Familien bei Olympia: Drillinge, Zwillinge und Ehepaare

Verwechselungsgefahr garantiert: Leila, Liina und Lily Luik (v.l.n.r.) sind die ersten Drillinge die bei Olympia an den Start gehen.
 ©AFP

Rio de Janeiro - Olympia ist für einige Athleten ein Familienausflug. Erstmals gehen in Rio sogar Drillinge an den Start.

Gegen Leila, Liina and Lily Luik wirken die deutschen Fußball-Zwillinge Lars und Sven Bender fast wie ein ganz normales Brüderpaar. Als erste Drillinge gehen die estnischen Marathonläuferinnen bei Olympischen Spielen an den Start: "Trio für Rio" nennen sich die Schwestern selbst.

"Wir werden uns gegenseitig unterstützen und hoffen, dass wir zusammen vom Start bis zum Ziel laufen können", sagte Leila Luik. Mit der Medaillenvergabe werden die 30-Jährigen allerdings nichts zu tun haben. Dennoch: Aufmerksamkeit wird ihnen gewiss sein.

Luiks-Dreierpack, Hahner-Zwillinge

Dabei sind die drei Estinnen bei Weitem nicht die einzigen Athleten, für die die Reise an den Zuckerhut zu einem olympischen "Familienausflug" wird. Die Luiks selbst treffen auf die deutschen Hahner-Zwillinge Anna und Lisa. Ein gemeinsames Foto der fünf Blondinen wäre ein kurioses Motiv.

Für ein weiteres Novum sorgt die Seoul-Olympiasiegerin Nino Salukwadse aus Georgien. Die 47-Jährige, 1988 Goldmedaillengewinnerin mit der Sportpistole, bildet mit Zotne Machawariani das erste Mutter-Sohn-Gespann der Olympiageschichte. "Die Wettbewerbe werden hart - aber mein Sohn gibt mir zusätzliche Motivation", sagte Salukwadse über ihren 18 Jahre alten Spross, der mit Luftpistole und Freier Pistole an den Start geht.

Vier Geschwister in Rio

"Normale" Geschwisterpaare wie die Diskuswerfer Robert und Christoph Harting sind dagegen fast schon gewöhnlich. Vor allem, wenn wie im Fall der belgischen Familie Borlèe gleich vier Geschwister starten. Die Zwillinge Kevin und Jonathan laufen mit Bruder Dylan in der 4x400-m-Staffel, Schwester Olivia, die in Peking Silber mit dem belgischen 4x100-m-Quartett gewann, trug am Freitag die belgische Fahne bei der Eröffnungsfeier.

Damit aber noch nicht genug mit der Familiengeschichte: Trainiert werden die drei Brüder von Vater Jacques, selbst EM-Zweiter über 200 m 1983. Seine Frau Edith und Mutter des schnellen Quartetts war belgische Meisterin über dieselbe Strecke.

Auch Ehepaare vor Ort

Auch eine ganze Reihe Ehepaare gehen in Rio an den Start. Und auch dort gibt es eine Premiere: In den britischen Hockeyspielerinnen Kate und Helen Richardson-Walsh geht erstmals ein homosexuelles Ehepaar bei Olympischen Spielen an den Start. "Menschen färben ihre Haare blond, manche braun. Manche sind mit einem Mann zusammen, manche mit einer Frau. Wen interessiert's?", sagte Kate, die wie ihre Frau in London Bronze gewann: "Man liebt den, den man liebt. Und das ist es."

Das brasilianische Segel-Idol Robert Scheidt hatte mit seiner Frau einen ersten großen Auftritt bereits bei der Eröffnungsfeier. Der 43-Jährige sprach den olympischen Eid, seine Liebste Gintare Volungeviciute war Fahnenträgerin - allerdings für Litauen.

Wie die Borlèes haben auch andere Sportler ihre Eltern gleich als Trainer mitgebracht. Fabian Hambüchen wird seit Jahren von seinem Vater Wolfgang gecoacht, Säbelfechter Matyas Szabo hat in Vater Volmos seinen Heim- und Bundestrainer. Was nicht immer einfach ist. "Das Verhältnis zu meinem Vater war manchmal echt anstrengend, weil wir auch daheim über Fechten gesprochen haben", sagte Matyas. Er löste das Problem ganz einfach - und zog aus.

Alle wichtigen Informationen aus Rio lesen Sie in unserem Olympia-Ticker vom Sonntag.

sid

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser