Rio de Janeiro - Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro hat sich ein zweites Wasserbecken grün verfärbt. Nach dem Sprungbecken wies nun auch das Becken der Wasserballer und Synchronschwimmer eine grüne Farbe auf.
Wegen der chemischen Expressbehandlung des Wassers gab es auch erste gesundheitliche Klagen: der Australier Richie Campbell berichtete laut der "Brisbane Times" von brennenden Augen.
"Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich denke, sie haben das Chlor oder etwas anderes erhöht, weil meine Augen brennen", wurde der Wasserballer Campbell zitiert.
Weniger schädliche, aber weithin sichtbare Auswirkungen hatte das Chlor im olympischen 50-Meter-Becken auf die Haare des US-Schwimmers Ryan Lochte. Dessen blondierter Schopf leuchtete bei der Siegerehrung nach der 4 x 200 Meter-Staffel plötzlich minzgrün, wie auf Fotos zu sehen war, die Lochte auf Instagram veröffentlichte.
Die deutschen Wasserspringer klagen derzeit über keine gesundheitlichen Probleme. „Momentan sind alle gesund“, sagte Chefbundestrainer Lutz Buschkow am Donnerstag.
Für die Springer macht das grüngefärbte Wasser keinen großen Unterschied. „Es sieht aus, als wenn du eine Brille mit einem Filter benutzt. Es ist aber nicht so krass, dass man sich übelst umstellen muss“, berichtete der Leipziger Stephan Feck nach dem Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett.
Grund der Verfärbung ist offenbar eine technische Panne. In den Wassertanks hätten einige der Chemikalien gefehlt, die normalerweise beim Prozess der Wasseraufbereitung benutzt werden, teilte der Schwimm-Weltverband Fina am Mittwoch mit. Der veränderte pH-Wert des Wassers habe dann den Farbwechsel ausgelöst. Für die Athleten im Maria Lenk Aquatics Center bestand nach Angaben der Veranstalter aber kein Gesundheitsrisiko.
Mario Andrada, Sprecher des Organisationskomitees, war sich am Donnerstag sicher, dass es bald wieder blau schimmere - und ganz wichtig: „Wir versichern noch einmal: Es gibt kein Risiko für die Sportler.“
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afp/dpa