Schuss in Olympia-Pressezelt beunruhigt Journalisten

In Rio schützen bis zu 88.000 Einsatzkräfte die Spiele.
 ©dpa

Rio de Janeiro - An zwei olympischen Wettkampfstätten haben am Samstagnachmittag Ortszeit beunruhigende Vorfälle für Aufregung gesorgt.

Ein Querschläger vom Kaliber 5,56 Millimeter hat am Samstagmittag das olympische Reitsportzentrum in Deodoro in helle Aufregung versetzt und im weiteren Verlauf des Tages Dutzende internationaler Kamerateams angelockt. Das Geschoss hatte nach einem gut hörbaren Knall die Decke des Pressezelts durchschlagen und eine Mitarbeiterin der neuseeländischen Equipe sowie einen britischen Fotografen nur knapp verfehlt.

Es habe sich bei dem Projektil um "einen Irrläufer, der nicht auf dieses Ziel gerichtet war", gehandelt. Das erklärte Mario Andrada, Kommunikationsdirektor von Rio2016, am frühen Abend im Rahmen einer eilig einberufenen Pressekonferenz in Deodoro: "Die Sicherheitsabteilung ist überzeugt, dass es nichts mit Olympia oder einem Angriff auf Olympia zu tun hat und dass die Sicherheit aller nach wie vor gewährleistet ist."

Herkunft und Flugbahn nicht abschließend geklärt

Die genaue Herkunft des Projektils und seine Flugbahn seien allerdings noch nicht abschließend geklärt. "Diese Untersuchungen laufen noch, und sie werden sehr intensiv durchgeführt", sagte Andrada. Vorwürfe der US-Delegation, das Pressezelt, in dem der Schuss einschlug, sei ein Tatort und hätte deshalb geräumt und abgesperrt werden müssen, wies Andrada zurück: "Die Security hat das nicht für nötig gehalten."

Das Reitsportzentrum befindet sich auf einem militärischen Gelände nordöstlich von Rio de Janeiro, auf dem auch in diesen Tagen regelmäßig Schießübungen stattfinden. Einer der Schießstände liegt unmittelbar neben der Geländestrecke der Vielseitigkeitsreiter. "Das Leben der Reiter und ihrer Pferde ist nicht in Gefahr", sagte Andrada. Das hätten die Sicherheitsbeauftragten mehrfach bestätigt.

Massive Präsenz der Sicherheitskräfte

Ob das "noch nicht genau identifizierte" Geschoss allerdings tatsächlich von einem dieser militärischen Schießstände stammt, konnte Andrada nicht beantworten. Diese Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen, und "da es ja ein sehr sensibles Thema ist, möchte ich mich nicht zu Mutmaßungen hinreißen lassen".

Die ohnehin massive Präsenz der Sicherheitskräfte wurde am Samstag aber noch einmal deutlich verstärkt. Soldaten und Militärpolizei patrouillierten mit ihren Waffen im Anschlag rund um das Reitsportzentrum. "Die zuständigen Stellen haben versichert, dass es keine Risiken mehr gibt", berichtete Andrada.

Etwa zur gleichen Zeit, in der in Deodoro scharf geschossen wurde, gab es an der Copacabana im Zielbereich des Straßenrennens eine kontrollierte Sprengung. Ein brasilianisches Räumkommando führte die Aktion durch, nachdem einige hundert Meter hinter der Ziellinie ein herrenloser Rucksack aufgefunden worden war. Das Fahrerfeld befand sich zu diesem Zeitpunkt nicht in der Nähe.

Alle Ergebnisse und Vorentscheidungen vom Samstag lesen Sie in unserem Olympia-Ticker nach.

SID

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