Wieder nur Vierte! Enttäuschung im Wildwasser

Jan Benzien und Franz Anton gaben alles, doch es reichte nicht. 
 ©dpa

Rio de Janeiro - Die Kanuslalom-Weltmeister Franz Anton und Jan Benzien haben in Rio de Janeiro bei ihrem ersten und letzten gemeinsamen Olympia-Start eine Medaille nur knapp verpasst.

Benzien und Anton erstarrten regelrecht in ihrem Boot, als sie das Ergebnis auf der Anzeigetafel sahen. Nach Sideris Tasiadis und Hannes Aigner schrammte auch das sonst so starke Doppel aus Leipzig haarscharf am Podium vorbei. Pfeifers schwacher Auftritt machte das Debakel perfekt. Sowohl bei der Olympia-Premiere 1972 als auch seit dem Comeback der Sportart 1992 hatten deutsche Kanuten immer Medaillen geholt.

Bei ihrer Abschiedsvorstellung schrieben Anton und Benzien die tragische DKV-Geschichte in Brasilien fort. Die Augsburger Tasiadis (Fünfter im C1) und Aigner (Vierter im K1), Medaillengewinner von London, hatten an den ersten beiden Finaltagen ebenfalls hauchdünn das Podium verpasst. Aigner fehlten ganze 0,03, Tasiadis 0,46 Sekunden, und dem hochgehandelten Zweier erging es nicht besser. Nur Pfeifer war weit weg vom Podium.

Im Halbfinale noch auf Rang 1

Vordermann Anton und Benzien hatten die Qualifikation (5.) und das Halbfinale (1.) souverän gemeistert, allerdings schied in jeder Runde auch nur ein Boot aus. Als Letzte gingen sie ins Wildwasser des wunderschönen Kanals im Nordwesten von Rio und begannen stark. Bestzeit an der ersten Messung, Bestzeit an der zweiten Messung. Doch im Schlussteil schlichen sich die letztlich entscheidenden Fehler ein. Die Cousins Ladislav und Peter Skantar aus der Slowakei, Europameister von 2014, gewannen Gold.

Anton (26) und der acht Jahre ältere Benzien (34) hatten lange auf diesen Tag hingearbeitet. Die früheren C1-Kanuten gehen seit 2012 gemeinsam an den Start, es dauerte, bis sich die ersten Erfolge einstellten. Bei der Heim-EM im sächsischen Markkleeberg holte das Duo im Vorjahr den Titel, vier Monate später wurden sie im Lee Valley White Water Centre, Olympiastrecke von London, Weltmeister.

Entsprechend groß waren die Erwartungen für Rio. "Als Weltmeister macht man sich sportlich viel Druck und den spürt man auch von außen", hatte Benzien, 2008 bei den Spielen in Peking Zwölfter im Canadier-Einer, vor dem Beginn der Wettbewerbe gesagt. Durch die Erfahrungen von damals sei beim Comeback auf der größten Sportbühne der Welt aber dennoch "alles nicht mehr ganz so aufregend". An den Nerven lag es dann auch eher nicht.

2020 wird es kein olympisches Rennen mehr geben

2020 geht es wieder in Tokio um Medaillen, Sportsoldat Jan Benzien und Polizeimeister Franz Anton können dort aber nicht mehr antreten. Der C2 der Männer wird für die Gleichberechtigung durch die C1-Klasse der Frauen ersetzt.

Pfeifer hatte sich als 14. der Qualifikation ins Halbfinale gemogelt und dort mit Rang zehn ebenfalls gerade noch ihre theoretische Medaillenchance gewahrt. Letztlich war sie aber chancenlos. Pfeifer hatte mehr als vier Sekunden Rückstand zu den Podiumsplätzen. Die spanische Europameisterin Maialen Chourraut holte Gold.

Wir halten Sie rund um die Uhr im Live-Ticker über die Olympischen Spiele 2016 auf dem Laufenden. 

sid

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser