Marco Bode im DeichStube-Gespräch: „Das ist nicht das Ende meiner Beziehung zu Werder“

Marco Bode wechselte 1988 zu Werder Bremen - jetzt blutet ihm das Herz.
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Bremen – Noch bis September. Dann ist Schluss. Dann endet die Zeit von Marco Bode als Vorsitzender des Aufsichtsrats von Werder Bremen. Genau wie seine Mitstreiter Andreas Hoetzel, Kurt Zech und Thomas Krohne wird sich der 51-Jährige nicht zur Wiederwahl stellen, weil er den Weg für eine Neuausrichtung des Vereins frei machen will.

Es ist eine Entscheidung, die Marco Bode im Gespräch mit der DeichStube als „gut und richtig“ beschreibt, die ihm andererseits aber auch „extrem schwergefallen“ ist. Schließlich ist Werder Bremen für den Ex-Profi mehr als nur ein Fußball-Unternehmen, in dessen Kontrollgremium er bald nicht mehr sitzt. Die gemeinsame Geschichte von Ex-Profi und Verein – sie reicht bis in den Sommer 1988 zurück. Lange schrieb sie danach Erfolg um Erfolg. Seit einigen Jahren jedoch nicht mehr. Was für Bode inzwischen auch an der speziellen Beziehung zwischen ihm und Werder gelegen haben könnte.

„Ich habe in den vergangenen sieben Jahren versucht, die Rolle des Aufsichtsratsvorsitzenden bestmöglich auszufüllen“, sagt Bode, der 2012 in das Gremium eingezogen war und zwei Jahre später die Chefposition von Willi Lemke übernommen hatte. Als großer Sympathieträger, als stets freundlicher und eloquenter Gesprächspartner wurde Marco Bode damals mit großen Hoffnungen empfangen. Hoffnungen, denen er im Rückblick betrachtet nicht uneingeschränkt gerecht werden konnte. Wenn auch freilich nicht alles schlecht war, abgestiegen ist der Verein am Ende unter ihm.

Marco Bode hat eine große Vergangenheit bei Werder Bremen

„Es ist vielleicht ein Eingeständnis, dass meine Rolle nicht unproblematisch war, gerade weil es eben nicht die Rolle eines normalen Aufsichtsratsvorsitzenden war“, sagt Bode. Wegen seiner großen Vergangenheit als Spieler war und ist er in Bremen deutlich mehr als ein stiller Kontrolleur im Hintergrund, „weil ich eben als Gesicht für bestimmte Dinge stand und stehen wollte. Auch in der Kommunikation nach außen war ich häufig vorne mit dabei“, sagt er. Von seiner Grundidee für die Zukunft des Vereins ist Marco Bode zwar nach wie vor überzeugt, aufgegangen ist sie aber nicht. „Ich halte daran fest, dass es mit integren Fachleuten, einem guten, respektvollen Umgang und auch mit einem Trainer, der zu diesem Club passt, nach wie vor der richtige Weg ist“, betont der Noch-Aufsichtsratschef, muss aber auch konstatieren, „dass es mit dem Abstieg einen Schuss vor den Bug gegeben hat“. Und zwar derart heftig, dass bald Schluss ist.

Marco Bode wechselte 1988 zu Werder Bremen - jetzt blutet ihm das Herz

Bis zum Ende seiner Amtszeit möchte Marco Bode weiter „intensiv an den Entscheidungen“ mitwirken. „Danach wird ein Abschnitt zu Ende gehen“, sagt der Mann, der im Sommer 1988 vom VfR Osterode zu Werder Bremen gewechselt war und bis zu seinem Karriereende 2002 nur noch für diesen Verein auflaufen sollte. Insgesamt in 379 Bundesligaspielen, was Platz vier in der ewigen Bestenliste des Vereins bedeutet. Bodes 101 Tore werden zudem nur von Claudio Pizarro (109) überboten. Eine Meisterschaft, drei Pokalsiege sowie den Gewinn des Europapokals der Pokalsieger hat der ehemalige Angreifer mit Werder gefeiert. 1996 wurde er zudem als Bremer Profi mit Deutschland Europameister. Angesichts dieser Statistiken verwundert es nicht, wenn Bode heute über seinen bevorstehenden Abgang als Aufsichtsratschef alles andere als nüchtern sagt: „Da blutet mir schon das Herz.“ Was er ab September, wenn es keine formale Verbindung mehr zu Werder Bremen gibt, machen wird, vermag Bode heute noch nicht zu sagen. In einem Punkt legt er sich aber bereits fest: „Ich sehe es für mich nicht als Ende meiner Beziehung zu Werder.“ (dco) Lest dazu: Aus Ärger über Marco Bode: Aufsichtsrat Thomas Krohne tritt bei Werder Bremen mit sofortiger Wirkung zurück!

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