Am Montag hat es wieder nicht gereicht. In der Nachspielzeit kassieren die Hamburger den Ausgleich. Im Internet wird fleißig analysiert. Im Ziel der Kritik: Coach Heckings Wechsel-Taktik.
- Am Montag, 8. Juni spielte der Hamburger SV* gegen Holstein Kiel.
- Es reicht nur für ein 3:3 – der Kieler Ausgleichstreffer fiel in der Nachspielzeit.
- Kritiker bemängeln die Taktik von HSV-Coach Dieter Hecking*.
Hamburg – Der Aufstiegskampf fällt dem Hamburger SV nicht leicht. Nur einen Sieg konnten die Hamburger* Kicker bisher nach der Coronavirus-Sars-CoV-2-Pause* einfahren. Dazu reiht sich eine Niederlage gegen die direkte Konkurrenz vom VfB Stuttgart* sowie weitere unnötige Remis. Kritiker nehmen nun die taktischen Entscheidungen von Chef-Coach Dieter Hecking auseinander.
Fußballverein | Hamburger SV |
Trainer | Dieter Hecking |
Vorsitzender | Marcell Jansen |
Vorstand | Jonas Boldt (Sport); Frank Wettstein (Finanzen, Recht & Personal) |
Gründung | 29. September 1887, Hamburg |
Kapazität | 57.000 |
Hamburger SV verpennt Bundesliga-Aufstieg – Dieter Heckings Taktik geht nicht auf
Auch wenn die Partie gegen Holstein Kiel von einer misslungenen Geste gegen Rassismus* überschattet wurde, gab es auf dem Platz einiges zu sehen. Der Hamburger SV und Holstein Kiel lieferten sich ein ansprechendes Duell mit vielen Toren. Dabei konnte vor allem HSV-Stürmer Joel Pohjanpalo* mit zwei Treffern positiv auffallen.
Doch sollte es wieder nicht klappen. Wie am 17. Mai gegen die SpVgg Greuther Fürth kassierten die Hamburger in der Nachspielzeit einen Treffer zum Ausgleich. Für die Kieler traf Jae-sung Lee in Minute 93 – der Hamburger SV lässt zwei wichtige Punkte liegen. Den Spielbericht zum 3:3 vom Hamburger SV gegen Holstein Kiel im Volksparkstadion gibt es bei tz.de.
Nun bleibt die Frage: Woran hat es gelegen? In der Kritik steht vor allem der Chef-Coach vom Hamburger SV. „Hecking verwechselt sich“ titelt Bild.de. Beim HSV-Blog Rautenperle* wird dieser Punkt ebenfalls thematisiert. Dieter Hecking hatte gegen Ende einfach nicht das richtige HSV-Personal auf dem Platz.
Dieter Heckings Wechsel-Fehler gegen Holstein Kiel
Doch um welche Wechsel geht es? In der 62. Minute ruft Hecking den HSV-Kapitän Aaron Hunt vom Platz. Der machte bis dahin eine Spitzen-Partie, für ihn kommt Jeremy Dudziak. Zusammen mit Adrian Fein sorgte Hunt für starkes Gegenpressing und blockierten das Kieler Mittelfeld.
Im Angriff machte sich der Hamburger SV die schwache Defensive der Kieler zunutze, so Tobias Escher von der Rautenperle. Durch clevere Laufwege konnten die Hamburger das Kieler Mittelfeld zurückdrängen. David Kinsombi nutze dabei aus, dass die Kieler besonders auf Manndeckung setzten. Vor allem die linke Seite bespielte Kinsombi intensiv. Das zahlt sich aus, der HSV macht zwei Tore über Bewegungen auf der linken Platzhälfte.
Dieter Hecking setzte in der letzten Phase des Spiels auf eine sehr defensive Aufstellung. Die Hamburger standen deutlich tiefer, drängten die Kieler nicht mehr aggressiv zurück. Ohne Aaron Hunt fehlte der Mann fürs Gegenpressing. Mit einem dreifachen Offensiv-Wechsel schwächte Hecking die Vorwärtsbewegung seiner Mannschaft weiter: David Kinsombi, Sonny Kittel* und Joel Pohjanpalo verließen den Platz in der 76. Minute
Heckings Taktik ging nicht auf. Die Kieler machten Druck, pressten den Ball nach vorne. Jae-Sung Lee landet den Ausgleichstreffern – HSV-Keeper Julian Pollersbeck* ist machtlos.
Das steckt hinter den kritischen Wechseln von HSV-Coach Dieter Hecking
Dabei ist der Grund für den Hunt-Wechsel von Dieter Hecking nachvollziehbar. Der Coach wollte den gelb-verwarnten Mittelfeldspieler vor einem Platzverweis schützen, berichtet bild.de. Mit der Entscheidung ist Hecking nicht zufrieden: „Dass Aaron gerade gut im Spiel war, als ich ihn ausgewechselt habe, darüber ärgere ich mich auch.“
Auch seine Offensivwechsel erklärte Dieter Hecking. Den fleißigen Pohjanpalo wollte er mit Lukas Hinterseer* ersetzen, Gideon Jung brachte er für mehr Kopfballstärke und Youngster Xavier Amaechi* sollte mit Tempo entlasten. Auch der Wechsel vom Ex-Wederaner Martin Harnik* in der 89. Minute brachte keinen Erfolg.
Der Hamburger SV lässt zum dritten Mal nach der Coronavirus-Pause wichtige Punkte liegen. Auch gegen den VfL Osnabrück reichte es nur zu einem Unentschieden. Dieter Hecking und Timo Letschert rasteten sogar aus.
* 24hamburg.de, bw24.de, deichstube.de und tz.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktions-Netzwerkes.