Sportchef Baumann: SV Werder Bremen ist stark genug für die Coronavirus-Krise

Der SV Werder Bremen um Sportchef Frank Baumann (re.) und Cheftrainer Florian Kohfeldt steht in der Coronavirus-Krise vor großen finanziellen Herausforderungen - doch die GRün-Weißen bleiben optimistisch.
 ©gumzmedia

Bremen – Der SV Werder Bremen steht in der Coronavirus-Krise vor großen finanziellen Herausforderungen. Doch Sportchef Frank Baumann ist zuversichtlich, dass der Club die Probleme bewältigen kann.

Die Lage ist prekär. Spielstopp in der Bundesliga, fehlende Zuschauereinnahmen, auf Eis gelegte TV-Gelder – viele Profi-Clubs in Fußball-Deutschland werden mit jedem Tag, den die Coronavirus-Krise andauert, näher an die Grenzen ihrer finanziellen Kraft geführt. Und obwohl auch den SV Werder Bremen die branchenweiten Sorgen drücken und die Grün-Weißen im Verdacht stehen, zu den von einer Insolvenz bedrohten Vereinen zu gehören, sieht Sportchef Frank Baumann nach intensiven Gesprächen und Verhandlungen an vielen Stellen die Chance, dass der Club die Probleme bewältigen kann. „Wir sind vor eine sehr herausfordernde Situation mit vielen Unwägbarkeiten gestellt. Es muss unser Ziel sein, diese Situation aus eigener Kraft zu meistern. Es ist noch nicht sicher, dass uns das gelingen wird, aber ich sehe realistische Möglichkeiten“, sagte der 44-Jährige gegenüber der DeichStube.

Werder Bremen: Finanzieller Schaden in der Coronavirus-Krise ist noch nicht absehbar

Wie groß der finanzielle Schaden durch den Shutdown der Bundesliga am Ende für Werder Bremen sein wird, ist noch gar nicht abzusehen. 30 Millionen Euro? 40 Millionen? 50? Oder noch mehr? Im Moment können nur Hochrechnungen angestellt und Lösungsmöglichkeiten entworfen werden. Frank Baumann: „Wir sind dort optimistisch, haben Szenarien entworfen – auch, um den worst case abzudecken.“ Das wäre der Saisonabbruch mit Wegfall nicht nur der Spieltags- und Sponsoreneinnahmen, sondern auch der letzten TV-Rate.

Eine Möglichkeit, das Minus wenigstens partiell aufzufangen, ist es aus Baumanns Sicht, die in der kommenden Saison zu erwartende Steigerung im TV-Vertrag jetzt schon zu nutzen. 240 Millionen Euro müssen die Inhaber der TV-Rechte an der Bundesliga in der kommenden Saison – der letzten des derzeit gültigen TV-Vertrags – mehr zahlen als in der im Moment unterbrochenen Spielzeit. Diese 240 Millionen Euro als Fußball-Gemeinschaft jetzt zu beleihen, um damit den Clubs aktuell zu helfen, „ist für mich ein gedankliches Modell“, sagt der Bremer Manager: „Ich habe dann in der kommenden Saison immer noch die gleichen TV-Einnahmen wie in dieser Saison, kann aber mit Einsparungen weiter auf die Situation reagieren.“

Werder Bremen und das Coronavirus: Gehaltsverzicht der Profis wird im April umgesetzt

Aber erstmal geht es für Frank Baumann und seine Geschäftsführerkollegen darum, die eigenen Möglichkeiten auszuschöpfen. Dazu gehört auch der Gehaltsverzicht des Trainerteams, der Geschäftsführung und vor allem der Profis des SV Werder Bremen. Grundsätzlich vereinbart wurde der bereits, Baumann ist nun damit beschäftigt, mit Spielern und Beratern die Einzelfälle zu verhandeln, die Verträge anzugleichen und die Unterschriften einzuholen. Erledigt? Noch nicht. „Wir sind in der finalen Abstimmung und werden den freiwilligen Gehaltsverzicht mit dem April-Gehalt umsetzen“, erklärt Baumann.

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