Rio de Janeiro - Franziska Hentke vergrub den Kopf im weißen Handtuch. Sie weinte. Statt über ihre Finalaussichten zu sinnieren, rang die Europameisterin nach dem überraschend klaren Aus über 200 Meter Schmetterling um Worte.
„Ich war eigentlich in Topform. Ich kann einfach nicht sagen, warum ich es nicht ins Wasser bringen kann“, sagte die 27-Jährige mit leiser Stimme.
Als Nummer zwei der Welt war die Magdeburgerin zu ihrem Olympia-Debüt nach Rio gereist. Der EM-Titel vom Mai, erster wirklich bedeutender internationaler Erfolg auf der Langbahn, hatte weitere Hoffnungen genährt. Erste Zweifel an ihrer Form kamen nach dem enttäuschenden Vorlaufauftritt bei den Spielen über 400 Meter Lagen auf. Das erste Rennen über ihre Spezialstrecke brachte etwas Zuversicht zurück. Bis das jähe Aus kam. In 2:07,67 Minuten war sie sogar langsamer als im Vorlauf, rund zweieinhalb Sekunden über ihrer Bestzeit.
Acht Jahre nach Doppel-Gold für Britta Steffen in Peking müssen die deutschen Schwimmerinnen weiter auf eine Olympia-Medaille bei den Frauen warten: In Rio gibt es keine realistische Chance mehr.„Das war einfach ein unglücklicher Tag heute“, sagte Chefbundestrainer Henning Lambertz. So richtig erklären konnte er sich das überraschende Hentke-Aus auch nicht.
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dpa