Mit 0:2 hat Werder Bremen das Bundesliga-Spiel gegen RB Leipzig verloren und zeigte dabei eine insgesamt schwache Vorstellung. Die Spieler in der Einzelkritik - mit Noten.
Jiri Pavlenka: Wirkte etwas verunsichert nach seinem dicken Patzer gegen Stuttgart, ließ Schüsse nach vorne abprallen, irrte einmal durch den Strafraum. Dann aber auch wieder sehr aufmerksam bei Hereingaben und ganz stark allein gegen Kluivert. Note 3,5
Christian Groß (bis 88.): Als Innenverteidiger wie immer die Ruhe selbst, vielleicht ein bisschen zu ruhig, als ihn Olmo vor dem 0:2 düpierte. Aber da war er als letzter Mann auch nicht zu beneiden. Gegen Haidara dann konsequenter und mit seiner Mörder-Grätsche gerade noch legal unterwegs (62.). Im Spielaufbau allerdings zu ängstlich. Note 4
Ömer Toprak (bis 72.): Einer der wenigen Bremer, die sich leistungsmäßig auf Augenhöhe mit den Leipzigern bewegten. Gewann viele Zweikämpfe und traute sich auch etwas im Spielaufbau. Poulsens starke Vorarbeit zum 0:2 war kaum zu verhindern. Note 3
Marco Friedl: Viel Einsatz und Leidenschaft, aber manchmal eben auch zu überhastet und deshalb zweiter Sieger. Im Spielaufbau machte ihm das Leipziger Pressing ordentlich zu schaffen. Note 4
Theodor Gebre Selassie: Auf der rechten Seite fast nur mit Defensivaufgaben beschäftigt, dabei traute er sich als Flügelverteidiger fast überhaupt nicht nach vorne. Note 4
Werder Bremen-Noten gegen RB Leipzig: Elfmeter-Foul passt zum schwachen Auftritt von Ludwig Augustinsson
Maximilian Eggestein: Sollte das Bremer Mittelfeld eigentlich lenken, doch das fiel ihm schwer, weil er viel mit sich selbst und den Gegnern zu kämpfen hatte. Immerhin gab er nie auf, konnte dann auch seine Kollegen hin und wieder in Szene setzen, wenngleich das fast immer verpuffte. Note 4,5
Kevin Möhwald (bis 81.): Es begann eigentlich so gut für ihn nach seiner Gelb-Rot-Sperre, wurde auf dem Weg zum 1:0 gerade noch geblockt. Danach zwar bemüht, aber als Sechser sowohl defensiv als auch offensiv mit Problemen. Konnte sich kaum durchsetzen. Note 5
Ludwig Augustinsson: So ein Ellenbogen-Check im eigenen Strafraum in einer nicht mal brenzligen Situation darf einem erfahren Mann wie dem 26-Jährigen nicht passieren. Der Elfmeter zum 0:1 geht auf seine Kappe. Das passte zu seinem schwachen Auftritt, bei dem auch seine Ecken und Freistöße selten gefährlich waren. Note 5,5
Leonardo Bittencourt (bis 72.): Doppel-Job für den Allrounder – bei Ballbesitz des Gegners gab der Angreifer den dritten Sechser. Vielleicht ein Grund dafür, dass bei ihm nach vorne fast gar nichts ging. Note 5
Romano Schmid (bis 72.): Eine Woche nach seiner Bundesliga-Premiere erstmals von Beginn an dabei. Als rechter Angreifer zunächst durchaus mutig, aber selten effektiv. Ihm fehlte oft das Durchsetzungsvermögen oder er spielte gute Aktionen nicht konsequent zu Ende. Beim 0:2 hätte er Haidara bei dessen Hereingabe mehr attackieren müssen. Tauchte nach der Pause total ab. Note 5
Werder Bremen-Noten gegen RB Leipzig: Josh Sargent chancenlos gegen Abwehr-Schränke
Josh Sargent: Der Stürmer hatte es extrem schwer, weil sein Team fast gar nicht nach vorne spielte und ihn dort gleich mehrere Leipziger Schränke erwarteten. Sehr viel unterwegs, aber chancenlos. Note 4,5
Niklas Moisander (ab 72.): Der Kapitän wird noch gebraucht, wenn auch nur, um Toprak vor der englischen Woche ein bisschen zu schonen. Note -
Tahith Chong (ab 72.): Kam für Schmid und war zumindest ein bisschen auffälliger, verstolperte aber den Ansatz einer Torchance (86.). Note -
Manuel Mbom (ab 81.): Nach Gelb-Sperre erst spät wieder dabei. Note -
Nick Woltemade (ab 81.): Durfte weitere Bundesliga-Minuten sammeln, aber keine Pluspunkte. Note -
Yuya Osako (ab 88.): Kam erst, als die Partie eigentlich schon gelaufen war. Note -
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Zur letzten Meldung vom 11. Dezember 2020:
Aufstellung von Werder Bremen gegen RB Leipzig: Schmid und Möhwald in der Startelf!
Update (12. Dezember 2020): Jetzt sind die Aufstellungen da - und es gibt eine große Überraschung: Romano Schmid spielt! Auch Kevin Möhwald steht in der ersten Elf. Die ganze Startelf und alles Weitere gibt‘s im Live-Ticker zum Spiel von Werder Bremen gegen RB Leipzig.
Bremen – Der SV Werder Bremen spielt am elften Spieltag in der Fußball-Bundesliga gegen RB Leipzig. So könnte die Startelf-Aufstellung aussehen.
Vorne dürftig, hinten üppig – die Personallage bei Werder Bremen bietet Trainer Florian Kohfeldt vor dem Spiel bei RB Leipzig (Samstag, 15.30 Uhr) ganz unterschiedliche Denkaufgaben. Während der Coach in der Defensive wegen der Rückkehr von Milos Veljkovic die freie Auswahl hat, ist die Offensive extrem dünn besetzt. In Davie Selke (Oberschenkelprobleme), Milot Rashica (Oberschenkelverletzung) und Niclas Füllkrug (Wadenverletzung) fehlen die drei namhaftesten Stürmer. Die naheliegendste Lösung wäre es, die personellen Verhältnisse auch in die Aufstellung zu übertragen, also den Schwerpunkt auf die Defensive zu legen. Gegen ein Klasseteam wie Leipzig vielleicht nicht die schlechteste Idee.
An Milos Veljkovic wird viel hängen. Vier Spiele hatte der Innenverteidiger zuletzt mit Adduktorenproblemen verpasst, nun ist er wieder einsatzbereit und natürlich eine Option für die Abwehrformation. Sollte Kohfeldt diese – wie zuletzt gegen den VfB Stuttgart – nur mit zwei Innenverteidigern bestücken wollen, hätte der Serbe jedoch schlechte Karten. Bei einer Fünferkette, Kohfeldts eigentlich bevorzugtem System, stünden die Chancen wiederum gut. Veljkovic, Toprak, Friedl im Zentrum gegen die Leipziger Offensivwucht – wieso nicht? Kohfeldt lässt sich freilich nichts entlocken. Ob Vierer- oder Fünferkette – „wir können beides“, behauptet er. Klar dürfte jedoch sein, dass bei Werder Bremen die Außenpositionen durch Luwig Augustinsson und Theo Gebre Selassie besetzt werden.
Werder Bremen-Aufstellung gegen RB Leipzig: Kevin Möhwald nach Sperre direkt in der Startelf?
Im Mittelfeld erweitern zwei weitere Rückkehrer die Möglichkeiten. Jean-Manuel Mbom hat die Gelbsperre abgebrummt, Kevin Möhwald ist nach einer Gelb-Rot-Auszeit zurück. Möglich, dass Möhwald in der Startelf-Aufstellung eine der beiden Halbpositionen übernimmt und in einem 3-4-2-1 Tahith Chong wieder auf die Bank verdrängt. Das wäre die defensivere Variante. Als Doppelsechs haben sich Maximilian Eggestein und Christian Groß zusammengefunden – es gibt keinen erkennbaren Grund, dieses Duo zu trennen. Die zweite Halbposition ist zudem für Leonardo Bittencourt reserviert.
Bei der Besetzung der Position ganz vorne im Sturm müsste sich Florian Kohfeldt zwischen den noch verbliebenen Kandidaten Josh Sargent und Yuya Osako entscheiden. Wobei die Vorteile klar bei Sargent liegen. (csa) Auch interessant: So seht Ihr das Bundesliga-Spiel von Werder Bremen gegen RB Leizpig live im TV und im Live-Stream.