Der SV Werder Bremen gewinnt im DFB-Pokal souverän mit 3:0 gegen Hannover 96 und zieht ins Achtelfinale ein. Die Spieler in der Einzelkritik - mit Noten.
Jiri Pavlenka: War im Hannoveraner Dauerregen während der ersten Hälfte nahezu beschäftigungslos und erlebte auch im zweiten Durchgang einen fast schon besinnlichen Jahresabschluss. Rettete einmal vor Weydandt, weil er rechtzeitig aus dem Tor kam. Note 3
Theodor Gebre Selassie: Suchte auf der rechten Seite immer wieder den Weg nach vorne – und sorgte dort für ordentlich Wirbel. Stark, wie er den Ball zum 1:0 über die Linie drückte und sich damit einen Tag vor seinem 34. Geburtstag selbst beschenkte. Auch davor und danach mit Strafraumszenen. Defensiv zudem sicher. Ließ es nach der Pause etwas ruhiger angehen. Note 1,5
Milos Veljkovic: Rückte für Toprak in die erste Elf und zählte somit erstmals nach überstandenen Adduktorenbeschwerden wieder zur Anfangsformation. Erledigte seinen Job in der Abwehrreihe unaufgeregt. Note 3
Niklas Moisander: Der Kapitän ersetzte den verletzten Friedl und stand erstmals seit Mitte November wieder von Beginn an auf dem Platz. Zeigte dabei ungeahnte Qualitäten, als er das 2:0 von Sargent mit einem herrlichen Solo vorbereitete. In einigen Szenen war ihm aber der fehlende Rhythmus anzumerken. Hatte Glück, dass sein Kopfball in der 50. Minute nicht zum Eigentor wurde. Note 2,5
Werder Bremen-Noten gegen Hannover 96: Christian Groß in dieser Form enorm wertvoll
Ludwig Augustinsson (bis 45.): Auf der linken Außenbahn vor allem mit einem beschäftigt: flanken. Bereitete auf diese Weise das 1:0 von Gebre Selassie vor und sorgte auch sonst immer wieder für Unruhe in der Defensive der Hannoveraner. Blieb in der Pause in der Kabine. Note 2
Christian Groß: Im Abwehrzentrum einmal mehr ein großer Stabilisator. Eroberte Bälle, lief Räume zu, blockte und grätschte. In dieser Form enorm wertvoll für seine Mannschaft. Den Spielaufbau überließ er dafür seinen Nebenleuten. Note 2
Maximilian Eggestein: Fiel zu Beginn mit einigen unkontrollierten Aktionen auf, fand danach aber ins Spiel. Es war ein Auftritt ohne Glanz, dafür aber mit viel Einsatz und Laufarbeit. Note 3,5
Jean-Manuel Mbom (bis 87.): Durfte für Möhwald von Beginn an ran und scheute im Mittelfeld keinen Zweikampf, was zu Werders defensiver Stabilität beitrug. Hatte zunächst Probleme, eine Bindung zum Spiel zu finden, biss sich aber in die Partie – und feierte mit seinem Treffer zum 3:0 sogar seine Torpremiere als Profi. Note 2,5
Werder Bremen-Noten gegen Hannover 96: Josh Sargent trifft im DFB-Pokal endlich wieder ins Tor
Tahith Chong (bis 74.): Der Vorlagengeber aus Mainz durfte im Pokal für Osako beginnen. War offensiv auf dem linken Flügel um Impulse bemüht, blieb dabei aber zunächst glücklos. Ließ kurz nach dem Wechsel die Chance zur Vorentscheidung liegen, weil er zu eigensinnig agierte. Machte es kurz darauf aber besser, als er Mbom vor dem 3:0 bediente. Note 3
Romano Schmid (bis 74.): Dem Österreicher war anzumerken, dass er sich viel vorgenommen hatte, allerdings blieben die meisten seiner Aktionen wirkungslos. Rannte sich oft fest oder wurde von Hannovers Abwehr ohne viel Mühe abgekocht. Note 4
Josh Sargent (bis 87.): In der Bundesliga wartet der Stürmer seit Ende Oktober auf sein zweites Saisontor – im DFB-Pokal läuft es deutlich besser für ihn. Blieb vor dem 2:0 eiskalt vor Ratajczak und schloss überlegt ab. Es war sein zweiter Treffer im Wettbewerb. Ansonsten ohne große Torraumszenen, dafür aber wieder mit starkem Einsatz im Spiel gegen den Ball. Note 2,5
Felix Agu (ab 46.): Übernahm die Position von Augustinsson und kam somit zu seinem vierten Pflichtspiel für Werder. War vor allem um Sicherheit bemüht, schaltete sich aber durchaus auch mal ins Offensivspiel mit ein. Eine solide Vorstellung. Note 3
Werder Bremen-Noten gegen Hannover 96: Ilia Gruev feiert Profi-Debüt, Eren Dinkci DFB-Pokal-Premiere
Eren Dinkci (ab 74.): Die Premieren-Tage des jungen Stürmers gehen weiter: Durfte nun auch erstmals im DFB-Pokal ran, hatte aber keine nennenswerte Szene mehr. Note -
Patrick Erras (ab 74.): Kam für Schmid und sollte vor der Schlussphase vor der Abwehr die Defensive stärken. Note -
Ilia Gruev (ab 87.): Feierte mit einem Kurz-Einsatz sein Profi-Debüt. Note -
Nick Woltemade (ab 87.): Durfte auch noch ein paar Einsatzminuten sammeln. Note -
Zur ersten Meldung vom 22. Dezember 2020:
Werder Bremen-Aufstellung im DFB-Pokal gegen Hannover 96: Tahith Chong in der Startelf
Update (23. Dezember 2020): Jetzt sind die Aufstellungen da: Tahtih Chong steht in der ersten Elf, Yuya Osako sitzt auf der Bank. Die ganze Startelf und alles Weitere gibt‘s im Live-Ticker zum DFB-Pokal-Spiel von Werder Bremen gegen Hannover 96.
Bremen – Die Ansage von Florian Kohfeldt vor dem DFB-Pokalspiel des SV Werder Bremen am Mittwoch bei Hannover 96 war eindeutig. Er werde die bestmögliche Mannschaft spielen lassen, meinte der Coach. Trotzdem deuten sich im Vergleich zum 1:0-Sieg in Mainz zumindest zwei Veränderungen an in der Aufstellung an: Tahith Chong und Milos Veljkovic könnten es in die Startelf schaffen.
Klar, wenn Ömer Toprak fit ist, dann spielt der 31-Jährige auch für Werder im DFB-Pokal gegen Hannover 96. Er besitzt zurecht den Status des besten Innenverteidigers. Die Frage ist: Wie sehr stören ihn noch die Folgen eines Tritts auf die Achillessehne im Mainz-Spiel? Er gilt zwar als einsatzfähig, hat das Abschlusstraining des SV Werder Bremen aber nur dosiert absolviert. Da in Milos Veljkovic ein guter Ersatz für die Startelf-Aufstellung bereit steht, könnte Toprak draußen bleiben und seine Blessur komplett auskurieren. Mit Blick auf die sehr kurze Pause Winterpause würde das durchaus Sinn machen.
Werder Bremen: Die Startelf-Aufstellung gegen Hannover 96 im DFB-Pokal
Veljkovic würde dann gemeinsam mit Marco Friedl die Dreierkette bei Werder bilden, wobei Christian Groß wie schon in Mainz bei Ballbesitz ins Mittelfeld vorrücken könnte. Dort agieren Maximilian Eggestein und Kevin Möhwald, und auf den Außenbahnen wie immer Theodor Gebre Selassie und Ludwig Augustinsson. Im Sturm darf Tahith Chong auf seine Startelf-Chance hoffen, weil Leonardo Bitencourt Werder Bremen weiterhin verletzt fehlt und Romano Schmid sich in Mainz bei aller Spielfreude nur selten entscheidend in Szene setzen konnte. Mit seiner Vorlage zum Siegtreffer wird Chong viel Selbstvertrauen getankt haben. Das würde gewiss auch einem Josh Sargent gut tun, doch der US-Amerikaner muss trotz Torflaute nicht um seinen Platz in der Aufstellung gegen Hannover 96 bangen. Dafür arbeitet der 20-Jährige auch viel zu viel für sein Team.
Tahith Chong in der Startelf-Aufstellung von Werder Bremen gegen Hannover 96?
Und dann wäre da noch ein gewisser Yuya Osako: Der Japaner begann zuletzt oft stark, um dann genauso stark nachzulassen und auch nachlässig zu werden. Trotzdem führt an Osako angsichts der zahlreichen Ausfälle im Angriff (Füllkrug, Selke, Rashica und Bittencourt) eigentlich kein Weg in der Aufstellung vorbei. Nick Woltemade hat nach seinen Einwechslungen zuletzt auch keine Bäume ausgerissen – und für Eren Dinkci kommt ein Startelf-Einsatz im DFB-Pokal trotz seines traumhaften Bundesliga-Debüts für Werder Bremen noch viel zu früh.