Generalprobe geglückt, die WM kann kommen: Die deutschen Basketballer haben vier Tage vor ihrem Turnierauftakt gegen Frankreich mächtig die Muskeln spielen lassen.
Jiangmen - Dennis Schröder und Co. besiegten Titelkandidat Australien im chinesischen Jiangmen mit 74:64 (45:29) und sammelten reichlich Selbstvertrauen. Vor allem in der Defensive überzeugte das Team von Bundestrainer Henrik Rödl.
Deutsche Basketballer besiegen Titelkandidaten: Schröder und Kleber treffsicher
Spielmacher Schröder (15 Punkte) und Maximilian Kleber (11) waren die treffsichersten Akteure gegen die "Boomers", die am Samstag mit einem Sieg gegen Topfavorit USA (98:94) für Aufsehen gesorgt hatten. "Ich finde, dass wir in vielen Phasen ganz gut ausgesehen haben und den Druck gut ausgehalten haben", sagte Rödl nach einer phasenweise sehr körperlichen Partie: "Die Australier können wahrscheinlich besser spielen und besser treffen. Ich glaube, wir haben es ihnen schwer gemacht und es war eine gute Generalprobe für Sonntag." Dann startet die Basketball-WM 2019.
Der Erfolg bringt der deutschen Mannschaft viel Rückenwind vor dem scharfen Start bei der Weltmeisterschaft am Sonntag (14.30 Uhr/Magenta Sport) gegen Frankreich. Nach dem Duell mit dem Weltranglistendritten stehen dann bei dem Turnier vom Samstag bis 15. September in der Gruppe G noch Partien mit der Dominikanischen Republik (3. September) und Jordanien (5. September) an. Nach dem Spiel gegen Austalien stand noch in der Nacht die Rückkehr in den WM-Spielort Shenzhen an.
Deutsche Basketballer wollen Sieg gegen Australien nicht überbewerten
"Wir haben gesehen, wie taff das Niveau bei der WM wird", sagte Johannes Voigtmann: "Den Test haben wir ganz gut bestanden, dürfen aber nicht glauben, dass wir irgendwas gewonnen haben." Auch um die Olympia-Qualifikation in der eigenen Hand zu haben, ist bei der Weltmeisterschaft das Weiterkommen als einer der beiden Gruppenbesten in die Zwischenrunde Pflicht. Dort könnte es dann schon zu einem schnellen Wiedersehen mit den enorm robusten Australiern kommen.
"Von der Qualität ist es eine Mannschaft, die wir so noch nicht gesehen haben", hatte Rödl vor der letzten Testpartie gesagt: "Vor allem in der Verteidigung ähneln sie im Spielstil schon sehr den Franzosen." Der Bundestrainer erwartete zudem eine Reaktion auf die bis dato einzige Niederlage in der Vorbereitung gegen Japan (83:86). Zuvor hatte es fünf Siege gegeben.
NBA-Star Schröder abgemeldet: DBB-Team beweist Tiefe
Rödl sollte in der ersten Hälfte gegen Australien nicht enttäuscht sein - im Gegenteil. Schröder kam zwar zunächst nicht wie gewohnt zur Geltung, doch das Team bewies die viel beschworene Tiefe. Center Voigtmann und die NBA-erfahrenen Kleber und Paul Zipser übernahmen in der Offensive Verantwortung. Rund vier Minuten vor der Halbzeitsirene traf Schröder dann per Dreier zum 36:22.
Auch Mitte des dritten Viertels hielt die Auswahl des Deutschen Basketball (DBB) vor 5000 Zuschauern die Führung konstant, beim Stand von 62:43 ging es in den Schlussabschnitt. Die DBB-Auswahl musste ab der 36. Minute ohne Schröder auskommen, der mit fünf Fouls zuschauen musste. Maodo Lo wurde nach seiner Knöchelblessur noch geschont, bis Freitag muss Rödl noch einen Spieler streichen.
WM-Auftakt der deutschen Basketballer: Frankreich ein echter Stresstest
Gegen Frankreich wird nur eine Topleistung für einen Auftaktsieg reichen. Der Gegner ist mit fünf NBA-Profis und Starspielern der EuroLeague nach China gereist. Im letzten Vorbereitungsspiel setzte es aber für das deutsche Nachbarland eine 56:61-Niederlage gegen die top eingeschätzten Serben.
Währenddessen steht der deutsche Kader noch nicht endgültig fest. Ein Spieler muss noch gestrichen werden, es könnte sogar einen NBA-Profi treffen.
SID pl ma cl