Umstrittener Olympia-Trainer verstorben

Turntrainer Béla Károlyi ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Seine Laufbahn war von bedeutenden Triumphen, aber auch von Auseinandersetzungen gekennzeichnet.

Berlin – Beim langjährigen Olympia-Trainer Bela Károlyi ist die letzte Flamme endgültig erloschen.

Der gebürtige Rumäne, bekannt für seine herausragenden Erfolge im Turnsport, ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Der Turnverband USA Gymnastics bestätigte seinen Tod am vergangenen Freitag (15. November). Károlyi, der ursprünglich aus Rumänien stammt, hinterlässt ein Vermächtnis, das sowohl von sportlichen Triumphen als auch von Kontroversen geprägt ist.

Béla Károlyi und seine Frau Martha beeinflussten den Turnsport über Dekaden maßgeblich

Károlyi und seine Frau Martha flohen 1981 aus Rumänien in die USA, wo sie über drei Jahrzehnte lang den Turnsport maßgeblich beeinflussten. Unter Béla Károlyis Führung von 2001 bis 2016 als Koordinator der Nationalmannschaft, entwickelten sich die US-Turnerinnen zu einer der führenden Nationen im internationalen Turnsport.

Zahlreiche Olympiasiegerinnen und Weltmeisterinnen gingen aus ihrer Schule hervor, darunter auch die legendäre Nadia Comăneci. Comăneci wurde 1976 im Alter von nur 14 Jahren bei den Olympischen Spielen in Montreal zur ersten Turnerin, die die perfekte Note von 10,0 erreichte und damit Gold holte.

Kontroversen um Károlyi erreichten mit Missbrauchsskandal um Larry Nassar ihren Höhepunkt

Trotz ihrer Erfolge waren die Károlyis nicht frei von Kritik. Ihre harten Trainingsmethoden und der oft rüde Umgang mit den Athletinnen und Athleten standen immer wieder in der Kritik.

Die Kontroversen erreichten ihren Höhepunkt mit dem Missbrauchsskandal um Larry Nassar, der mehr als 20 Jahre und während der Amtszeit der Károlyis als Arzt des US-Turnverbandes fungierte. Nassar soll bis zu seiner Verhaftung im Jahr 2016 265 Frauen und Mädchen missbraucht haben, darunter prominente Namen wie Simone Biles, Aly Raisman und McKayla Maroney. Olympia-Star Biles gilt selbst für andere Superstars als Phänomen.

US-Verband beendet Zusammenarbeit mit Károlyis auf Druck von Turn-Star Simone Biles

Viele ehemalige Turnerinnen und Turner warfen den Károlyis vor, Teil eines Systems gewesen zu sein, das eine repressive Kultur förderte, die Nassars jahrelanges Fehlverhalten ermöglichte. Die Károlyis wiesen jegliche Verantwortung von sich und betonten, nichts von Nassars Taten gewusst zu haben.

Der Druck auf USA Gymnastics wuchs, insbesondere nachdem Simone Biles, die auch dem kommenden US-Präsidenten Donald Trump eine Lektion erteilte, öffentlich forderte, nicht mehr auf der Károlyi Ranch nördlich von Houston trainieren zu müssen. Einem Ort, an dem viele Turnerinnen Missbrauch erlitten hatten. Schließlich beendete der Verband die Zusammenarbeit mit den Károlyis, ein Schritt, der als notwendig erachtet wurde, um den betroffenen Athletinnen gerecht zu werden. (kus)

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser