Weniger deutsche Teams in der Champions League: Ärger zwischen HBL und  EHF

HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann ist von der Entscheidung der EHF nicht begeistert.
 ©dpa

Nächste Runde im Handball-Streit zwischen HBL und EHF: Die Reduzierung der deutschen Startplätze in der Champions League durch den europäischen Dachverband stößt auf heftige Kritik.

Hamburg - Erst die umstrittenen Reformpläne, nun die Reduzierung der deutschen Startplätze: Der Zwist zwischen der Handball-Bundesliga und dem europäischen Dachverband EHF spitzt sich zu. Schon in der kommenden Saison könnten in der Champions League nur noch zwei statt drei deutsche Klubs an den Start gehen - dies sorgt für neuen Zündstoff.

"Ich bedauere diese Entscheidung, da die deutschen Champions-League-Teilnehmer sich über Jahre nicht nur als sportliche Aushängeschilder für den gesamten Wettbewerb, sondern auch als Publikumsmagnete erwiesen haben. Die Champions League beraubt sich eines ihrer Zugpferde", sagte Jennifer Kettemann dem Mannheimer Morgen.

Streitigkeiten zwischen HBL und  EHF sind nicht neu

Die Geschäftsführerin des deutschen Handball-Meisters Rhein-Neckar Löwen spricht der Bundesliga damit aus der Seele. Die Königsklasse mit nur zwei deutschen Klubs? Undenkbar. "Ich unterstreiche die Ausführungen von Jennifer Kettemann zu 100 Prozent", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann dem SID. Und auch Kiels Manager Thorsten bezeichnete die Aussagen von Kettemann als "allumfassend".

Die Streitigkeiten mit der Europäischen Handball-Föderation sind nicht neu. Seit Monaten feilschen die Verbände um Spielpläne und Termine. Vor drei Wochen erst war die HBL zu den Reformplänen der Champions League auf Konfrontationskurs gegangen. Das derzeit angedachte Format einer Europaliga ab 2020 mit einer weiteren Aufblähung des ohnehin übervollen Spielplans würde man nicht unterstützen, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme aller 18 Bundesliga-Klubs. Man sei "zum weiteren Dialog bereit" und an einer "einvernehmlichen und partnerschaftlichen Lösung" interessiert.

„Entscheidung wird Terminproblematik nicht lösen“

Von einer Beruhigung der Lage ist zurzeit allerdings nichts zu spüren. Im Gegenteil. Der EHF-Beschluss vom Wochenende bringt die deutschen Klubs in Rage. Und so stellte Kettemann dessen Sinnhaftigkeit infrage. "Diese Entscheidung wird die Terminproblematik der nun verbleibenden zwei deutschen Teilnehmer nicht lösen, deshalb hätte ich mir eine andere Entscheidung gewünscht und würde es begrüßen, wenn alle Beteiligten gemeinsam nach einer Lösung suchen, statt auf ihren Standpunkten zu verharren", sagte die Löwen-Frontfrau.

Bohmann hat den dritten deutschen Startplatz noch nicht abgeschrieben. Er appelliert an die europäischen Regelhüter, dass die Wildcard, von der zuletzt zwei Mal der Branchenprimus THW Kiel profitiert hatte, auch weiterhin "nach transparenten Gesichtspunkten durch die EHF vergeben" werden solle. "Ich würde mir wünschen, dass wir die Konflikte mit der EHF nicht vermischen", sagte Bohmann.

Andererseits wäre eine Königsklassen-Saison mit nur zwei deutschen Teilnehmern schon mal ein perfekter Vorgeschmack. Denn spätestens mit der Europaliga ab 2020 dürfen definitiv nur noch zwei Klubs aus der Bundesliga an den Start gehen.

SID

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