Juan Martin del Potro steht im Finale der US Open und trifft dort auf Novak Djokovic oder Kei Nishikori. Der Argentinier profitierte von einer Verletzung von Rafael Nadal.
New York - Der Argentinier Juan Martin del Potro (29) hat neun Jahre nach seinem Sieg in New York erneut das Endspiel der US Open erreicht. Der Weltranglistendritte lag gegen Rafael Nadal 7:6 (7:3), 6:2 in Führung, als der Titelverteidiger aus Spanien wegen einer Knieverletzung aufgab. Del Potro spielt am Sonntag (22.00 Uhr MESZ/Eurosport) um seinen zweiten Grand-Slam-Titel.
"Das ist nicht die beste Art, ein Match zu gewinnen. Rafa ist der größte Kämpfer in unserem Sport, ihn so leiden zu sehen wie heute, tut weh", sagte del Potro. Nadal (32) erklärte: "Ich hasse es, aufzugeben, aber am Ende wurden die Schmerzen zu groß."
Auch 2009 hatte del Potro im Halbfinale von Flushing Meadows gegen Nadal gewonnen und anschließend seinen bislang größten Erfolg im Endspiel gegen den Schweizer Roger Federer gefeiert. Diesmal wartet entweder Wimbledonsieger Novak Djokovic (Serbien/Nr. 6) oder Kei Nishikori (Japan/Nr. 21) im Finale auf del Potro.
Nadal: „Bei 2:2 im ersten Satz habe ich etwas im Knie gespürt“
Nadal hatte offensichtlich Probleme mit seinem rechten Knie. Schon vor dem Marathonmatch gegen den Österreicher Dominic Thiem am Mittwoch über fast fünf Stunden hatte Nadal von "körperlichen Probleme" berichtet, war aber zuversichtlich, gegen del Potro wieder "bei 100 Prozent" zu sein. "Aber bei 2:2 im ersten Satz habe ich etwas im Knie gespürt", sagte Nadal.
„Ich hasse es aufzugeben. Ich musste eine Entscheidung treffen, der Schmerz war zu groß. Ich konnte nicht noch einen Satz spielen“, sagte Nadal, der die Probleme beim Stand von 2:2 im ersten Durchgang erstmals spürte. „Ich habe so lange gewartet wie möglich. Es ging nicht mehr“, sagte der 32-Jährige.
Der 17-malige Grand-Slam-Champion leidet seit Jahren unter Schmerzen in beiden Knien, hervorgerufen durch Entzündungen der Patellasehnen. Am Ende der vergangenen Saison hatte Nadal wegen der gleichen Verletzung das ATP-Finale in London vorzeitig beendet. Bei Grand-Slam-Turnieren brach er zum dritten Mal nach den Australian Open 2010 und 2018 ein Match ab. Sein Start im Davis-Cup-Halbfinale in der kommenden Woche ist fraglich.
Die Wogen glätteten sich auch nach dem Damen-Finale bei den US Open nicht so schnell. Verliererin Serena Williams warf dem Schiedsrichter sogar Sexismus vor. Siegerin Naomi Osaka musste weinen.
SID/dpa