Romano Schmid will bei Werder bleiben – und unter Anfang endlich durchstarten

Romano Schmid blüht bei Werder Bremen unter dem neuen Trainer Markus Anfang auf.
 ©gumzmedia

Zell am Ziller – Ein beherzter Antritt, enge Ballführung – dann war plötzlich der Weg versperrt. Kurz vor dem gegnerischen Strafraum, so schien es während der Trainingseinheit am Dienstagmorgen, hatte sich Romano Schmid in eine Sackgasse gedribbelt. Ansehnlich zwar, das schon, letztlich aber doch ohne Erfolg – ehe es dann im nächsten Moment blitzschnell ging. Eine Körpertäuschung, kaum wahrnehmbar, dabei fließend das Gewicht verlagert, und Schmid spitzelte den Ball überraschend mit links am Gegenspieler vorbei, was seinem Team eine gute Torchance ermöglichte. Und den folgenden Eindruck unterstrich: In Werder Bremens Trainingslager im Zillertal zählt der junge Österreicher zu den auffälligsten Akteuren.

Den Verein dürfte es also freuen, dass Romano Schmid seine Zukunft auch nach dem Abstieg weiterhin in Bremen sieht. „Die Tendenz geht eindeutig in die Richtung, dass ich bleibe“, sagt er – und schiebt sein Ziel für die neue Saison direkt hinterher: „Ich möchte bei Werder Bremen ganz klar Stammspieler sein.“

Die sportlichen Ambitionen des 21-Jährigen dürften am Montag auch Thema zwischen Werders Sportchef Frank Baumann und Schmids Berater Thomas Böhm von der Agentur „Gras is green“ gewesen sein. Böhm hatte dem Bremer Trainingslager in Zell am Ziller einen Kurzbesuch abgestattet, um mit Baumann über die Perspektiven seiner Klienten (neben Schmid vertritt er auch den Außenverteidiger Simon Straudi) zu sprechen.

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Werder Bremen: Romano Schmid hat unter Florian Kohfeldt einen schweren Stand gehabt

Was genau der Inhalt dieser Unterhaltung war, ist zwar nicht bekannt – der Berater dürfte aber darauf hingewiesen haben, dass Schmid nach einer für ihn persönlich sehr schwierigen Vorsaison unter dem neuen Trainer eine größere Rolle spielen will. Zur Erinnerung: Bei Chefcoach Florian Kohfeldt hatte der U21-Nationalspieler von Anfang an einen schweren Stand gehabt, war zunächst lange Zeit am Saison-Anfang und dann auch in deren Schlussphase überhaupt nicht zum Einsatz gekommen.

„Natürlich war es nicht angenehm für mich, nicht zu spielen“, sagt Romano Schmid, „aus welchem Grund auch immer das der Fall war.“ Seitdem Markus Anfang als Trainer bei Werder Bremen die Verantwortung trägt, bewertet Schmid seine Situation wieder deutlich positiver. „Der erste Eindruck vom neuen Trainer ist richtig gut. Wir wollen Fußballspielen. In den Testspielen war schon zu erkennen, dass es ein anderes Muster gibt“, betont er und strahlt dabei absolut glaubhafte Vorfreude aus: „Ich glaube, dass so ein Wiederaufbau richtig cool sein kann.“ Überhaupt habe er jetzt viel mehr Selbstvertrauen als noch im Vorjahr, seine damals aufgestellte Marke von vier Scorerpunkten will er in der neuen Serie knacken. Schmid: „Vom ganzen Trainerteam ist eine Unterstützung da, die ich so nicht immer gespürt habe. Das tut mir gut.“

Werder Bremen: Romano Schmid ist bei Trainer Markus Anfang auf der Zehner-Position eingeplant

In Anfangs System, das verraten die bisherigen Eindrücke der Vorbereitung, ist Schmid auf einer der beiden Zehner-Positionen eingeplant, mit denen der Coach des SV Werder Bremen gerne spielen lässt. „Ich glaube, dass das für mich die beste Rolle ist“, sagt der technisch versierte Mittelfeldmann, dem auch die Grundordnung der Defensive mit Viererkette entgegenkommt: „Dadurch habe ich weiter vorne noch mehr Optionen im letzten Drittel und kann mich aus Drucksituationen besser lösen.“ Klar ist: Im rauen Alltag der 2. Bundesliga dürfte es künftig einige davon geben. Schmid scheut die robuste, auf Kampf ausgelegte Spielweise einiger Mannschaften im Unterhaus aber nicht: „Es wird eine Umstellung, aber ich kenne das schon aus der österreichischen Bundesliga, wo es ähnlich läuft.“

Komplettes Neuland betritt Romano Schmid dafür im Herbst auf anderem Terrain: Der 21-Jährige und seine Lebensgefährtin erwarten im Oktober ihr erstes Kind. „Die Vorfreude ist riesig. Natürlich bin ich noch jung, aber meine ganze Familie hat früh Kinder bekommen“, erklärt Schmid, der sich neben den sportlichen Zielen mit Werder auch schon ganz genau überlegt hat, wie er privat die Zeit bis zur Geburt nutzen will. „Ich werde die Freizeit schon noch ein bisschen genießen und vor der Playstation sitzen. Nach der Geburt freue ich mich dann auf den positiven Stress“, sagt er. Und lacht. Sichtlich zufrieden mit all den Aussichten, die in diesem Jahr noch vor ihm liegen. (dco) Auch interessant: So seht ihr das letzte Werder-Testspiel im Zillertal gegen Zenit St. Petersburg live im TV! Und: Teure fünf Minuten - Niclas Füllkrug und Werder Bremen haben die Anti-Doping-Richtlinien missachtet! Transfers: Wechselt Leo Bittencourt von Werder Bremen zu Benfica Lissabon?

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