Wegen der Ausgangssperre waren Sportevents und deren Übertragung im Fernsehen in den USA bislang verboten. Das hat die WWE nun geändert - und macht sich dadurch verdächtig.
- In der aktuellen Corona-Krise finden eigentlich keine Sportevents mehr statt.
- Das gilt ab sofort nicht mehr für Wrestling in den USA.
- Dort wurde die Sportart jetzt als systemrelevant eingestuft.
Orlando - Sportevents* und deren Übertragungen im Fernsehen finden in der aktuellen Corona-Krise* eigentlich nicht statt. Das galt nicht nur für Deutschland, sondern auch für die USA - bis jetzt. Denn während Sportarten wie Basketball oder Baseball dort momentan eine Pause einlegen mussten, hat sich das Wrestling-Unternehmen WWE für eine offizielle Genehmigung eingesetzt.
Coronavirus: Wrestling wird in den USA als systemrelevant eingestuft
Wrestling wurde in Florida in den USA nun offiziell als systemrelevant eingestuft, wie der Bürgermeister von Orange County am Montag bekannt gab. Darüber berichtet unter anderem der US-Fernsehsender ESPN. Damit steht es dem Unternehmen WWE ab sofort frei, wieder live aus ihrem Trainingscenter und Aufnahmestudio in Orlando zu senden.
Eigentlich gilt in den USA wegen des Coronavirus* eine vorübergehende Ausgangssperre, um die auch die WWE bislang nicht rumgekommen war. Ihrem Geschäft offen nachgehen durften bisher nur „essenzielle Unternehmen“ wie beispielsweise Lebensmittel-Geschäfte oder Apotheken. Das habe sich nun aber nach „Gesprächen“ mit dem Büro von Floridas Gouverneur Ron DeSantis geändert. Demnach wurde die Liste der systemrelevanten Unternehmen nun um „professionelle Sportarten und Medien-Produktionen mit einem nationalen Publikum“ erweitert, solange sie nicht vor öffentlichem Publikum stattfindet, heißt es.
Trotz Corona-Virus: WWE darf wieder live Shows übertragen
WWE selbst sagte zu den Entwicklungen in einem Statement: „Wir glauben, dass es derzeit wichtiger denn je ist, Menschen in diesen schweren Zeiten eine Ablenkung zu bieten. Wir produzieren in einem geschlossenen Bereich, mit einer überschaubaren Anzahl an Personen, außerdem folgen wir den Richtlinien und sorgen dafür, dass die Gesundheit an erster Stelle steht. Wir als WWE bringen Familien zusammen und sorgen für Hoffnung und Verlässlichkeit.“
Was sich die WWE bereits zunutze gemacht hat, dürfte damit prinzipiell aber auch anderen Sportarten in Florida damit die Türen öffnen. Es erscheint allerdings auffällig, dass die neue Einstufung ausgerechnet in dem Staat stattgefunden hat, in dem die WWE ihren Sitz hat. Denn wie bekannt ist, sind WWE-Chef McMahon und seine Frau Linda McMahon enge Verbündete des US-Präsidenten Donald Trump, dank dessen Unterstützung Floridas aktueller Gouverneur seinen Posten erlangt hatte, wie Spectrum News 13 berichtet. Trump selbst hatte in der Vergangenheit persönlich bei Wrestling-Events mitgemacht und nach dem Wahlsieg Trumps wurde Linda McMahon sogar ins Kabinett von Trump geholt, das sie 2019 wieder verließ.
nz
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