die das offenkundig noch weitaus problematischer war als für die hitzeerprobten Mexikaner, musste an ihre physischen Grenzen gehen.

Hitze macht Spielern und Fans zu schaffen

Auch wegen der Hitze gab van Gaal die Devise „saftey first“ aus. Seine Elf stand extrem tief, überließ den Mexikanern viele Spielanteile und lauerte auf Konter. Da aber auch die Mannschaft von Coach Miguel Herrera extrem diszipliniert zu Werke ging, entwickelte sich ein zähes Ringen, das zahlreiche Zuschauer stehend im Schatten verfolgten. Auf ihren Sitzplätzen in der prallen Sonnen hatten sie es nicht ausgehalten.

Die Niederlande kam vor der Pause nur ein einziges Mal gefährlich vor das Tor von Guillermo Ochoa - und hatten Pech. In der Nachspielzeit brachten Hector Moreno und Rafael Marquez gemeinsam Arjen Robben zur Fall, doch Schiedsrichter Pedro Proenca (Portugal) pfiff den fälligen Strafstoß nicht (45.+2). Hector Herrera (17.), Carlos Salcido (24.) und Dos Santos (42.) hatten zuvor auf der Gegenseite gute Möglichkeiten vergeben.

Dirk Kuyt kam auf der für ihn ungewohnten Position auf der linken Seite der Viererkette zu seinem 100. Länderspieleinsatz. Auf rechts feierte Paul Verhaegh vom FC Augsburg sein WM-Debüt, er hatte große Probleme mit dem schnellen Miguel Layun, der ihn gleich mehrfach überlief, und wurde in der 56. Minute gegen Memphis Depay ausgewechselt.

Dicker Schmatzer: So schön sind die WM-Fans

Die Mexikaner mussten auf einen ihrer wichtigsten Spieler verzichten. Für den gelbgesperrten Jose Vasquez, den großen Strategen im defensiven Mittelfeld, spielte Carles Salcido. Die Defensive der Mexikaner bildete auch so ein nahezu undurchdringliches Bollwerk.

Und kurz nach der Pause waren sie auch vorne erfolgreich. Dos Santos zog aus gut 20 Metern ab und traf ins untere rechte Eck. Die Oranje-Stars waren jetzt zum Handeln gezwungen, sie mobilisierten die letzten Reserven, verzweifelten aber zunächst an Ochoa. In der 57. Minute lenkte der Torwart der Mexikaner zunächst einen Volleyschuss von Stefan de Vrij aus nur vier Metern mit einem unglaublichen Reflex an den Pfosten. In der 74. Minute war er gegen Robben zur Stelle, der aus spitzem Winkel abgezogen hatte.

Mit der Einwechslung des Schalkers Klaas Jan Huntelaar für den erschöpften Robin van Persie (76.) leutete van Gaal die Schlussoffensive ein.

sid

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