Wahnsinn! Deutschland ringt Kroatien nieder und steht im Halbfinale

Während Deutschland jubelt, liegen die Kroaten nach der Niederlage am Boden.
 ©dpa / Marius Becker

Halbfinale erreicht, Medaille vor Augen: Die deutschen Handballer haben bei der Heim-WM ihren ersten Matchball in einem Krimi genutzt. Die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop besiegte Kroatien im Tollhaus Kölnarena 22:21 (11:11) und schreibt dank ihres Abwehr-Bollwerks mit dem bärenstarken Torhüter Andreas Wolff weiter am Wintermärchen 2.0.

Halbfinale erreicht, Medaille vor Augen: Die deutschen Handballer haben bei der Heim-WM ihren ersten Matchball in einem Krimi genutzt. Die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop besiegte Kroatien im Tollhaus Kölnarena 22:21 (11:11) und schreibt dank ihres Abwehr-Bollwerks mit dem bärenstarken Torhüter Andreas Wolff weiter am Wintermärchen 2.0.

"Super, sensationell. Das war ein hart umkämpftes Spiel. Wir sind sehr happy, dass wir im Halbfinale sind", sagte Kai Häfner im ZDF.

Am Freitag kämpfen Kapitän Uwe Gensheimer und Co. in Hamburg um den ersten WM-Finaleinzug seit dem legendären Goldcoup 2007. Einziger Wermutstropfen: Für Spielmacher Martin Strobel ist das Turnier aufgrund einer schweren Knieverletzung beendet.

Bester deutscher Werfer gegen den zweimaligen Olympiasieger vor 19.250 Zuschauern war der überragende Fabian Wiede mit sechs Toren. Im abschließenden Hauptrundenspiel gegen Europameister Spanien am Mittwoch (20.30 Uhr/ARD) geht es für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) um den Gruppensieg. Durch den deutschen Erfolg gegen Kroatien hat Titelverteidiger Frankreich ebenfalls das Halbfinale erreicht.

Deutschland nach Kroatien-Krimi im Halbfinale: Der Ticker zum Nachlesen

Deutschland - Kroatien: Strobel-Schock gleich zu Beginn

"Mit dem Druck des Kessels sind wir zu allem fähig", hatte DHB-Vizepräsident Bob Hanning vor der Partie angesichts der fantastischen Atmosphäre in der Kölnarena erklärt. Doch die Gastgeber taten sich anfangs schwer. Es entwickelte sich ein von Hektik geprägtes Spiel mit Fehlern auf beiden Seiten.

In der neunten Minute dann der Schock: Strobel verletzte sich ohne Einwirkung des Gegners am linken Knie. Er zog sich einen Innenbandriss zu und wurde noch während der Partie ins Krankenhaus transportiert. Es besteht zudem der Verdacht auf einen Kreuzbandriss. Prokop kann für den weiteren Turnierverlauf einen Spieler nachnominieren.

Ohne Strobel standen andere Spieler in der Verantwortung und der Fabian Wiede ging selbstbewusst voran. Der Berliner sorgte beim 4:3 für die erste deutsche Führung (10.). Doch die DHB-Auswahl ließ in der Folge einige Chancen ungenutzt und leistete sich zudem zu viele Zeitstrafen. "Wir müssen cleverer sein und cool bleiben", sagte Prokop in seiner ersten Auszeit.

Die Abwehr um den bärenstarken Patrick Wiencek stemmte sich häufig erfolgreich gegen die kroatische Offensive um den Kieler Domagoj Duvnjak. Wiencek war es auch, der ins leere Tor der Kroaten beim 10:8 zur ersten Zwei-Tore-Führung traf. Doch die Kroaten blieben auch ohne ihren verletzten Spielmacher Luka Cindric gefährlich und erzielten drei Tore in Serie. Wiede hämmerte den Ball zum Ausgleich zur Halbzeit aber in den Winkel.

Unentschieden zur Pause - am Ende halten die deutschen Nerven

"Wir müssen weiter konzentriert bleiben. Wir verwerfen zu viele freie Würfe. Wir dürfen nicht so viele Zeitstrafen bekommen", sagte Teammanager Oliver Roggisch in der Halbzeitpause.

Die Chancenverwertung blieb zunächst aber auch weiterhin ein Problem, dafür trieben Wolff und die deutsche Abwehr die Kroaten zur Verzweiflung. Prokop nutzte im Angriff im siebten Turnierspiel die gesamte Breite seines Kaders und die Spieler aus der zweiten Reihe waren bereit. Der nachnominierte Kai Häfner und Fabian Böhm erzielten wichtige Treffer und hielten damit Kroaten auf Distanz.

Der nervenstarke Wiede sorgte für den ersten Drei-Tore-Vorsprung (18:15/46.). Doch das DHB-Team zeigte weiter Schwächen im Abschluss und lag auf einmal 18:19 (54.). Daran änderte auch die kurzfristige Einwechslung von Torhüter Silvio Heinevetter für Wolff nichts. In der packenden Schlussphase kam Wolff zurück, hielt glänzend und bediente Hendrik Pekeler, der zum 21:20 traf (59.). Gensheimer sorgte für die Entscheidung.

sid

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