Bolt wird endgültig zur Olympia-Legende

Neunmal Olympisches Gold: Eine Bilanz wie Usain Bolt können nur ganz wenige Athleten vorweisen.
 ©AFP

Rio de Janeiro - Usain Bolt hat in Rio de Janeiro seine neunte Goldmedaille bei Olympischen Spielen gewonnen und damit sein historisches Triple-Triple perfekt gemacht.

Als er endgültig in den Kreis der Sportlegenden aufgestiegen war, stellte sich Usain Bolt mit ausgebreiteten Armen wie die lebendig gewordene Christus-Statue in Rio vor die jubelnden Fans. Seht her, sollte das wohl heißen, ich bin tatsächlich der "Größte". So hatte sich der Jamaikaner selbst vor seinem letzten Olympia-Rennen genannt - und er unterstrich seine Ausnahmeklasse eindrucksvoll.

Mit einem unnachahmlichen Schlussspurt führte Bolt die 4x100-m-Staffel zu Gold und machte damit sein historisches Triple-Triple perfekt. Nach 2008 und 2012 schaffte der Superstar auch am Zuckerhut über 100 m, 200 m und 4x100 m den Gold-Hattrick - das hatte es zuvor noch nie gegeben.

"Meine Fans, ihr habt nicht eine Minute an mir gezweifelt, Aus diesem Grund gehöre ich euch für immer", ließ der 29-Jährige wenige Minuten nach dem dritten Coup twittern. Auf seiner Jubeltour durchs Olympiastadion küsste Bolt die Ziellinie und klopfte kniend auf Bahn 3, des Triples wegen.

Gebührender Abschied von der Olympia-Bühne

Bei seinem allerletzten Olympia-Rennen gewann Bolt - auf Bahn 4 - mit Asafa Powell, Yohan Blake und Nickel Ashmeade in 37,27 Sekunden vor den überraschend starken Japanern (37,60). Bronze sicherte sich nach der Disqualifikation der USA die Staffel aus Kanada (37,64). Die deutsche Staffel um Julian Reus war im Vorlauf ausgeschieden.

Bolt ist der angestrebten sportlichen Unsterblichkeit jetzt ziemlich nahe. "Ich werde Euch eine großartige Show liefern", hatte er für seinen Abschied von Olympia angekündigt - und der Mann aus Trelawny enttäuschte seine Fans nicht: Mit neun Goldmedaillen hat er nun mit dem Finnen Paavo Nurmi (1920 bis 1928) und Carl Lewis aus den USA (1984 bis 1996) gleichgezogen, allerdings hat Nurmi zudem dreimal und Lewis einmal Silber geholt.

London 2017 kommt die letzte Bolt-Show

Doch Bolt sieht sich am Ende seiner Ära in einer anderen Liga angekommen. "Ich habe der Welt bewiesen, dass ich der Größte bin - dafür bin ich hergekommen", sagte er nach seinem Triumph über seine Lieblingsstrecke, die 200 m: "Ich habe den Sport auf eine andere Ebene gehoben." Er wähnt sich auf einer Stufe "neben Ali und Pelé. Ich hoffe, dass ich nach diesen Spielen in dieser Kategorie genannt werde."

Wie bei Rekord-Olympiasieger Michael Phelps waren es in Brasilien auch für Bolt die letzten Spiele, doch im Gegensatz zum Schwimm-Superstar wird er seine Karriere wohl noch ein Jahr fortsetzen. Bei der WM 2017 in London "werde ich auf jeden Fall die 100 m und die Staffel rennen", sagte Bolt. Über die 200 m müsse sein Trainer entscheiden. Danach winkt der Ruhestand.

Was er für die Zeit nach der Karriere plant? "Keine Ahnung", sagte Bolt. Vielleicht erfüllt er seiner Mutter Jennifer ja deren sehnlichen Wunsch, endlich eine Familie zu gründen.

Wir berichten rund um die Uhr im Live-Ticker von den Olympischen Spielen 2016 in Rio.

sid

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