Bremen – Auf einmal wurde es laut auf dem Trainingsplatz des SV Werder Bremen. Sehr laut. Coach Florian Kohfeldt nahm sich Yuya Osako zur Brust und faltete den Japaner für alle hörbar zusammen.
„Schieß ihm den Ball in die Fresse oder ins Tor. Aber nicht so“, fauchte der Coach, nachdem Yuya Osako bei einer Trainingsübung frei vor dem Torhüter nur einen Larifari-Abschluss zusammengebracht hatte.
Kohfeldt zürnte, weil das Toreschießen bei Werder Bremen zu einem grundlegenden Problem geworden ist (seit 784 Minuten hat kein Bremer mehr in der Liga getroffen) und er in dieser Trainingswoche vor allem ein Ziel hat: das Offensivspiel wieder in Schwung zu bringen. Wenn dann einer nicht mit voller Konsequenz zu Werke geht, gibt's klare Worte vom Coach.
Werder Bremen: Florian Kohfeldt kritisiert Yuya Osako und Milot Rashica
Das bekam Yuya Osako in aller Deutlichkeit zu spüren, aber auch Milot Rashica wurde zur Zielscheibe der Trainer-Kritik. Nach einem Pfostenschuss setzte der beste Torschütze der Saison beim SV Werder Bremen (sieben Treffer) den Abpraller nur in die Arme des Keepers. Reaktion Florian Kohfeldt: „Ihr müsst mehr Geilheit auf Tore haben.“
Kohfeldt wäre jedoch nicht Kohfeldt, wenn es nach dem Anranzer nicht auch wieder die Versöhnung geben würde. Osako jedenfalls wurde vom Coach anschließend aufmunternd in den Arm genommen. Zuckerbrot und Peitsche – Kohfeldt lieferte beides. (kni/csa)