In der NBA kam es am Mittwoch zu einem Spieler-Boykott. Die Profis der Milwaukee Bucks traten nicht bei ihrem Playoff-Spiel an - aus politischen Gründen.
- Die NBA wurde von einem Spieler-Boykott lahmgelegt - auch andere Ligen unterbrechen den Spielbetrieb.
- Die Milwaukee Bucks traten ihr Playoff-Spiel gegen die Orlando Magic nicht an.
- Der Boykott richtet sich gegen die Polizeigewalt in den USA.
Orlando - Der amerikanische Sport wird durch einen Spieler-Boykott erschüttert. Das NBA-Team Milwaukee Bucks um Superstar Giannis Antetokounmpo weigerte sich bei der Playoff-Partie gegen die Orlando Magic, aus der Kabine zu kommen. Die Orlando-Spieler warteten auf dem Parkett vergeblich auf ihren Gegner. Das löste eine Kettenreaktion aus: Ligen aus verschiedenen Sportarten stellten vorübergehend den Spielbetrieb ein.
USA: Milwaukee Bucks treten nicht zum Spiel an - aus Protest gegen Polizeigewalt
Hintergrund des Protests ist die erneute Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA. Am Sonntag wurde der 29-jährige Familienvater Jacob Blake durch Schüsse der Polizei schwer verletzt. Er ist jetzt fast komplett gelähmt. Das Video des Vorfalls ging viral. Bereits in den vergangenen Monaten protestierten Menschen auf der ganzen Welt im Rahmen der „Black Lives Matter“-Bewegung* nach dem Tod von George Floyd* gegen Rassismus.
USA: NBA und andere Ligen sagen Spiele ab - „Wir haben das Töten satt“
„Wir haben das Töten und die Ungerechtigkeit satt“, sagte Bucks-Spieler George Hill der Online-Plattform The Undefeated. Die NBA reagierte mit der Absage des Spieltags - zahlreiche weitere Sportligen wie die MLB (Baseball), MLS (Fußball) und WNBA (Frauen-Basketball) zogen nach. Tennis-Star Naomi Osaka verzichtete auf ihr Masters-Halbfinale in New York.
FUCK THIS MAN!!!! WE DEMAND CHANGE. SICK OF IT
— LeBron James (@KingJames) August 26, 2020
Unzählige Basketballer und Sport-Stars reagierten mit Zustimmung auf den Boykott. „Scheiß darauf, Mann. Wir verlangen Veränderung. Es macht mich krank“, schrieb Lakers-Superstar LeBron James auf Twitter. Auch der ehemalige US-Präsident Barack Obama lobte den Protest der Spieler: „Ich preise die Spieler der Bucks. Sie gehen mit gutem Beispiel voran und kämpfen für das, was ihnen wichtig ist. Es wird alle Instituionen brauchen, um für unsere Werte einzustehen“, tweetete Obama.
I commend the players on the @Bucks for standing up for what they believe in, coaches like @DocRivers, and the @NBA and @WNBA for setting an example. It’s going to take all our institutions to stand up for our values. pic.twitter.com/rUGETgAt7P
— Barack Obama (@BarackObama) August 27, 2020
USA: Spieler-Boykott in der NBA - Rassismus-Debatte erreicht den Sport
Die Milwaukee Bucks waren nicht die ersten in der NBA, die ihre Stimme gegen die Polizeigewalt in den Staaten erhoben. Zuvor hatte sich Doc Rivers, Coach der Los Angeles Clippers, mit emotionalen Worten gegen Präsident Donald Trump* gestellt. „Es ist für mich erstaunlich, warum wir dieses Land weiterhin lieben und dieses Land uns nicht zurückliebt“, sagte der 58-Jährige.
Ob die „Bucks“ für ihr Nicht-Antreten bestraft werden, ist noch offen. Aufgrund des hohen Zuspruch in ganz Amerika ist das aber eher unwahrscheinlich. Die Rassismus-Debatte hat nun endgültig auch den Sport erreicht. (epp) *merkur.de ist Teil des Ippen-Redaktionsnetzwerks.