Nach Peinlich-Pleite gegen Österreich: Verärgerter Löw schimpft auf DFB-Team

Bundestrainer Jogi Löw konnte mit der Leistung seiner Mannschaft im Testspiel gegen Österreich nicht zufrieden sein.
 ©dpa / Christian Charisius

Bundestrainer Jogi Löw zeigt sich enttäuscht von der Leistung seiner Mannschaft gegen Österreich, gelobt jedoch Besserung. Immerhin könne er aus der Pleite zahlreiche Erkenntnisse ziehen.

Klagenfurt - Fragen an Bundestrainer Joachim Löw in der Pressekonferenz nach dem 1:2 der Fußball-Nationalmannschaft im Länderspiel gegen Österreich am Samstagabend in Klagenfurt.

Frage: Wie fällt Ihr Fazit aus nach dieser Niederlage vor der WM?

Löw: Ich bin enttäuscht, aber nicht tief besorgt. Ich ärgere mich, aber nicht über die Niederlage, sondern mehr über das Wie. Das war eigen verschuldet, weil wir nach dem 1:0 das Spiel eigentlich unter Kontrolle hatten. Vor allem nach der Halbzeitpause waren wir überhaupt nicht mehr im Spiel und haben Österreich dadurch zurück gebracht. Wir waren sehr fahrlässig in dieser Phase und sind die gesamte zweite Halbzeit nicht mehr aus dem Fahrwasser herausgekommen, weil wir extrem viele Ballverluste hatten.

Frage: Warum hat vieles nicht gestimmt im Spiel?

Löw: Ich weiß es nicht. Das hat sicher mehrere Gründe. Mancher war nicht ganz so frisch. Beim anderen waren es Konzentrationsmängel oder Schlampigkeit im Passspiel. Wir haben so viele Bälle verloren, das habe ich selten so erlebt. Wir sind drei-, viermal in Überzahl auf das gegnerische Tor zugelaufen und haben die Aktionen nicht mal zum Abschluss gebracht. Wir hatten Ballverluste im Minutentakt. Dann haben wir in der Defensive Fehler gemacht. Das ist für den Gegner etwas Schönes, er hat daraus Stärke gewonnen. Das war so schlecht. Es gibt einiges aufzuarbeiten.

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Löw über Neuer: „Man hat ihm die Pause nicht angemerkt“

Frage: Wie beurteilen Sie die Leistung von Rückkehrer Manuel Neuer?

Löw: Für Manuel war es nach so langer Zeit ein sehr zufriedenstellendes Comeback. Er hatte auch nach dem Spiel mit seinem Fuß keinerlei Probleme. Er hat in einigen Situationen sehr gut reagiert. Man hat ihm die Pause nicht angemerkt.

Frage: Haben Sie bei einigen Spielern noch Erkenntnisse gewonnen für die endgültige Kaderauswahl?

Löw: Einen einzelnen Spieler möchte ich nicht zum Thema machen. Aus dem Spiel heraus hat sich niemand ganz besonders aufgedrängt. Alle waren von ihren Möglichkeiten weit entfernt. Wir haben einiges falsch gemacht. Auf der anderen Seite ist es auch gut, wenn wir Erkenntnisse gewonnen haben und daran jetzt arbeiten können.

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Löw: „Woran wir gearbeitet haben im Training, hat nicht funktioniert

Frage: Wie haben Sie die mögliche Absage durch das Unwetter gesehen?

Löw: Es war schon ein ständiges Hin und Her. Grundsätzlich wollten wir das Spiel machen. Wir wollten Erkenntnisse gewinnen. Auf der anderen Seite wollten wir vermeiden, dass sich das Verletzungsrisiko erhöht. Eine Zerrung hätte wahrscheinlich das WM-Aus bedeutet für einen betroffenen Spieler. Für die Spieler war es sicher eine schwierige Situation. Aber als es nicht mehr geregnet hat, war der Platz viel besser. Es gab kein erhöhtes Risiko mehr.

Frage: Sie scheinen von den Mängeln auch überrascht zu sein. Werden Sie jetzt ihre WM-Vorbereitung verändern?

Löw: Verändern wird es die Vorbereitung von den Inhalten her nicht. Was wir besprochen hatten und woran wir gearbeitet haben im Training, hat nicht funktioniert. Da setzen wir den Hebel weiter an. Es sind die gleichen Themen. Ich ärgere mich. Aber ich bin auch überzeugt, in zwei Wochen wird die Mannschaft ganz anders präpariert sein. Das lässt mich jetzt keine schlaflosen Nächte verbringen. Weil ich weiß: Das kriegen wir hin, keine Sorge.

dpa

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