Bundesliga-Profi Christoph Kramer analysierte die WM 2018 für das ZDF und hat als Experte bereits viele Fans. Doch am Mittwoch war er letztmals für den TV-Sender im Einsatz.
Update vom 27. Juni 2018: Christoph Kramer vor letztem Einsatz als ZDF-Experte
Christoph Kramer war am Mittwoch, 27. Juni 2018, zum letzten Mal als Experte im ZDF im Einsatz. Der 27-Jährige analysierte bisher die Partien der WM 2018, die beim öffentlich-rechtlichen Sender ausgestrahlt wurden. Doch damit ist nun Schluss. Wie sein aktueller Klub Borussia Mönchengladbach mitteilte, wird Kramer am Sonntag (1. Juli) am Trainingsauftakt der „Fohlen“ teilnehmen und kann dadurch seine Tätigkeit beim ZDF nicht fortführen.
Christoph Kramer wird am Sonntag beim Trainingsauftakt der #FohlenElf wieder voll mit einsteigen. Seine WM-Experten-Tätigkeit beim ZDF endet nach dem morgigen Einsatz.
— Borussia (@borussia) 26. Juni 2018
Kramer gewann in den vergangenen Wochen als WM-Experte viele Fans dazu, die ihn aufgrund seiner Analysen, seines Fachwissens und seines sympathischen Auftretens schätzen. An anderen ZDF-Mitarbeitern ließen sie hingegen kein gutes Haar.
Am Mittwoch übertrug das ZDF unter anderem das letzte WM-Gruppenspiel von Deutschland gegen Südkorea. Auch über diese Partie hat sich Christoph Kramer, Weltmeister von 2014, seine Gedanken gemacht. Übrigens: Ab 16 Uhr begleiteten wir das Match im Live-Ticker.
WM 2018: Deshalb ist Christoph Kramer als Experte so beliebt
Mainz - Dass aktive Fußballer ihr Fachwissen und ihre Meinung, abseits vom Spielfeldrand, zum aktuellen Spielgeschehen im TV präsentieren, ist eher ungewöhnlich, doch die Wahl des ZDF, Christoph Kramer von Borussia Mönchengladbach als Experten für die WM 2018 in Russland einzusetzen, findet unisono Lob und Anerkennung für den 27 Jährigen Mittelfeldspieler.
WM 2018: Warum ist Christoph Kramer in Russland nicht dabei
Nach einer mäßigen Saison bei Borussia Mönchengladbach wurde Kramer von Bundestrainer Jog Löw nicht in die Nationalmannschaft gewählt. Das war aber auch keine große Überraschung für ihn, denn sein letztes Länderspiel für Deutschland machte Kramer im März 2016 gegen Italien. Die Qualität Kramers reichte offenbar nicht um es mit Özil, Khedira, Reus, Kroos etc. aufzunehmen.
WM 2018: Kramer als TV-Experte - Darum sagte er ja zum ZDF
Christoph Kramer spielt nicht nur Fußball, sondern liebt diesen Sport auch. Wie so viele andere Fans der WM schaut sich auch der Profi gerne die Übertragungen der TV-Sender an. Im Interview mit seinem Ferien-Job-Geber ZDF sagte er zu seiner Entscheidung als TV-Experte anzutreten: „Der ausschlaggebende Grund war, dass ich nicht dabei bin - aktiv. Ich gucke halt unheimlich gern die WM und als die Anfrage kam, musste ich nicht lange darüber nachdenken. Ich gucke sie sowieso, gebe mit Freunden immer auf der Couch meinen Senf dazu. Dann kann ich es auch mit dem Mikrofon tun. Das ist für mich kein Nichturlaub.“
Jochen Breyer freute sich in jedem Fall über seinen kompetenten Neuzugang:
Darf ich vorstellen: unser WM-„Neuzugang“. Chris Kramer wird der Experte an meiner Seite. Freue mich sehr, dass wir ihn überzeugen konnten, seinen Sommer im Studio statt am Strand zu verbringen. Hoffe, er erinnert sich trotz Final-Amnesie noch an ein paar Anekdoten von 2014. pic.twitter.com/h8zXC0dPQT
— Jochen Breyer (@jochenbreyer) 24. Mai 2018
Zu ihrem gemeinsamen WM-Auftakt im ZDF postete der Moderator am Freitag auf Instagram:
Da sich ARD und ZDF mit den Übertragungen zur WM 2018 in Russland abwechseln, meldet sich Christoph Kramer nur jeden zweiten Tag zu Wort. Aber nicht aus Moskau, Sankt Petersburg oder Kazan, sondern aus Baden Baden. Nur die Kommentatoren Béla Réthy, Oliver Schmidt, Claudia Neumann und Martin Schneider melden sich live aus Russland zu Wort. Dort sind auch die ZDF-Reporter Sven Voss, Katja Streso und Alexander Ruda im Einsatz.
WM 2018: Kramer ist kein „Experte“ - und gerade deshalb eine gute Wahl
Wenngleich Kramer auf den ersten Blick nicht wie der knallharte Experte daherkommt, besticht er vor allem mit seinen klaren, ehrlichen und verständlichen Analysen im ZDF. Phrasenschwein: Fehlanzeige! Als Zuschauer hat man nicht das Gefühl, dass sich Kramer mit Aussagen profilieren oder sich wie manch anderer (Ex-) Fußballer bewusst ins Rampenlicht rücken will.
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Im Interview mit seinem Interims-Kollegen fragte der ZDF-Moderator Jochen Breyer im Vorfeld der WM: „Du giltst ja als Mann der klaren Worte. Kannst du denn während der Weltmeisterschaft auch die deutsche Mannschaft hier und da mal kritisieren? Oder ist das schwierig, weil du jetzt gerade erst dabei warst und auch so ein bisschen im Dunstkreis dabei bist?“ Seine Aufgabe bei der WM 2018 schätzte der 27-Jährige folgendermaßen zuversichtlich ein:
„Ich glaube nicht, dass ich großartig was zu kritisieren habe. Aber wenn es etwas anzusprechen gibt, dann spreche ich das sicherlich an. Aber ich denke nicht wie der klassische Experte, sondern eher so auf meine Art. Von daher kriege ich das schon alles ganz gut unter einen Hut, denke ich.“
WM 2018 - So denken die deutschen Fans über Kramers ZDF-Job
Die Meinungen zu der bisherigen Leistung von Christoph Kramer als TV-Experte wird von den Fans durchweg positiv aufgefasst. Auf Twitter äußerten viele User ihre positive Überraschung und lobten den Mittelfeldspieler für seine Analysen.
Durch seine Leistung im TV-Studio steigert Kramer offenbar auch seine Beliebtheit und Aufmerksamkeit bei den deutschen Fußball-Fans.
Christoph #Kramer macht seine Sache ausgesprochen gut, wie ich finde. Eine echte Bereicherung des @ZDF WM Teams#WM2018
— Bu_tterfly501 (@butte_rblume170) 17. Juni 2018
Der #Kramer wäre tatsächlich einer für den #BVB ! So ein Spieler hätte ich gern bei uns. #ZDFWM2018
— Fabian Gillan (@UnrealFabian) 16. Juni 2018
WM 2018 - Erinnerungen an den WM-Titel 2014
Den meisten deutschen TV-Zuschauern ist Christoph Kramer durch das WM-Finale 2014 in Rio de Janeiro bekannt. Wenngleich Kramer gegen Argentinien nur 31 Minuten auf dem Platz stand, blieb eine Szene allen Fans in Erinnerung. Im Gegensatz zu Kramer selbst. Nach einem Bodycheck mit dem Argentinier Ezequiel Garay konnte er sich nach eigenen Angaben zufolge nicht an die erste Halbzeit erinnern. Der Weltmeister von 2014 fragte den italienischen Schiedsrichter Nicola Rizzoli direkt nach dem Zusammenstoß „Schiri, ist das das Finale?“ Trotz der kurzzeitigen Amnesie, ausgelöst durch den Zusammenstoß, darf sich Kramer seit diesem Tag Fußball-Weltmeister nennen. Seine Kollegen nahmen damals Kramer im Aktuellen Sportstudio auf die Schippe.
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mgo