Rio de Janeiro - Wenn am Dienstag das Publikum in der Schwimmhalle einen Mittelfinger zu sehen bekommt, dann soll das keine Beleidigung sein. Der Kanadier Santo Condorelli erklärt, was dahinter steckt.
Der kanadische Schwimmer Santo Condorelli will auch auf der olympischen Bühne sein höchst ungewöhnliches Startritual pflegen. Es könnte irritierend werden: Wann immer der 21-Jährige am Startblock steht, zeigt er seinem Vater auf der Tribüne den ausgestreckten Mittelfinger - seit seiner Kindheit.
Der Grund: Condorelli hat damals häufig gegen ältere Konkurrenten verloren. "Mein Vater sagte: Du musst dein Selbstvertrauen aufbauen, indem du deinen Mitschwimmern symbolisch den Finger zeigst", erklärte er kanadischen Medien. "Er sagte: Jedes Mal, wenn du hinter dem Block stehst, zeig mir den Finger - ich zeige ihn dir zurück."
Ritual sorgt für Ärger
Weil das Schauspiel mehrfach Ärger nach sich zog, versucht Condorelli es inzwischen dezent. "Ich will niemanden beleidigen. Ich halte den Mittelfinger jetzt nur noch vor meine Stirn."
Erstmals wird das Ritual wahrscheinlich am Dienstag (9. August) in den Vorläufen über 100m Freistil zu sehen sein.
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sid