Rio de Janeiro - Aufmerksamen Olympia-Beobachtern dürfte das Kuriosum bereits aufgefallen sein. Zehnkämpfer Ashton Eaton trägt einen skurrilen blauen Helm in den Pausen. Aber warum?
Er gilt als der vielseitigste Athlet der Olympischen Spiele in Rio. Ashton Eaton ist Weltrekordhalter im Zehnkampf, wie in dem bei Hallenwettbewerben ausgetragenen Siebenkampf. Der US-Amerikaner wird als überragender Springer und Läufer bezeichnet, in den Wurfdisziplinen hat er noch Luft nach oben.
Aber nur zur Einordnung: Bei seinem Weltrekord im Jahr 2012 rannte Eaton die 100 Meter in sagenhaften 10,21 Sekunden und erreichte 8,23 Meter im Weitsprung. Leistungen eines Zehnkämpfers, die denen der Spezialisten in nichts nachstehen. Zum Vergleich: Der beste deutsche Sprinter Julian Reus kam in Rio in der ersten Runde der Männer über 100 Meter auf 10,34 Sekunden und schied aus.
Skurriler blauer Helm - zwischen Batman und Superman
Im Weitsprung befindet sich Eaton mit seinen 8,23 Metern nur 15 Zentimeter hinter dem Goldmedaillen-Gewinner von Rio, Jeff Henderson. Insgesamt wäre er mit seiner Weite bei den Weitsprung-Spezialisten in Rio auf Rang fünf gelandet. Sowohl seine Leistung im Weitsprung, als auch die Zeit über 100 Meter sind Weltrekorde unter den Zehnkämpfern. Unglaublich eigentlich. Und nebenbei beherrscht der 28-Jährige auch noch acht weitere Disziplinen nahezu perfekt, die allesamt nebenher trainiert werden müssen. Ein Athlet, nicht von dieser Welt?
In Rio de Janeiro träg Eaton nun, irgendwie passend zu seinen Leistungen, einen blauen Helm in den Wettkampfpausen. Dabei erinnert er an Superhelden wie Batman und Superman. Doch aus Show-Gründen trägt der Weltrekordler die Super-Haube angeblich nicht.
Blauer Helm - kühler Kopf: "Verbessert auch meine Leistung"
Laut upi.com hilft der Helm Eaton, einen kühlen Kopf zu behalten. Gemeinsam mit seinem Sponsor hat der US-Amerikaner die Kopfbedeckung erarbeitet. Der Helm ist angeblich mit eiskaltem Wasser gefühlt und soll aufgrund der speziellen Passform Eatons Kopf, Nacken und Schläfen in der Sommerhitze von Rio kühlen.
Aufgrund der langen Aufenthaltszeiten, die die Zehnkämpfer ungeschützt in der Sonne im Innenraum des Stadions verbringen müssen, wohl eine gute Idee. Vor allem beim Hochsprung und Stabhochsprung ziehen sich die Wartezeiten. Bis zu einer Stunde mussten Springer schon auf ihren nächsten Versuch warten.
Ashton Eaton ist mit seiner Erfindung offenbar zufrieden: "Ich habe mich immer gefragt, warum es so gut tut, sich nach dem Rennen eine Flasche Wasser über den Kopf zu schütten," erläuterte der 28-Jährige. "Die psychologische Antwort kenne ich nicht, aber die Tatsache, dass ich mich dadurch besser fühle, verbessert auch meine Leistung", erklärte Eaton.
Bisher liegt der US-Amerikaner nach dem ersten Tag in Rio in Führung. Mit gesammelten 4621 Punkten liegt er 121 Zähler vor dem zweitplatzierten Kai Kazmirek aus Deutschland und nur 82 Punkte unter dem damaligen Weltrekordkurs von 2012.
sdm