Der SV Werder Bremen verliert nach ganz starker kämpferischer Leistung auf denkbar unglückliche Art und Weise gegen RB Leipzig (1:2) und scheidet aus dem DFB-Pokal-Halbfinale aus. Die Werder-Spieler in der Einzelkritik mit Noten.
Jiri Pavlenka: Bewahrte seine Mannschaft in der vierten Minute vor dem frühen Rückstand, indem er den Kopfball von Sörloth spektakulär von der Linie fischte. Später auch gegen Nkunku (78.) und Poulsen (90.+4) zur Stelle. Insgesamt ein ganz starker Rückhalt. Strahlte bei seinen Aktionen Entschlossenheit und auch die nötige Ruhe aus. Note 1,5
Theodor Gebre Selassie: Auf der rechten Abwehrseite immer wieder mit Problemen gegen den starken Angelino, den er wiederholt gefährlich flanken ließ. Biss sich aber ins Spiel und gewann wichtige Duelle. In der Offensive dafür kaum ein Faktor. Bugsierte den Ball vor dem 0:1 unglücklich in die Mitte. Note 3,5
Milos Veljkovic: Lief nach seinem Nasenbeinbruch aus dem Mainz-Spiel mit einer speziellen Schutzmaske auf, hatte in den entscheidenden Momenten aber trotzdem den Durchblick. Wirkte wach und kompromisslos. Vorne mit guter Chance nach einem Eckball (36.). Note 2
Werder Bremen in Noten gegen RB Leipzig: Christian Groß herausragend gut
Niklas Moisander: Werders „Pokal-Kapitän“ stand auch im Halbfinale wieder in der Startelf und ersetzte den angeschlagenen Toprak als Abwehrchef. Machte seine Nachteile in Sachen Geschwindigkeit mit gutem Stellungsspiel wett. Sah beim 0:1 aber nicht gut aus, weil er Hwang nicht mehr stoppen konnte, klärte danach aber noch mehrfach stark. Note 3
Ludwig Augustinsson: Seine beherzte Balleroberung an der Außenlinie, die Werder einen Einwurf bescherte, stand sinnbildlich für den großen Kampf der Bremer (27.). Defensiv ohne größere Fehler, im Spiel nach vorne dafür zurückhaltend, aber mit guten Standards. Note 2
Christian Groß (119.): Eroberte als zentraler Mann vor der Abwehr viele wichtige Bälle. Gewohnt klar und unaufgeregt in seinen Aktionen, das Risiko dabei stets meidend. Trug so einen sehr großen Teil zur defensiven Stabilität seiner Mannschaft bei. Kämpfte bis zum Ganzkörperkrampf. Note 1,5
Maximilian Eggestein: Über weite Strecken eher unauffällig, weil ohne die ganz großen Szenen. Dafür aber ein unermüdlicher Arbeiter, der viele Räume schloss. Note 2,5
Werder Bremen-Noten: Starker Davie Selke verwickelt RB Leipzig in einen Pokalfight
Manuel Mbom (bis 73.): Im Liga-Spiel gegen Leipzig war er vor drei Wochen nach der ersten Hälfte ausgewechselt worden, weil er einen ganz schlechten Tag erwischt hatte – im Pokal lief es da sehr viel besser. Schmiss sich in jeden Zweikampf und machte technische Schwächen mit großem Einsatz wett. Stark seine artistische Rettungstat vor Mukiele (65.), die wie ein eigenes Tor gefeiert wurde. Musste angeschlagen ausgewechselt werden. Note 3
Josh Sargent: Hätte in der 30. Minute für das 1:0 sorgen müssen, nachdem er sich stark gegen Upamecano durchgesetzt hatte. Vorne viel in Bewegung und als oft etwas hängende Spitze ins Spiel eingebunden. Traf nicht immer die richtige Entscheidung, aber ließ sich zu keinem Zeitpunkt hängen. Note 3
Davie Selke (bis 96.): Trat als das auf, was man gemeinhin „aggressive leader“ nennt. Enorm körperbetont in seiner Spielweise und enorm laut in seinen Ansagen an Gegen- und Mitspieler. Das half Werder, Leipzig in einen Pokalfight zu verwickeln. Direkte Torgefahr strahlte er nicht aus, war aber trotzdem ein ständiger Unruheherd. Fädelte bei der Elfmeter-Szene bei Mukiele ein. Note 2,5
Niclas Füllkrug (bis 66.): Fand mit einem herrlichen Pass auf Sargent (5.) gut ins Spiel. Arbeitete diszipliniert nach hinten mit und machte viele Wege. Trat vor dem Leipziger Tor aber nicht gefährlich in Erscheinung. Note 4
Werder Bremen-Noten gegen RB Leipzig: Yuya Osako fast Torschütze mit erster Aktion
Yuya Osako (ab 66.): Kaum auf dem Platz, fast Torschütze: Setzte einen Kopfball nur knapp am Kaste vorbei (70.). Danach nicht mehr so gefährlich, aber immer anspielbereit. Note 3,5
Leonardo Bittencourt (ab 73.): Sollte für frische Impulse in der Offensive sorgen, was ihm mit dem herrlichen Treffer zum 1:1 (105.) eindrucksvoll gelang. Note 2
Kevin Möhwald (ab 96.): Konnte seine Stärken im Abschluss nicht mehr zeigen. Note -
Philipp Bargfrede (ab 119.): Kam für die letzten Augenblicke des Spiels. Note -
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Die Werder-Aufstellung im DFB-Pokal-Halbfinale gegen RB Leipzig: Toprak und Rashica fehlen - Mbom beginnt
Update (30. April, 19.30 Uhr): Jetzt sind die Aufstellungen da! Werder Bremen muss auf Abwehrchef Ömer Toprak und zwei weitere wichtige Spieler komplett verzichten - dafür startet Youngster Manuel Mbom. Die komplette Werder-Aufstellung gegen RB Leipzig im Live-Ticker!
Bremen – Der SV Werder Bremen spielt am Freitag im DFB-Pokal-Halbfinale gegen RB Leipzig. Das ist die Startelf-Aufstellung von Trainer Florian Kohfeldt.
Für Florian Kohfeldt ist das DFB-Pokal-Halbfinale ein Endspiel, weil es um seinen Job geht. Doch bei seiner Aufstellung für die Partie am Freitag (20.30 Uhr im DeichStube-Liveticker) gegen RB Leipzig will der Trainer des SV Werder Bremen trotzdem Rücksicht auf den Abstiegskampf in der Bundesliga nehmen. „Ich bin mir der Verantwortung gegenüber diesem Verein trotz der sehr speziellen Situation bewusst“, sagt Kohfeldt und kündigt an: „Es werden nur die spielen, bei denen wir kein unkalkulierbares Risiko eingehen müssen.“ Und deshalb wird bei Ömer Toprak, der gerade erst seine Wadenverletzung überstanden hat, natürlich ganz genau hingeschaut. Doch Kohfeldt hält einen Einsatz für vertretbar.
Werder Bremen-Aufstellung gegen RB Leipzig: Ömer Toprak im DFB-Pokal-Halbfinale wohl wieder in der Startelf
„Ömer hat mit der Mannschaft trainiert. Es war letzte Woche gegen Union Berlin schon knapp. Da habe ich mich trotz der prekären Situationen noch dagegen entschieden, ihn spielen zu lassen, weil eine Langfristigkeit von ihm sehr wichtig ist. Ich gehe davon aus, dass er spielen kann“, sagt Kohfeldt. Den Abwehrchef kann er auch gut gebrauchen, denn Innenverteidiger Marco Friedl fällt verletzungsbedingt aus. In der Dreierkette des SV Werder Bremen werden somit neben Toprak sehr wahrscheinlich Milos Veljkovic und Niklas Moisander aufgeboten. Außen dürften Theodor Gebre Selassie und Ludwig Augustinsson verteidigen.
Ein bisschen spannender wird es davor. Wählt Florian Kohfeldt eine defensivere oder eine offensivere Variante im DFB-Pokal-Halbfinale? Gegen die spielstarken und schnellen Leipziger sind vor allem Mentalität und Kompaktheit gefragt. Das spricht für ein Dreier-Mittelfeld mit Christian Groß als Sechser, der sich auch mit Toprak abwechseln und damit für Überraschungen sorgen könnte. Als Achter böten sich Maximilian Eggestein und Kevin Möhwald an.
Werder Bremen-Startelf-Aufstellung: Milot Rashica im DFB-Pokal-Halbfinale gegen RB Leipzig nur auf der Bank?
Vorne wäre in der Aufstellung dann nur noch Platz für zwei Stürmer. Da dürften Niclas Füllkrug und Josh Sargent die Nase vorne haben – vor allem auch wegen ihrer Mentalität. Füllkrug kann richtig unangenehm sein für den Gegner, er haut auch mal fies dazwischen. Sargent gibt immer Vollgas und ist dabei unermüdlich.
Für Milot Rashica würde das einen Platz auf der Bank statt in der Startelf bedeuten. Nach seinen Treffern in der Liga gegen RB Leipzig und Dortmund ist der erhoffte Aufschwung ausgeblieben, der Torjäger des SV Werder Bremen setzt im Spiel einfach zu wenig Akzente. Vielleicht läuft es für ihn als Joker wieder besser. (kni) Auch interessant: So seht Ihr das DFB-Pokal-Halbfinale Werder Bremen gegen RB Leipzig live im TV und im Live-Stream!