Auch die defensiv so stabilen Schweden haben Englands Traum vom WM-Titel nicht beenden können. Die „Three Lions“ beweisen einmal mehr ihre Überlegenheit in der Luft.
Samara - Die „Three Lions“ bleiben auf Titeljagd: Die junge englische Mannschaft um Kapitän Harry Kane lässt das Fußball-Mutterland weiter vom zweiten WM-Triumph nach 1966 träumen. England gewann in einem über weite Strecken langatmigen Viertelfinale gegen biedere Schweden souverän mit 2:0 (1:0). Während die Skandinavier ihren ersten Halbfinaleinzug seit 1994 verpassten, zogen die Engländer erstmals seit 28 Jahren wieder in die Runde der letzten Vier ein. Dort wartet am Mittwoch in Moskau Gastgeber Russland oder Kroatien.
Beide Treffer für die körperlich schwächeren Briten fielen gegen das diesmal nicht sattelfeste schwedische Abwehrbollwerk per Kopfball. Harry Maguire (30.) brachte die Engländer in Führung, Dele Alli (59.) sorgte für die Vorentscheidung, auch weil Torwart Jordan Pickford kurz nach dem 2:0 gegen Viktor Claesson (62.) und Marcus Berg (71.) glänzend parierte.
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Englands Kapitän Kane geht leer aus
Englands Kapitän Kane, der bislang in jedem WM-Spiel getroffen hatte und mit sechs Treffern die Torjägerliste souverän anführt, blieb erstmals in Russland torlos. Den Fans der „Three Lions“ war es völlig egal, sie feierten in Samara eine gewaltige Siegesparty - auch wenn die Partie zuvor ein hartes Stück Brot gewesen war.
Beide Teams begannen sehr zurückhaltend, Sicherheit hatte auf beiden Seiten Priorität. Zudem kämpften viele Akteure zunächst sichtbar mit ihrer Nervosität, so dass die 39.991 Zuschauer kaum gelungene Spielzüge zu sehen bekamen. Die Schweden schafften es zudem, dem Spiel der jungen englischen Mannschaft durch ihre gewohnt penible Defensivarbeit das gefürchtete Tempo zu nehmen. Ein Warnschuss von Harry Kane (19.) war alles, was die Löwen in der ersten knappen halben Stunde zustande brachten.
Maguire überspringt Forsberg und köpft ein
Der Respekt der Elf von Teammanager Gareth Southgate war groß, einen frühen “Lucky Punch“ der Schweden wollten sie unbedingt vermeiden. Der gelang ihnen dann selbst. Nach einer Ecke von Ashley Young setzte sich Maguire im Kopfballduell mit Schwedens Spielmacher Emil Forsberg durch und rammte den Ball ins Tor. Für den 25 Jahre alten Abwehrspieler von Leicester City, der vor zwei Jahren den Briten noch bei der EM in Frankreich als Fan die Daumen gedrückt hatte, war es im elften Länderspiel das erste Tor - und für England der achte von zehn Treffern, der nach einer Standardsituation fiel.
Der Gegentreffer lag den Schweden danach schwer im Magen, sogar die strikte Zuordnung in der Defensive ging vorübergehend verloren. Raheem Sterling hatte noch vor der Pause die Riesenchance zum 2:0, der Angreifer von Meister Manchester City vertändelte den Ball in der 45. Minute völlig freistehend vor Torwart Robin Olsen.
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Berg scheitert nach der Pause an Pickford
In der zweiten Hälfte gelang dem Team von Coach Janne Andersson, das zuvor nur einen einzigen Ballkontakt im englischen Strafraum hatte, ein Blitzstart. Den Kopfball des Ex-Hamburgers Marcus Berg (47.) parierte Pickford aber klasse.
Doch die Schweden waren spielerisch zu limitiert, um die Engländer ernsthaft unter Druck setzen zu können. Das Wunsch-Szenario aus dem Achtelfinale konnte nicht mehr eintreten: irgendwie ein Tor schießen und dann hinten reinstellen. Der Leipziger Forsberg, der den Siegtreffer gegen die Schweiz erzielt hatte, wurde bereits nach 65 Minuten ausgewechselt.
Spätestens nach den vergebenen beiden Chancen nach dem 2:0 ging den Skandinaviern allmählich die Körperspannung verloren, sie wirkten müde und ausgelaugt - und waren von einer erfolgreichen Aufholjagd meilenweit entfernt.
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sid