Olympia-Dritte im Gewichtheben und Kanu-Rennsport gedopt

Isat Artykow muss die Bronzemedaille zurückgeben.
 ©dpa

Rio de Janeiro - Das Gewichtheben hat seinen nächsten Doping-Skandal. Ein Kirgise muss sein Olympia-Bronze abgeben. Und auch beim Kanu wird ein Medaillengewinner erwischt.

Gleich zwei Medaillengewinner sind bei den Olympischen Spielen in Rio des Dopings überführt worden. Dem kirgisischen Gewichtheber Isat Artykow wurde am Donnerstag durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS die Bronzemedaille in der Kategorie bis 69 Kilogramm aberkannt.

Gleiches droht dem Rennkanuten Serghei Tarnovschi aus Moldau. Der Dritte im Canadier-Einer über 1000 Meter wurde wegen einer positiven Wettkampfprobe suspendiert. Tarnovschi hatte am vergangenen Dienstag hinter Olympiasieger Sebastian Brendel aus Potsdam und dem Brasilianer Isaquias Queiroz dos Santos Bronze gewonnen.

Gewichtheber mit Rattengift gedopt

Artykow wurde der Einnahme der verbotenen Substanz Strychnin überführt. Der Kirgise wurde von den Sommerspielen ausgeschlossen. Seine Medaille dürfte damit an den Kolumbianer Luis Javier Mosquera Lozano gehen, der in dem Wettbewerb Vierter geworden war.

Das Gewichtheben gilt seit langem als stark dopingbelastet. Bundestrainer Oliver Caruso warf während der Rio-Spiele neun Ländern systematischen Betrug vor: Russland, Bulgarien, Kasachstan, Weißrussland, Usbekistan, Armenien, Moldawien, Rumänien und der Ukraine. Die Russen durften wegen des Staatsdoping-Skandals in Rio nicht am Gewichtheben teilnehmen, auch Bulgaren und Aserbaidschaner waren vorab ausgeschlossen worden.

Zudem sollten Weißrussen, Kasachen, Armenier und Türken eigentlich nicht in Rio starten dürfen. Das hatte der Gewichtheber-Weltverband IWF verfügt, weil diesen Nationen bei den Nachtests von Peking 2008 und London 2012 jeweils mindestens drei Doping-Fälle nachgewiesen worden waren. Voraussetzung für eine Sperre war jedoch, dass das Internationale Olympische Komitee die Verfahren gegen die Sportler rechtzeitig bis Rio abschließt. Das war nicht der Fall.

"Die Jungen fangen fast mit Weltrekord an"

So mussten sich die eigener Aussage nach sauberen deutschen Athleten mit verdächtigen Startern aus Doping-Hochburgen messen. „Wenn man sich die Wettkämpfe hier angeguckt, dann ist das einfach nur peinlich“, sagte Almir Velagic der „Welt“. „Das sind junge Leute, die fangen fast mit Weltrekord an“, fügte Velagic hinzu.

Vor den beiden jüngsten Fällen mit den Medaillengewinnern hatten die Sportrichter des CAS drei Dopingfälle bei den Sommerspielen publik gemacht. Ein polnischer Gewichtheber und eine bulgarische Leichtathletin wurden ausgeschlossen. Der Fall einer chinesischen Schwimmerin ist noch nicht abschließend entschieden. Zudem war kurz vor Olympia der brasilianische Radprofi Kleber Ramos positiv auf das EPO-Präparat Cera getestet worden.

Alle Entwicklungen aus Rio finden Sie in unserem Live-Ticker.

dpa

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