Werder Bremen hat ein irres Spiel gegen Union Berlin mit 2:1 (1:1) gewonnen. Unsere Noten und alle Bremer Spieler in der Einzelkritik.
Jiri Pavlenka: Auch im vierten Saisonspiel blieb er wieder nicht ohne Gegentor – ein Vorwurf ist ihm deswegen aber nicht zu machen. Beim Elfmeter von Andersson zum 1:1 chancenlos. Ansonsten wenig geprüft, aber zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Note 3
Michael Lang: Der Rechtsverteidiger suchte, wann immer es ging, den Weg nach vorne, schlug Flanken und kam auch wiederholt selbst gefährlich zum Abschluss (22./61.). Hatte seine Seite defensiv zudem weitestgehend im Griff. Note 2,5
Theodor Gebre Selassie: Half wie schon in den vergangenen Wochen wieder als Innenverteidiger aus und erledigte die ungeliebte Aufgabe erneut solide. Stark seine Rettungstat gegen Ujah (11.). Im Spielaufbau erwartungsgemäß mit kleineren Abstrichen. Holte den zweiten Elfmeter heraus. Note 2
Christian Groß: Startelf-Debüt in der Bundesliga und das im zarten Alter von 30 Jahren. Das war schon eine tolle Geschichte – nur das Spiel, das lief für den U23-Kapitän dann gar nicht mehr toll. Verursachte den Handelfmeter zum 1:1 (14.) und wirkte danach in vielen Aktionen unsicher. Positiv: Ließ sich nicht hängen, sondern kämpfte sich später zurück ins Spiel. In der Schlussphase mit einer wichtigen Rettungstat. Note 4
SV Werder Bremen: Nuri Sahin sieht Gelb-Rote Karte
Marco Friedl: Hinten auf Sicherheit bedacht, nach vorne dafür blass: Das traf auch an der Alten Försterei einmal mehr auf den Auftritt des Österreichers zu. Leistete sich einige Fehlpässe, die verheißungsvolle Angriffe im Keim erstickten. Note 3,5
Nuri Sahin: Ließ sich oft zwischen die Innenverteidiger fallen, um den Spielaufbau anzukurbeln, was Werder Sicherheit brachte. Wirkte in manchen Zweikämpfen vor der Pause jedoch nicht gedankenschnell genug, zögerte einen Moment zu lange – und der Ball war weg. In Durchgang zwei verbessert. Präzise dann seine Ecke vor dem 2:1. Kassierte in der Nachspielzeit für eine Spielverzögerung die Gelb-Rote Karte und fehlt damit am kommenden Spieltag gegen RB Leipzig. Note 3
Johannes Eggestein (bis 84.): Der frisch gebackene Kapitän der U21-Nationalmannschaft lieferte einen unauffälligen Auftritt ab. Beste Aktionen: Ein Kopfball zwei Meter am Tor vorbei (16.) und ein Abschluss aus spitzem Winkel, den Gikiewicz zur Ecke klärte (36.). Note 4
Davy Klaassen: Den ersten Elfmeter, sagen wir, clever herausgeholt und trotz Verzögerung durch den Videobeweis (mit Glück) verwandelt (5.). Mit dem zweiten dann an Union-Keeper Gikiewicz gescheitert (54.) – für den Niederländer war es ein Nachmittag mit Licht und Schatten. Aus dem Spiel heraus stets anspielbereit und um Tempo bemüht. Note 3
Niclas Füllkrugs Explosivität ist wertvoll für den SV Werder Bremen
Niclas Füllkrug: Ließ sich in der Anfangsphase von der hitzigen Atmosphäre anstecken, was ihm früh eine unnötige Gelbe Karte einbrachte (19.). Insgesamt sehr energisch und mit großem Einsatz – so wie beim Kopfballtor zum 2:1 (55.). Seine Explosivität vor dem Tor ist einfach wertvoll für Werder.Note 2
Yuya Osako (bis 68.): In der Bremer Offensive wieder in nahezu alle Spielzüge eingebunden, dieses Mal aber nicht so glänzend aufgelegt wie noch gegen Augsburg. Seine gefährlichen Pässe in die Tiefe konnte er nicht anbringen. Versuchte es dafür selbst aus der Distanz – vergeblich. Mit Wadenproblemen ausgewechselt. Note 4
Leonardo Bittencourt (bis 90.): Feierte seine Premiere im Werder-Trikot und stellte dabei prompt einen Rekord auf: Mit 25 Jahren und 269 Tagen ist er nun der jüngste Spieler der Bundesliga-Geschichte, der für fünf verschiedene Vereine gespielt hat. Kam stark ins Spiel, aus seiner Flanke resultierte der frühe Foulelfmeter. Viel unterwegs. Auch wenn ihm nicht alles gelang, war durchaus zu erkennen: Er kann im Bremer Spiel für die überraschenden Momente sorgen. Baute nach der Pause ab. Note 3
Josh Sargent (ab 68.): Sollte für die Schlussphase neuen Schwung in die Offensive bringen, kam aber nicht mehr gefährlich zum Abschluss. Note -
Claudio Pizarro (ab 84.): Kam für die letzten Minuten und sortierte sich ins Mittelfeld ein. Sollte dort mit seiner großen Routine Bälle halten und das Spiel beruhigen. Note -
Benjamin Goller (ab 90.): Feierte sein Bundesliga-Debüt. Note -
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