Kroatien siegt nach Nerven-Krimi über Dänemark

Luka Modric (r.) verwandelt gegen Schmeichel.
 ©AFP / JEWEL SAMAD

Kroatien steht bei der Fußball-WM in Russland erstmals seit 1998 wieder im Viertelfinale. Die Kroaten gewannen am Sonntagabend im Achtelfinale 3:2 im Elfmeterschießen gegen Dänemark und spielen damit am Samstag in Sotschi gegen Russland.

Nischni Nowgorod - Geheimfavorit Kroatien darf nach einem Elfmeterkrimi mehr denn je vom ganz großen Wurf in Russland träumen. Torwart Danijel Subasic führte den WM-Dritten von 1998 im Nervenspiel vom Punkt gegen ungemein zähe Dänen mit drei Paraden gegen Christian Eriksen, Lasse Schöne und Nicolai Jörgensen zum 3:2-Erfolg. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte Barca-Star Ivan Rakitic.

Nach Verlängerung, in der Superstar Luka Modric schon mit einem Foulelfmeter an Kasper Schmeichel gescheitert war (116.), hatte es im Achtelfinale in Nischni Nowgorod 1:1 (1:1, 1:1) gestanden. Schmeichels weitere Paraden im Elfmeterschießen gegen Milan Badelj und Josip Pivaric brachten Dänemark nichts.

Nach einem Rekordstart mit zwei Toren innerhalb von 3:37 Minuten tat sich lange wenig. Subasic verhinderte dann das nächste Aus eines hoch gehandelten Teams in Russland. Nun wartet im Viertelfinale am Samstag in Sotschi der Gastgeber auf die Kroaten.

Subasic macht beim Gegentor keine gute Figur

Dänemark, Europameister von 1992, verpasste sein zweites WM-Viertelfinale nach 1998. Zugleich endete für das Team des norwegischen Trainers Age Hareide eine Serie von 18 Spielen ohne Niederlage.

Das vierte K.o.-Spiel lieferte die bislang spektakulärste Anfangsphase in Russland, nie in der WM-Geschichte erzielten beide Teams so schnell jeweils ein Tor. Das Spiel lief gerade 58 Sekunden, als Mathias Jörgensen nach einem langen Einwurf von Jonas Knudsen und einem Zuspiel des Neu-Dortmunders Thomas Delaney aus dem Gewühl heraus traf. Kroatiens Torwart Danijel Subasic, der den Ball mit dem Fuß ins eigene Tor lenkte, machte keine glückliche Figur.

Die Führung währte nicht mal drei Minuten, und das zweite Tor hatte eine noch kuriosere Vorgeschichte als das erste: Henrik Dalsgaard wollte den Ball im Strafraum mit einem Befreiungsschlag klären, traf aber seinen Mit spieler Andreas Christensen im Gesicht. Mandzukic fiel der Ball vor die Füße, der Ex-Münchner schoss ihn ins kurze Eck.

Nach dem Ausgleich mussten sich beide Teams erst mal schütteln: Vor allem versuchten sie, ihre Defensivreihen zu ordnen und zu schließen. Das gelang ihnen recht gut. Vor allem die spielbestimmenden Kroaten schafften es nur noch selten bis in den Strafraum der Dänen.

Das Team mit den Bundesliga-Profis Delaney und Yussuf Poulsen - der Angreifer von RB Leipzig stand nach seiner Gelbsperre wieder in der dänischen Startelf - setzte aber auch eigene Akzente und hatte die erste große Chance nach der hektischen Anfangsphase. Subasic war diesmal gegen Martin Braithwaite auf dem Posten.

Zähes Spiel nach der Pause

Die Kreativabteilung der Kroaten mit "Chef" Modric (Real Madrid), Ivan Rakitic (FC Barcelona) und Ivan Perisic (Inter Mailand) war gefragt, doch vor der Pause überzeugte nur Modric als Ballverteiler. Der Geheimfavorit auf den Titel, der mit drei Siegen durch die Vorrunde marschiert war, blieb spielbestimmend - doch Dänemark war näher dran an der Führung. In der 42. Minute traf Christian Eriksen, Spielmacher von Tottenham Hotspur und Chef im dänischen Team, mit einem genialen Heber von der Strafraumgrenze das Lattenkreuz.

Nach der Pause wurde das Spiel immer zäher. Die ungemein giftigen Dänen ließen den Kroaten, bei denen zehn aktuelle oder ehemalige Bundesliga-Spieler im Kader stehen, kaum noch Luft zum Atmen. Von der Leichtigkeit, mit der das Team von Coach Zlatko Dalic etwa Argentinien mit 3:0 entzauberte, war nichts mehr zu sehen. Modric ließ sich immer weiter zurückfallen, um sich für eine sinnvolle Spieleröffnung Platz zu verschaffen, doch sogar dem hochgelobten Spielgestalter des Champions-League-Siegers fiel kaum etwas ein.

Beide Teams kamen in der regulären Spielzeit und der Verlängerung zwar noch zu Chancen, richtig zwingend war aber keine davon - bis Modric mit einem genialen Pass Frankfurts Pokalheld Ante Rebic in Szene setzte, den Torschütze Jörgensen von den Beinen holte. Doch Modric vergab den fälligen Elfmeter.

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SID

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