Möhwalds Bekenntnis zum SV Werder Bremen und ein Tipp für die Kollegen

Kevin Möhwald bekennt sich klar zum SV Werder Bremen.
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Zell am Ziller – Herzlichen Glückwunsch, Kevin Möhwald! Der Profi des SV Werder Bremen feiert an diesem Samstag seinen 28. Geburtstag. Doch aus grün-weißer Sicht verdient sich Möhwald nicht nur dafür die Glückwünsche. Ausgerechnet an seinem Ehrentag gibt der Mittelfeldspieler in einer Medienrunde ein klares Bekenntnis zu Werder ab, er will nach dem Abstieg nicht weg.

Ein Wechsel würde für ihn nur bei „einem sehr, sehr perfekten Angebot“ ein Thema, oder wenn es Werder Bremen wünsche. Beides hält er aber für ziemlich ausgeschlossen. Kevin Möhwald ist fest darauf ausgerichtet, nach dem Abstieg Verantwortung zu übernehmen, vielleicht auch als Kapitän – und dabei hat er gleich schon mal einen Tipp für die Kollegen, deren Zukunft noch ungewiss ist. „Jeder sollte davon ausgehen, dass er hier bleibt. Das muss die Devise jedes Einzelnen sein. Du musst jeden Tag Gas geben“, fordert Möhwald: „Wir müssen als Mannschaft trotz dieser Situation zusammenwachsen. Wir können doch jetzt nicht sagen: Vielleicht ist der oder der Spieler in ein, zwei Wochen weg. Es geht darum, sich bestmöglich vorzubereiten – und das geht nur als Team.“

Das klingt schon ein bisschen wie ein Kapitän. Und den gibt es aktuell in der Mannschaft nicht. Der alte Chef Niklas Moisander hat den Club ebenso verlassen wie sein Stellvertreter Theodor Gebre Selassie. Maximilian Eggestein, die Nummer drei, ist zwar noch da, will aber weg. Der neue Coach Markus Anfang hat angesichts der Ungewissheit über den Verbleib vieler potenzieller Stammspieler darauf verzichtet, in den Testspielen schon kleine Zeichen zu setzen. Er gab die Binde der Einfachheit halber den Torhütern. Kevin Möhwald kann es verstehen, aber er hätte nichts dagegen, wenn Anfang ihm irgendwann das Vertrauen schenken würde. „Ich bin sicher einer von denen, die nicht abgeneigt wären. Ich bin ein Typ, der gerne Verantwortung übernimmt. Es geht darum, sich nicht wegzuducken und in der Hierarchie gewisse Dinge vorzuleben. Nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten“, meint er.

Kevin Möhwald: „Ich habe auf jeden Fall Bock, bei Werder Bremen zu bleiben“

Diese Verantwortung hatte er kurz zuvor auch bei seinem Bekenntnis dokumentiert. Viele Spieler tun sich aktuell schwer damit, sich zu ihrer Zukunft zu äußern. Möhwald kann das gut nachvollziehen. Der Abstieg, die finanziellen Folgen der Corona-Pandemie und der schwierige Transfermarkt würden für eine besondere Situation sorgen. Es käme nicht nur darauf an, was die Spieler wollen, sondern vor allem auch die Vereine. So hat Werder Bremen ganz offen kommuniziert, dass Profis verkauft werden müssen, um Einnahmen zu erzielen. Kevin Möhwald zählt da nicht unbedingt zu den ersten Verkaufskandidaten. Aber er ist nun der erste, der sich so klar positioniert: „Zu 100 Prozent kann man das zwar nie sagen. Aber ich habe auf jeden Fall Bock, bei Werder zu bleiben und den Neuaufbau mit anzukurbeln.“ Auf die Nachfrage, was er denn machen würde, wenn ein Erstligist bei ihm anklopfen würde, antwortet der Mittelfeldspieler: „Ich fühle mich in Bremen sehr wohl, und es müsste schon sehr, sehr perfekt sein, dass ich überhaupt ins Schwanken komme. Ich gehe stark davon aus, dass ich bei Werder bleibe und hoffe, dass ich eine wichtige Rolle spielen kann.“

Kevin Möhwald wechselte 2018 zu Werder Bremen

Viel größer kann ein Treuebekenntnis eines Profis kaum sein. Kevin Möhwald hat beim Thema Treue und Bekenntnis ohnehin gerade einen kleinen Lauf. Denn seinen Urlaub hat er genutzt, um um die Hand seiner Freundin anzuhalten. Mit Erfolg. „Sie hat Ja gesagt.“ In einem Jahr sollen die Hochzeitsglocken läuten – sehr gerne auch nach einem Aufstieg. „Das wäre der positivste Fall“, sagt Möhwald mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Beim Thema Wiederaufstieg äußert sich der Zweitliga-Experte dann aber lieber etwas vorsichtiger. 87 Partien hat er dort absolviert, ehe er 2018 zu Werder Bremen kam. „Ich habe es in Nürnberg erlebt, dass die 2. Liga eine sehr, sehr schwere und ausgeglichene Liga ist. Deswegen sollten wir erstmal die ersten Schritte gehen und eine Mannschaft stellen, mit der wir planen können. Danach können wir über Ziele reden“, meinte Möhwald. Nun weiß er aber auch, dass er nicht bei irgendeinem Verein spielt. „Allein vom Namen her und der Historie des Vereins, sollte der Wiederaufstieg das Ziel sein. Dafür müssen vorher aber die Rahmenbedingungen geschaffen werden. Das ist in diesem Jahr nicht ganz so einfach.“ Immerhin hat es Möhwald dem Verein mit seinem Bekenntnis nun ein bisschen leichter gemacht. (kni) Update (24. August 2021): Verlässt Kevin Möhwald Werder Bremen doch? Bei Eintracht Frankfurt auf der Liste!

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