Sebastian Rudy war die Überraschung in Joachim Löws Startelf gegen Schweden. Seine Nase brach - sein Lächeln nicht. Doch wie erlebte der Kicker den Moment des Schreckens?
Sotschi - Kein Khedira, kein Gündogan, kein Goretzka: Sebastian Rudy lief als Sechser neben Toni Kroos auf. Bis zu seinem Blut-K.o. inklusiver gebrochener Nase gehörte Bayerns Schnäppchen-Stratege zu den Besten. In der 25. Minute war dann Schluss. Das Blitz-Interview mit unserer Zeitung zum Blitz-WM-Debüt Rudys, dessen Nase mit einer OP gerichtet wurde. Er bekommt eine Maske.
Herr Rudy, kurz vor Anpfiff haben Sie auf die große Video-Leinwand geschaut, als Ihr Gesicht dort eingeblendet wurde und konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wie war das WM-Debüt?
Sebastian Rudy: Ich habe mich riesig gefreut, dass ich von Anfang an spielen durfte. Klar, es ging nur 25 Minuten, aber so ist es manchmal. Ich bin aber nicht enttäuscht. Wir haben gewonnen und das ist das Wichtigste für uns alle. Darüber freue ich mich extrem.
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Wie haben Sie von Ihrem Startelf-Einsatz erfahren?
Rudy: Der Bundestrainer hat mir am Freitag gesagt, dass ich spielen werde. Dass ich versuchen muss, die Sachen, die mich stark machen, umzusetzen: Schauen, dass ich immer auf die zweiten Bälle gehe, dass ich eine gute Konter-Sicherung habe und meine Position halte. Diese Dinge habe ich versucht umzusetzen und das ist mir am Anfang ganz gut gelungen.
Dann kam der Blut-K.o.! Warum hat der Bundestrainer so lange gezögert, bis Ilkay Gündogan eingewechselt wurde?
Rudy: Es hat so lange gedauert, weil ich natürlich weitermachen wollte. Die Blutung hat leider nicht aufgehört und Doktor Müller-Wohlfahrt hat leider direkt angezeigt, dass es nicht mehr weitergeht. Das war natürlich ärgerlich für mich. Aber wie gesagt: Wir haben gewonnen und das ist das Wichtigste!
Ihre Nase ist gebrochen, wie haben Sie den Moment erlebt?
Rudy: Das ging alles so schnell, ich kann Ihnen nicht einmal sagen, ob meine Nase geknackst hat. Das kommt eben vor.
Angst, dass Ihr Sohn David Sie mit gebrochener Nase oder Maske zu Hause nicht mehr erkennt?
Rudy: Nein, davor habe ich keine Angst (lacht).
Interview: M. Bonke