Eine Trainingsfahrt endete für Radsportlerin Nathalie Birli schrecklich. Ein Unbekannter fuhr sie an, hatte aber nicht im Sinn, ihr zu helfen.
Graz - Radsportlerin Nathalie Birli erlebte in dieser Woche eine schockierende Trainingsfahrt. Die 27-Jährige war am Dienstag mit einem Rennrad unterwegs, ehe sie von einem Auto angefahren wurde. Der Fahrer hatte aber keineswegs im Sinn, der Österreicherin zu helfen. Er nahm sie mit nach Hause, schlug sie zusammen und fesselte sie.
Auf ihrem Facebook-Account beschreibt Birli den Fall wie folgt: „Tausend Dank an alle, die mich gestern gesucht haben. Ihr hättet mich nicht finden können. Ich wurde angefahren, zusammen geschlagen, gefesselt und in ein kleines Haus abseits der Straße gebracht – wie in einem schlechten Film.“
Radfahrerin Nathalie Birli erleidet Verletzungen
In dem Haus muss die junge Frau wohl Todesangst gehabt haben. Denn der Täter bedrohte sie mit einem Messer. Mehrere Stunden lang hielt er sie gefesselt, wie das Portal oe24 berichtet. Außerdem habe er der Frau Alkohol eingeflößt. Birli habe in der Zeit versucht, den Täter zu überreden, sie wieder freizulassen. Irgendwann habe sie es dann auch geschafft. Der Täter löste dem Bericht zufolge das Isolierband, mit dem er sie gefesselt hatte, und brachte sie verletzt nach Hause.
Birli hatte eine gebrochene Hand und eine Kopfverletzung. Ihren Facebook-Post vermerkte Bierli mit der Ortsmarke LKH-Universitätsklinikum Graz. Ob sie sich zur weiteren Behandlung derzeit noch dort befindet, ist nicht klar.
Am Abend hatte bereits Birlis Lebensgefährte die Polizei verständigt. Die Suchaktion blieb zunächst erfolglos. Als das Opfer wieder zu Hause auftauchte, gingen die Ermittlungen schnell vorwärts. Die Polizei las die Daten des Fahrrad-Computers aus. Durch die GPS-Aufzeichnungen konnte der Ort ermittelt werden, an dem sie mehrere Stunden festgehalten worden war. So konnte ein 33-jähriger Tatverdächtiger ermittelt werden.
Ein Polizeisprecher sagte der österreichischen Nachrichtenagentur APA: „Es sieht so aus, als ob psychische Probleme des Mannes im Raum stünden.“ Ein Motiv für die Tat konnte bislang nicht ermittelt werden. Laut dem Bericht von oe24 handelt es sich um einen Täter, der der Polizei bekannt sei. Er sei allerdings noch nicht durch Gewalttaten aufgefallen.
Nathalie Birli: Täter wollte sie wohl ertränken
Bierli hat Erinnerungslücken. Das sei angesichts der dramatischen Ereignisse nicht verwunderlich, heißt es von der Polizei. Bei ihrer Vernehmung am Mittwoch nannte die Radfahrerin ein weiteres grausames Detail, das sich am Vortag ereignet habe. Der Täter habe sie in eine Badewanne mit eiskaltem Wasser gedrängt und zu ertränken versucht.
Immer wieder sind Frauen Gewaltverbrechen ausgesetzt. So traf es im Frühjahr eine 82-jährige Frau am Ammersee. Sie wurde zu Hause überfallen und gefesselt. Über den Vorfall berichtete Merkur.de*.
Video: "Angefahren, zusammengeschlagen": Drama um Rad-Profi Nathalie Birli
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dg