Trainersuche: Werder Bremen hat drei Favoriten - und ein Sportpsychologe hilft mit

Sportchef Frank Baumann (r.) sucht den neuen Trainer für den SV Werder Bremen. Auch Clemens Fritz als Leiter Profifußball und Scouting ist in den Prozess eingebunden.
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Bremen – Ist er alt oder jung, groß oder klein? Kommt er aus einer deutschen oder einer ausländischen Liga? Die Trainersuche des SV Werder Bremen ist hoch spannend. Die Entscheidung steht kurz bevor, wie Frank Baumann im Gespräch mit der DeichStube ankündigt. Namen kommentiert der 45-Jährige nicht, aber er lässt sich trotzdem bei der Trainersuche ein bisschen über die Schulter gucken.

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Weiter zur bisherigen Meldung: „Um einmal grundsätzlich etwas zu dem Prozess der Trainersuche zu sagen: Seit ich 2016 hier als Geschäftsführer tätig bin, haben wir eine klares Profil entwickelt, wie unser Cheftrainer sein soll. Das haben wir auch auf den Jugendbereich heruntergebrochen“, erklärt Frank Baumann. Demnach gibt es einen Katalog, der 35 Punkte umfasst. Dabei geht es zum Beispiel um Fach- und Führungskompetenz, Ergebnisorientierung oder auch soziale Kompetenz.

Dann spiele natürlich immer auch die aktuelle Situation eine Rolle, in welcher Lage der Verein steckt. Werder Bremen ist dabei ein abgestiegener Traditionsverein mit einer verunsicherten Mannschaft, die komplett neu aufgestellt werden soll – ohne Geld. Trotzdem wird vom Wiederaufstieg geträumt. Auf diesen Weg muss sich ein Trainer auch einlassen. Interessenten hätte es trotzdem genügend gegeben, so Baumann. Werder besitze immer noch eine gewisse Strahlkraft und den Ruf, Trainern länger zu vertrauen als anderswo.

So zieht Werder Bremen den Kandidaten-Kreis bei der Trainersuche immer enger

„Wir haben uns mit sehr, sehr vielen Namen beschäftigt“, berichtet Frank Baumann und betont: „Wir haben den Trainermarkt immer im Blick und schauen: Wo entwickeln sich Spieler gut, wo wird guter Fußball gespielt? Man hört viel von Kollegen, Spielern und Beratern.“ Der Kreis sei dann enger gezogen worden, es blieben zehn Kandidaten übrig. „Wir haben Referenzen eingeholt, haben mit ehemaligen Spielern und Funktionären gesprochen.“ Danach waren es nur noch fünf, sechs Kandidaten. Um das Bild noch runder zu machen, so Baumann, wurde zum Beispiel ein Sportpsychologe kontaktiert, „der in der Branche sehr gut vernetzt ist“. Ein Kommunikationsexperte habe die mediale Sicht eingebracht. Und über diverse Daten wurde versucht, unter anderen folgende Fragen zu beantworten: „Wie passt der Trainer zu unserer Spielidee? Wir waren die Ergebnisse im Vergleich zu den finanziellen Möglichkeiten? Wie waren die Ergebnisse im Vergleich zu den Leistungen?“

Baumann und Clemens Fritz als Leiter Profifußball und Scouting führten danach sogenannte Erstgespräche mit den Favoriten. Anschließend wurde erneut ausgewählt und somit ein Trio für Zweitgespräche bestimmt. Daran nahm die gesamte Geschäftsleitung teil. „Jetzt fehlt noch der Entscheidungs- und Umsetzungsprozess“, berichtet Baumann. Danach müssten die Verträge fixiert werden und möglicherweise mit dem Noch-Arbeitgeber des Trainers gesprochen werden. „Wir wollen jemanden finden, der uns schnellstmöglich in die erste Liga zurückführt. Das ist für mich die wichtigste Person in einem Verein. In einem gewissen Rahmen sind wir deshalb auch bereit, eine Ablösesumme zu zahlen“, sagt Baumann.

Frank Baumann: Werder Bremen will Trainer für „unsere Zukunft - und nicht nur für den erhofften Aufstieg“

Natürlich sei ein Faktor, dass der neue Trainer über eine gewisse Erfahrung verfüge, gerne auch in der Zweiten Liga. Er darf auch schon mal unruhige Zeiten in einem großen Club erlebt haben. Und die Entwicklung junger Spieler sollte ihm ebenfalls am Herzen liegen. Natürlich sei klar, dass wahrscheinlich niemand alle Kriterien erfüllen werde. Darum gehe es aber auch gar nicht, so Baumann: „Wir suchen den passenden Trainer für unsere Zukunft – und nicht nur für den erhofften Aufstieg.“ Der Sportchef sieht Werder Bremen auch nach dem Abstieg immer noch in einer guten Position: „Wir haben in unserem Prozess Trainer dabei, die eine Zweite Liga mit Bremen einem Erstliga-Engagement in Deutschland oder im Ausland vorziehen würden. Das spricht für den Club, für Kontinuität und Ruhe, aber auch für die Stadt und die Fans.“ Jetzt fehlt nur noch eines: der Name des neuen Trainers.

Gehandelt werden aktuell noch Ole Werner (Holstein Kiel), Peter Zeidler (FC St. Gallen) und Stefan Leitl (Greuther Fürth). Aber auch die Namen Andre Breitenreiter (zuletzt Hannover 96) und Daniel Thioune (zuletzt Hamburger SV) geistern rund ums Weserstadion. (kni) Update (29. Mai 2021): Wird Markus Anfang neuer Werder-Trainer? Er ist jetzt der Top-Kandidat!

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