Der Traum vom sechsten Titel lebt: Neymar grätscht Brasilien gegen Mexiko ins Viertelfinale

Hoch lebe Neymar: Der Torschütze zum 1:0 wird von Teamkollege Paulinho auf der Schulter getragen.
 ©AFP / FABRICE COFFRINI

Brasilien bleibt bei der WM 2018 im Rennen um den Titel. Der Rekordweltmeister zeigt in der Hitze von Samara gegen Mexiko seine Kaltschnäuzigkeit und trifft nach sehenswerten Kombinationen.

Samara - Superstar Neymar hat Rekord-Weltmeister Brasilien bei der Fußball-WM in Russland ins Viertelfinale geführt. Mit seinem zweiten Treffer im Turnier und einer Vorlage sorgte der 222-Millionen-Euro-Mann von Paris Saint-Germain im Achtelfinale gegen Mexiko am Montag für einen verdienten 2:0 (0:0)-Sieg der Seleção, die damit Kurs auf ihren sechsten Titelgewinn nimmt.

Vor 41.970 Zuschauern in Samara grätschte Neymar den Ball in der 51. Minute nach Vorarbeit von Willian über die Linie. Der frühere Hoffenheimer Roberto Firmino (88.) stellte nach Neymars Zuspiel den Endstand her. Im Viertelfinale trifft Brasilien auf Belgien oder Japan.

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Mexiko setzt schwarze Achtelfinal-Serie fort

Deutschland-Bezwinger Mexiko muss dagegen weiter auf das erste Viertelfinale bei einer Weltmeisterschaft außerhalb des eigenen Landes warten. Seit 1994 ist El Tri stets in der ersten K.o.-Runde nach der Gruppenphase gescheitert.

Die Mexikaner präsentierten sich im Duell mit dem fünfmaligen Weltmeister allerdings zunächst überlegen. Bei 33 Grad am frühen Abend heizten sie dem Favoriten tüchtig ein. Auf den Rängen gaben die Fans der Mannschaft von Trainer Juan Carlos Osorio auch den Ton an.

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Starker Beginn des Außenseiters

Aggressive Attacken, rasantes Flügelspiel, viel Zug zum Tor - der Gruppengegner der deutschen Mannschaft erinnerte mit seinem Hochgeschwindigkeitsspiel zu Beginn an den Auftritt beim 1:0-Sieg gegen das Team von Joachim Löw. Hirving Lozano, der gegen Deutschland getroffen hatte, setzte viele Akzente und brachte den für den angeschlagenen Marcelo aufgebotenen Felipe Luís mehrmals in Verlegenheit. Die Mexikaner betrieben höchsten Aufwand, um sich erstmals bei einer WM gegen Brasilien durchzusetzen. Vergeblich.

Neymar hatte nach 25 Minute seine erste starke Szene, er ließ seinen Gegner aussteigen, scheiterte aber mit einem etwas zu lässigen Abschluss aus kurzer Distanz an Torhüter Guillermo Ochoa. Erst nach 35 Minuten in hohem Tempo gönnten sich beide Mannschaften eine etwas ruhigere Gangart.

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Oldie Márquez erreicht Meilenstein

Das war gut für Oldie Rafael Márquez, der den gelbgesperrten Hector Moreno ersetzte. Der Routinier war der erste Spieler, der bei fünf Marquez-Weltmeisterschaften in Achtelfinals eingesetzt wurde. Márquez (39 Jahre und 139 Tage) war mit seinem Auftritt zudem der älteste Feldspieler, der in einem WM-K.o.-Spiel in der Startelf stand seit Stanley Matthews (39 Jahre, 145 Tage) 1954 für England gegen Uruguay.

Zur Halbzeit kam allerdings Miguel Layún für Márquez und kümmerte sich fortan statt des verwarnten Edson Alvares um Neymar. Den Führungstreffer konnte er nicht verhindern. Neymar drückte den Ball mit der Sohle ins Tor. Ein leicht abgefälschter Schuss des Angreifers von Paris Saint-Germain ging zudem knapp am Tor vorbei (68.). Für Aufregung sorgte Layún kurz danach, als er dem am Boden liegenden Neymar auf den Fuß stieg. Schiedsrichter Gianluca Rocchi hätte Rot ziehen müssen, verzichtete aber trotz Ansicht der Videobilder darauf. Die mexikanischen Fans verhöhnten Neymar, der nach dem Tritt die Theatralik übertrieb.

Brasilien kommt nach Pause zu Chancen

Brasilien behauptete im zweiten Abschnitt die Hoheit über die Partie gegen einen immer stärker abbauenden Gegner. Bei großen Chancen für Coutinho (48.), Paulinho (59.) und Willian (63.) zeichnete sich Torwart Ochoa aus. Mexiko konnte das Tempo der ersten Halbzeit nicht mehr gehen und kam gegen die immer besser organisierten Brasilianer nur noch sporadisch auf. Der frühere Leverkusener Chicharito blieb wirkungslos.

Im Viertelfinale müssen die Brasilianer auf Casemiro verzichten. Der Mittelfeldspieler von Real Madrid sah seine zweite Gelbe Karte.

In unserem Ticker zur WM 2018 halten wir Sie über alle Entwicklungen des Tages auf dem Laufenden.

dpa

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