Löw über Halbzeit-Ansprache im Schweden-Spiel: „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass ...“

Joachim Löw redete seinen Kickern gut zu.
 ©AFP / ODD ANDERSEN

Toni Kroos erlöste die deutsche Nationalmannschaft im WM-Spiel gegen Schweden mit seinem späten Treffer. Die Stimmen zum Spiel.

Sotschi - Aufatmen in Deutschland: Toni Kroos traf in der letzten Minute der Nachspielzeit für die Nationalmannschaft gegen Schweden. Im zweiten Gruppenspiel der WM in Russland war das DFB-Team zum Siegen verdammt und geriet in der ersten Hälfte sogar in Rückstand. Dann zeigte Jogi Löws Mannschaft aber eine tolle Reaktion, drängte auf den Ausgleich und ließ sich sogar durch einen Platzverweis gegen Jerome Boateng nicht aus der Fassung bringen. Am Ende war es dennoch ein später und dadurch auch ein glücklicher Sieg. Hier finden Sie die Stimmen zum Spiel:

Toni Kroos über ...

... verpasste Chancen: „Insgesamt haben wir die Phasen, in denen wir richtig gut waren, zu wenig genutzt. In den ersten zehn Minuten müssen wir in Führung gehen. Auch in der Phase nach unserem Ausgleich haben wir verpasst, in Führung zu gehen. Zu Beginn hätten wir die Chancen mehr nutzen müssen. Aber so, wie wir gefightet haben, haben wir uns das Ergebnis auch verdient am Ende.“

... die Kritik vor dem Spiel: „Wir wurden viel kritisiert, teilweise zurecht. Man hatte teilweise das Gefühl, in Deutschland hätten sich auch viele gefreut, wenn wir rausfliegen. Aber so einfach machen wir es ihnen nicht.“

Toni Kroos: „Du musst die Eier haben...“

... seinen Fehler vor dem 1:0: „Natürlich geht das erste Tor auf meine Kappe. Aber wenn man im Spiel 400 Pässe macht, sind auch zwei schlechte dabei. Dass dann das Tor fällt, ist blöd. Aber du musst nach so einem Fehler auch die Eier haben, in der zweiten Halbzeit so zu spielen. Jetzt müssen wir Südkorea schlagen. Da müssen wir auch von der ersten Minute an Gas geben und die Chancen besser nutzen.“

Marco Reus über ...

... die Spielidee: „Wir haben ganz gut angefangen, aber hatten nicht die richtig fetten Chancen. Schweden stand sehr kompakt und wir wussten, wir müssen über die Außen kommen und in den Rückraum spielen. Das haben wir dann gemacht und Gott sei Dank hat das dann geklappt.“

Thomas Müller über ...

... den deutschen Einsatz: „Wir haben alles reingelegt und wurden am Schluss noch belohnt. Wir haben uns gesagt, wir müssen bis zur letzten Sekunde dran bleiben. Und manchmal wird man belohnt. Wir haben alles rein geworfen, hatten mit Brandt und Gomez auch noch gute Chancen. Das Spiel hat auch nochmal unsere Schwächen aufgezeigt. Aber in der Arbeit nach hinten war die Bereitschaft mehr da als gegen Mexiko. Wir müssen uns jetzt Stück für Stück ins Turnier arbeiten. Hoffentlich geht es noch lange.“

... die Bedeutung des Sieges: „Das könnte ein entscheidender Wendepunkt sein. Jetzt sind wir im Turnier. Mit einem Sieg gegen Südkorea können wir aus eigener Kraft weiterkommen. Die Gefühle, die Schmetterlinge im Bauch, die fliegen natürlich jetzt. Möglich ist alles. Vom Worst-Case bis zu großen Gefühlen. Wir tun auf jeden Fall alles, um unsere Farben weit zu führen.“

Jogi Löw über ...

... die Erleichterung: „So, wie der Sieg in der Nachspielzeit zustande kam, war es natürlich ein wenig glücklich am Ende, mit zehn Spielern auf dem Platz. Aber ich denke, es war durchaus verdient, weil wir dran geblieben sind. Wir waren ein wenig unglücklich im Abschluss, aber haben eine sehr gute Moral bewiesen.“

... die Emotionen: „Klar gehen bei so einem Spiel die Emotionen mit einem durch.“

Die Halbzeitansprache, die alles änderte

... die Halbzeitansprache: „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass sie auf jeden Fall ruhig bleiben soll. Dass wir 45 Minuten Zeit haben und nicht die Nerven verlieren dürfen. Dass wir weiterhin unser Passspiel aufziehen und die Schweden müde spielen müssen. Dass wir weiter nach vorne spielen und noch mehr hinter die Abwehr kommen müssen.“

... Fehlpässe in erster Halbzeit: „Eigentlich hatten die Schweden ja nur zwei Torchancen, aus einer ist das Tor entstanden, und beide Situationen sind nach klaren Fehlern von uns entstanden. Ich freue mich gerade besonders für Toni Kroos, dass er in der letzten Minute das Tor erzielt hat. Bei unserem offensiven Drang kann natürlich mal ein Fehler zum Tor führen. Aber heute haben wir bei weitem nicht so viele Fehlpässe gespielt und haben den Gegner enorm unter Druck gesetzt.“

... den Startelf-Umbau: „Konkurrenzkampf haben wir auf jeden Fall für das weitere Turnier. Man sieht ja, dass man nicht immer mit der gleichen Mannschaft spielen kann. Einen Mesut Özil mit seiner Kreativität werden wir mit Sicherheit brauchen in diesem Turnier. Heute habe ich eben entschieden, dass er mal draußen bleibt und es spielt der ein oder andere, aber Mesut wird gebraucht von uns.“

... Mats Hummels: „Mats hätte natürlich gerne gespielt, aber der Arzt hat gesagt, es sei schon gefährlich, vor allem in Kopfball-Duellen. Und davon gab es ja viele heute gegen Schweden, die überwiegend lange Bälle nach vorne spielen. Natürlich brauchen wir ihn als Spieler und wir sind froh, dass er jetzt mit großer Wahrscheinlichkeit zurück kommt.“

Rudy wohl mit gebrochener Nase

... die Verletzung von Sebastian Rudy: „Er hat die Nase gebrochen, glaube ich. Jetzt müssen wir sehen, was man da machen kann. Es hat geblutet, hat nicht aufgehört und dann mussten wir auch wechseln. Das war eine Phase, in der dann Unruhe aufkam, auch da das ja ein wenig gedauert hat. Möglicherweise kann er aber auch am Mittwoch spielen. Das muss man abwarten.“

... die Folgen des Schweden-Erfolgs: „Es kann ein gutes Signal sein für das Turnier. Vielleicht hat die Mannschaft das auch gebraucht: Ein Spiel nach Rückstand umzudrehen, gibt natürlich auch Moral und ich hoffe, dass das einen Schub gibt für das Turnier.“

Teammanager Oliver Bierhoff über ...

... die Euphorie nach dem Spiel: „Bei mir sind die Gefühle gerade ein wenig runtergeschwappt. Ich hatte gerade noch ein wenig Diskussionen mit den Schweden und war vielleicht auch innerlich ein wenig verärgert, da ein solches Spiel eigentlich nicht belohnt werden darf. Von der ersten Minute an auf Zeit spielen, destruktiv sein. Wir hatten es eigentlich selber in der Hand, hatten auch Schwankungen im Spiel, man merkt dann eben auch die Unsicherheit, aber eben auch die große Moral, mit einem Mann weniger das Ding noch zu drehen.“

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... Schwächen im deutschen Spiel: „Das Manko ist, wie bei den Spielen zuvor, dass wir unsere Linie verlieren, dann unnötige Fehlpässe spielen und uns dann selbst in Schwierigkeiten bringen. Das ist heute zweimal gefährlich passiert. Ansonsten haben wir nicht so viel zugelassen.“

... Optimismus: „An der Reaktion der Mannschaft hat man gesehen, dass sie intakt ist, dass sie lebt.“

Den Spielverlauf zum Nachlesen gibt es in unserem Deutschland-Ticker. Alle aktuellen News zur WM in Russland lesen Sie in unserem WM-Ticker

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