“So an die Backe gelabert“: Handball-Keeper Wolff geht ZDF im Live-Interview hart an

Andreas Wolff.
 ©dpa / Marius Becker

Andreas Wolff hat sich nach dem Einziehen in das WM-Halbfinale nicht in überschwänglicher Freude gezeigt, sondern den ZDF-Reporter in einem Live-Interview scharf kritisiert.

Köln - Die deutschen Handballer haben es geschafft. Sie haben das Halbfinale der Handball-WM 2019 im eigenen Land durch einen Sieg gegen Kroatien erreicht. Allerdings waren die Schiedsrichterentscheidungen am Ende des Spiels nicht ganz unumstritten. Der Trainer der Kroaten echauffierte sich nach dem Match. “Die Schiedsrichter haben ihren Job nicht gut gemacht heute", sagte der 68-Jährige: "Unser Team hatte heute nicht die gleichen Chancen wie Deutschland. Das ist die dritte WM, bei der wir um unsere Chance betrogen wurden."

Andreas Wolff wartete beim ZDF auf sein Interview, während sein kroatischer Teamkollege vom THW Kiel, Domagoj Duvnjak, schon vom TV-Sender befragt wurde. Der Journalist hakte mehrmals bei Duvnjak nach und wollte Wissen, ob er die Schiedsrichterentscheidungen schlecht fand. Duvnjak wollte darauf nicht antworten. Das alles hörte Wolff, als er für Antworten bereit stand. Auf die erste Frage des ZDF-Mannes, ob Duvnjak nicht zu trösten sei, ergriff der Torhüter Partei für seinen Vereins-Kumpel und kritisierte das ZDF scharf.

Andreas Wolff kritisiert das ZDF

 „Der hat Pech gehabt. Sie haben mit 4:0-Punkten die Vorrunde abgeschlossen. Und dann muss er sich noch - ich habe das im Ohr gehört - so blöde Fragen gefallen lassen. Es gibt nichts schlimmeres für einen Sportler, nach so einer guten Ausgangsposition so unglücklich zu verlieren. Und dann wird ihm auch noch so an die Backe gelabert. Dann schlägt die Frustration um“, so der deutsche Torhüter und führt weiter aus: „Ich kann es nachvollziehen.“

„Wir hatten letztes Jahr eine ähnliche Situation, dass uns gegen Kroatien ein paar Tore gefehlt haben, um ins Halbfinale einzuziehen. Er ist so ein feiner Kerl, er lebt diesen Sport. Für ihn tut mir das unheimlich leid“, sagte Wolff. Eigentlich eine großartige Aktion des Schlussmannes, der selbst bei einem so tollen Erfolg wie dem Erreichen des Halbfinals, sich noch um den geschlagenen Gegner kümmert und für ihn einsteht. 

Das ganze Interview mit Andreas Wolff können Sie hier sehen:

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