Werder-Sportchef Frank Baumann ärgert sich über Bremer Senat: „Wir wurden öffentlich bloßgestellt“

Frank Baumann, Manager des SV Werder Bremen, hofft auf eine bundeseinheitliche Entscheidung zugunsten der Wiederaufnahme eines einigermaßen regulären Trainingsbetriebs.
 ©gumzmedia

Bremen – Der SV Werder Bremen hatte beantragt, ab Montag trotz des weiter bestehenden Kontaktverbots in der Coronavirus-Krise zweimal täglich in Gruppen zu maximal zehn Spielern trainieren zu dürfen - und war damit beim Bremer Senat auf taube Ohren gestoßen. Werder reagiert verärgert, der Ton wird schärfer.

„Wir sind über die regelmäßigen öffentlichen Auftritte von Herrn Mäurer mit dieser so negativen Haltung gegenüber dem Profifußball irritiert“, wird Frank Baumann, Sportchef des SV Werder Bremen, vom „Weser-Kurier“ zitiert. Bremens Innensenator Ulrich Mäurer hatte den Antrag des Clubs am vergangenen Freitag öffentlich gemacht und erklärt: „Wir halten das für keine gute Idee.“

Frank Baumann setzt nun auf eine bundesweite Regelung und ärgert sich über Mäurer: „Wir wurden öffentlich bloßgestellt, aber der Antrag wurde nicht abgelehnt. Richtig ist, dass mittlerweile einige Bundesländer unserer Argumentation gefolgt sind und eine Genehmigung zum Gruppen- und teilweise auch Mannschaftstraining zum Zwecke der Berufsausübung aufgrund der bestehenden Rechtsverordnung erhalten haben.“ Baumann weiter: „Herr Mäurer liest in dieser Pressekonferenz einen kurzen Teil aus unserem mehrseitigen Antrag vor, ohne sich seit der Antragstellung mit uns abzustimmen und behauptet Dinge, die überhaupt nicht stimmen.“

Werder Bremen: Frank Baumann ärgert sich über Bremens Innensenator

Laut Mäurer beanspruche der Fußball eine Sonderbehandlung in der Coronavirus-Krise, Baumann sieht das anders. Durch Mäurers Aussagen könne der Eindruck entstehen, „dass wir den Ernst der Lage nicht erkannt haben und die Gesundheit der Allgemeinheit auf Spiel setzen. Dies ist nachweislich falsch“, so Baumann. Werder gehe es darum, dass es möglich sein müsse, dass die Profis des SV Werder Bremen in kleinen Gruppen ihren Beruf ausüben können, „damit nicht ein wichtiges Bremer Unternehmen und damit Hunderte Arbeitsplätze verloren gehen“. Frank Baumann abschließend: „Der Fußball sucht hier keinen Sonderweg, der Fußball sucht Lösungen, die es zum Beispiel auch in der Baubranche gibt.“ (tst)

Letzte Meldung vom 3. April 2020:

Bremer Senat lehnt Antrag ab: Werder Bremen hofft jetzt auf bundesweite Lösung

Obwohl die Abfuhr durch den Bremer Senat am Freitag deutlich war, hofft Werder Bremen weiter darauf, nach diesem Wochenende wieder in größeren Gruppen und im Schatten des Weserstadions trainieren zu dürfen.

„Wir erwarten eine bundeseinheitliche Regelung. Es sollte bis Anfang der kommenden Woche möglich sein, dass die Bundesligisten da Klarheit bekommen“, sagte Sportchef Frank Baumann am Freitag gegenüber der DeichStube. Zuvor war ein Antrag des SV Werder Bremen, ab Montag, 6. April, trotz des weiter bestehenden Kontaktverbots zweimal täglich in Gruppen zu maximal zehn Spielern trainieren zu dürfen, vor dem Bremer Senat gescheitert.

Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) erklärte, warum das Bremer Parlament den Werder-Plänen einen Riegel vorschob. „Wir halten das für keine gute Idee“, berichtete der Politiker aus den Besprechungen des Senats - und betonte: „Wir sind uns einig: Die Botschaft, die die Deutsche Fußball-Liga gesendet hat, ist keine gute an die Republik.“ Er hätte auch sagen können: Trainierende Fußballteams sind ein zu starker Kontrast zu Kontaktverbot und „Stay-at-home“-Kampagnen. Dass Werder selbst gerade eine solche gestartet hat, in dem ein spezielles Trikot im Onlineshop zum Verkauf angeboten wird, soll als Randaspekt nicht unerwähnt bleiben.

Werder Bremen: Frank Baumann will „Wettbewerbs-Gleichheit für Berufsstand Fußball“

Für Frank Baumann sind die Kontraste jedoch weit weniger scharf und der Widerspruch gar nicht groß. Er sieht bei dem, was Werder auf den Trainingsplätzen vorhat, keinen Verstoß gegen geltende Verordnungen. „Wir haben uns immer sehr strikt an alle behördlichen Vorgaben gehalten. Wir werden auch weiterhin nichts unternehmen, was den behördlichen Anweisungen widerspricht und warten auf weitere Entscheidungen. Wir hätten die Übungen so gewählt, dass es zu keinem direkten Körperkontakt zwischen den Spielern kommt. Es waren für die kommende Woche keine Spielformen und keine Zweikämpfe geplant. Wir können den Abstand zwischen den Spielern gewährleisten.“ Das genehmigt zu bekommen, müsse auch aktuell möglich sein, meint Baumann – zumal es in anderen Bundesländern schon so gehandhabt wird.

Der Bremer Manager hofft nun darauf, dass die Abstimmung unter den Bundesländern am Wochenende ein anderes Ergebnis bringt als die Debatte im Bremer Senat: „Es geht nicht um eine Lex Fußball, sondern um Klarheit für unseren Berufsstand sowie um Wettbewerbsgleichheit. Warum sollten nicht sechs, sieben Leute auf freier Fläche ihrer Arbeit nachgehen können?“, fragt der Ex-Nationalspieler und argumentiert: „In anderen Branchen geht es doch auch – zum Beispiel im Baugewerbe.

Coronavirus: Werder Bremen muss auf Übereinkunft der Länder warten und individuelles Training fortsetzen

Zudem legt Nordrhein-Westfalen die Rechtsverordnung mittlerweile so aus, dass sogar Mannschaftstraining erlaubt ist, und in anderen Standorten ist ein Training in Gruppen ebenfalls erlaubt.“ Die Bremer Politik wird, so sind die Aussagen von Innensenator Mäurer zu deuten, dem Mehrheitswillen folgen. Tatsächlich sieht auch er wie Baumann keinen Sinn darin, dass „das Thema wie ein Flickenteppich organisiert“ wird. Der Senat habe deshalb bei dieser „weitreichenden Entscheidung“ keinen Alleingang unternommen.

Werder Bremen bleibt also nichts weiter übrig, als auf eine Übereinkunft der Länder zu hoffen und ansonsten das individuelle Training fortzusetzen. Dabei hatte der Club bereits alle Spieler, die innerhalb Deutschlands Zeit bei ihren Familien verbracht hatten, nach Bremen zurückbeordert – im Glauben, dass ab Montag wieder anders hätte trainiert werden können. Aber so lange es kein offizielles Okay gibt, hält der Bundesliga-Vorletzte im wahrsten Sinne des Wortes die Füße still. (csa/dco)

Zur letzten Meldung vom 3. April 2020:

Bremer Innensenator Mäurer erteilt Werders Antrag klare Absage: Training weiterhin nicht erlaubt!

Das war deutlich: Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) hat den Plänen von Werder Bremen, ab Montag, 6. April, einen annähernd normalen Trainingsbetrieb wieder aufzunehmen, am Freitagmittag eine klare Absage erteilt.

„Wir halten das für keine gute Idee“, berichtete Ulrich Mäurer aus den Besprechungen des Senats - und betonte: „Wir sind uns einig: Die Botschaft, die die Deutsche Fußball-Liga gesendet hat, ist keine gute an die Republik.“

Die DFL hatte ihren Vereinen trotz Coronavirus-Krise angeraten, ab dem 6. April nach Möglichkeit wieder mit dem normalen Teamtraining zu beginnen, um für den von der Fußballbranche angestrebten Re-Start der unterbrochenen Bundesliga-Saison im Mai vorbereitet zu sein. Werder Bremen hatte deshalb einen Antrag ans Land Bremen gestellt und darum gebeten, ab dem 6. April auf dem Gelände am Osterdeich trotz allgemein gültigen Kontaktverbots wieder mit der Profimannschaft, der U23 und der U19 trainieren zu dürfen - zweimal am Tag in Gruppen von maximal zehn Personen. In den Augen der Bremer Politiker aber immer noch deutlich zu viel.

Antrag abgelehnt: Keine Sonderbehandlung für Werder Bremen in Coronavirus-Krise

Mäurer kündigte an, eine entsprechende Umfrage unter den Bundesländern abwarten zu wollen, „damit das Thema nicht wie ein Flickenteppich organisiert wird“. Der Senat habe bei dieser „weitreichenden Entscheidung“ keinen Alleingang starten wollen. In den kommenden Tagen soll eine bundesweite Regelung erstellt werden, Mäurer erwartet für Anfang nächster Woche eine abschließende Klärung.

Dass der Bundesliga-Ball in Bremen bald wieder rollen könnte, hält der 68-Jährige weiterhin für nahezu ausgeschlossen – sowohl was das Training als auch die Durchführung von Geisterspielen betrifft. „Der Fußball möchte einen Sonderweg. Ich habe aber große Zweifel daran, dass es jemals zur Durchführung von Geisterspielen kommt“, sagte Ulrich Mäurer. Zur Erinnerung: Bereits das als Spiel ohne Zuschauer geplante Duell zwischen Werder Bremen und Leverkusen hatte der Innensenator Anfang März kurzfristig abgesagt, weil zu erwarten gewesen war, dass sich eine größere Menschenmasse vor dem Stadion versammelt. (dco)

Letzte Meldung vom 1. April 2020:

Florian Kohfeldt trommelt Werder Bremen für eine „neuartige Vorbereitung“ zusammen

Wie passt das Kontaktverbot in der Coronavirus-Pandemie und ein Fußball-Mannschaftstraining zusammen? Eigentlich gar nicht. Werder Bremen muss sich aber wieder auf die Bundesliga vorbereiten und sucht nach Lösungen.

Bei Christian Seifert klingt ein komplizierter Sachverhalt so herrlich einfach. „Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, dass die Bundesliga wieder spielen kann, werden wir bereit sein“, sagte der Chef der Deutschen Fußball-Liga am Dienstag nach der außerordentlichen und erstmals virtuellen Versammlung der 36 deutschen Profi-Clubs. Bereit sein, sich bereit machen – das ist das, worum es jetzt auf allen Ebenen des Profi-Fußballs geht. Medizinisch (wofür eine neugegründete Taskforce sorgen soll), organisatorisch in den zuschauerfreien Stadien (wofür der sperrige Begriff Mindestproduktionskonzepte erfunden wurde) und auch sportlich.

Werder Bremen hat schon erste Maßnahmen ergriffen, damit die Vorbereitung auf einen möglichen Re-Start der Bundesliga im Mai beginnen kann. Alle Spieler, die die Auszeit genutzt haben, um innerhalb Deutschlands bei ihren Familien sein zu können, wurden zurück nach Bremen beordert. Am Wochenende müssen alle wieder vor Ort sein. Denn am Sonntag endet die Empfehlung des DFL-Präsidiums, nur individuell oder maximal in Kleinstgruppen zu trainieren.

Werder Bremen und das Coronavirus: Kontaktverbot und Mannschaftstraining schließen sich eigentlich aus

Doch was heißt das eigentlich? Werder-Geschäftsführer Klaus Filbry hat bereits deutlich gemacht, „dass wir nicht sofort mit elf gegen elf wieder einsteigen würden“. Geht ja auch nicht, schließlich hat sich der Profi-Fußball auferlegt, den Bestimmungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie zu folgen, eine „Lex Fußball“ würde niemand fordern, hatte Filbry gesagt.

Aber wie passen das vorerst bis zum 19. April verlängerte Kontaktverbot und die Vorbereitung einer Fußball-Mannschaft auf die Wiederaufnahme des Wettbewerbs zusammen? Antwort: überhaupt nicht. Sie schließen sich aus. Weshalb man gespannt sein darf, welche kreativen Lösungen der Fußball in den nächsten Tagen findet, um einerseits die der gesamten Gesellschaft auferlegten Regeln weiter zu beachten und andererseits das Ziel zu verfolgen, Anfang Mai spielfähig zu sein.

Werder Bremen in Coronavirus-Krise: Florian Kohfeldt stellt „Vorbildfunktion des Fußballs“ heraus

Werder-Coach Florian Kohfeldt hat diese kreativen Lösungen noch nicht in der Schublade liegen, denn er muss abwarten, wie groß die Spielräume sind, die sich ihm in der Trainingsarbeit tatsächlich bieten. Aktuell läuft der Austausch zwischen Werder Bremen und den Behörden, und so lange keine Rahmenbedingungen geändert werden, gelten für Kohfeldt die alten. Er stellt „die Vorbildfunktion des Fußballs“ heraus, will deshalb nichts machen, was gesellschaftlich nicht auch erlaubt ist: „Es wäre absurd, wenn wir aktuell mit 20 Mann trainieren, während sich auf der Straße nicht mehr als zwei Menschen begegnen dürfen.“

Stimmt, das wäre es. Dennoch bleibt da dieses Datum 30. April. Dann soll die Bundesliga-Pause nach jetzigem Stand enden, dann könnte der Ball wieder rollen. Und der Liga blieben bis Ende Juni, dem für das Saisonende angestrebten Termin, noch neun Wochenenden Zeit, die restlichen neun Spieltage (für Werder sind es wegen des Nachholspiels gegen Eintracht Frankfurt gar zehn) sowie die Relegationsrunden durchzubringen. Bei diesem Zeitplan handelt es sich zwar nur um ein Idealszenario und als solches hat DFL-Chef Seifert es auch bezeichnet, doch die Profi-Ligen nehmen dieses Idealszenario derzeit als ihre Richtschnur. Auch wenn nichts garantiert ist, tun alle bis auf Weiteres so, als würde es in vier Wochen tatsächlich wieder losgehen in der Bundesliga.

Werder Bremen muss sich auf „realistisches Spielszenario“ in Coronavirus-Krise vorbereiten

Filbry hatte während der Video-Konferenz mit den anderen Clubs eine „gewisse Hoffnung und Zuversicht“ gespürt, dass der Plan funktionieren könnte, „aber genauso gut muss man realistisch sagen, dass niemand weiß, wie sich die Situation entwickeln wird”. In dieser Unsicherheit bewegen sich auch die Planungen des Trainers, der aber klar macht, dass er nicht erst auf den letzten Drücker den Schalter bei den Spielern umlegen kann. „Wenn es tatsächlich ein realistisches Spielszenario geben sollte, dann müssen wir auch die Möglichkeit haben, uns darauf vorzubereiten“, sagt Kohfeldt.

Wenn am Montag das Kleingruppentraining beginnen sollte und mit dem möglichen Ende des Kontaktverbots zwei Wochen später auch ein Teamtraining wieder machbar sein sollte, blieben bis Anfang Mai nicht ganz zwei Wochen, um die Mannschaften wieder abzustimmen und die Profis auf Wettkampftemperatur zu bringen. Die Frage, ob das reichen würde oder nicht, stellt sich für Kohfeldt nicht. „Es wird keine Wahlmöglichkeit geben. Es wird einen Zeitraum geben, und den muss man nutzen. Es wird in jedem Fall eine neuartige Vorbereitung – ohne Testspiele, ohne Trainingslager.“ Für Werder Bremen liegt das 2:2 bei Hertha BSC, das bis dato letzte absolvierte Spiel, am Samstag schon vier Wochen zurück. Das ist länger als jede Winterpause. (csa)

Zur letzten Meldung vom 25. März 2020:

Werder Bremen erwartet knallharten Spielplan – und intensiviert das Training

Der Zeitkorridor wird immer enger. Weil die Bundesliga wegen der Coronavirus-Pandemie den Spielbetrieb auch im April aussetzt, die Saison aber bis Ende Juni zu Ende gespielt werden soll, stellt sich Werder Bremen auf einen knallharten Spielplan ein – und passt seinen Trainingsplan an.

„Wir werden die individuellen Pläne der Spieler vorerst bis Anfang April erweitern“, erklärt Trainer Florian Kohfeldt, der seine Spieler zunächst bis Ende März ins „Home Office“ geschickt hatte, auf der Internetseite des SV Werder Bremen. „Wir müssen sie darauf vorbereiten, dass wir aufgrund des zu erwartenden Wettkampfrhythmus eine bislang nicht dagewesene Belastung haben werden, wenn die Saison im Mai fortgesetzt werden sollte.“ Werder hat noch zehn Bundesliga-Spiele zu spielen und muss sich auf etliche englische Wochen einstellen.

Werder Bremen erwartet wegen Coronavirus-Pause enorme Spielbelastung

Kohfeldt kündigt für die Profis „Doppeleinheiten im Laufprogramm“ an: „Es ist keine Phase der Regeneration, sondern des Aufbaus, denn die Spielbelastung wird enorm werden.“ Also: Faulenzen ist nicht gestattet. Deswegen will Werder das Heim-Training noch stärker als bisher kontrollieren. „Wir haben das Reporting aufgrund des dezentralen Trainings der Spieler weiter intensiviert, damit wir bei jedem Spieler immer absolut auf dem aktuellsten Stand sind, um auch sofort reagieren zu können, wenn Probleme auftreten sollten.“

Demnächst sollen die Spieler auch wieder im Weserstadion die Arbeit aufnehmen. „Wir werden hierbei Kraftblöcke einbauen und auch mit dem Ball trainieren“, sagt Kohfeldt. Werder Bremen wird dabei aber zunächst nur in kleinen Gruppen trainieren, der Club wolle alle nötigen Richtlinien einhalten, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Damit die Spieler einen größeren Abstand untereinander einhalten, werden mehrere Umkleidekabinen im Stadion benutzt. Wann Werder wieder das Mannschaftstraining aufnimmt, ist noch nicht absehbar. (han)

Zur letzten Meldung vom 23. März 2020:

Videos vom Koch: Ernährung der Werder-Profis im „Home Office“

Werder Bremen hat seine komplette Profi-Mannschaft bekanntlich ins „Home Office“ geschickt – mit entsprechenden individuellen Trainingsplänen, die es abzuarbeiten gilt. Und auch das Thema „gesunde Ernährung“ überlässt der Verein in diesen Tagen nicht dem Zufall.

Schließlich spielt dieser Bereich im Leben von Leistungssportlern eine ganz zentrale Rolle. „Wir haben seit einigen Jahren ein Ernährungskonzept, das haben die Spieler mitbekommen, und das kennen sie natürlich“, berichtet Sportchef Frank Baumann, der darüber hinaus noch für weitere Tipps für die Profis des SV Werder Bremen gesorgt hat.

„Unser Koch hat die Spieler mit Rezepten versorgt, er hat auch das eine oder andere Kochvideo aufgenommen und verschickt“, sagt der Manager – und ergänzt mit einem Schmunzeln: „Jeder Spieler sollte jetzt wissen, wie die Tomatensoße gemacht wird.“ (dco)

Zur letzten Meldung vom 19. März 2020:

Spinning im Wohnzimmer: Das macht Werder Bremen im „Home-Office“

Not macht erfinderisch, das geht den Profis von Werder Bremen in diesen Tagen nicht anders. Schließlich sind auch sie in Zeiten der Coronavirus-Pandemie dazu aufgerufen, die heimischen vier Wände möglichst nicht zu verlassen.

Und so kommt es, dass Leonardo Bittencourt im Wohnzimmer einen speziellen Hindernis-Parcours für seine kleine Tochter baut, dass Stefanos Kapino mit seiner Freundin in der Sonne auf der Dachterrasse tanzt – und dass etliche ihrer Kollegen in Anspielung auf unnötige Hamsterkäufe eine Klopapierrolle auf den Füßen jonglieren. Kleine Videos sind es, über die Internet-Plattform Instagram verbreitet, mit denen die Profis des SV Werder Bremen ihre Fans gerade ein wenig an ihrem Leben teilhaben lassen. Das wiederum besteht natürlich nicht nur aus Laissez-faire und Zeitvertreib – im Gegenteil. Die Profis müssen ihre individuellen Trainingspläne abarbeiten.

Werder Bremen: Fit werden für die Zeit nach dem Coronavirus

Cheftrainer Florian Kohfeldt hatte vor einigen Tagen erklärt, dass er die Zeit, in der Mannschaftstraining bei Werder Bremen wegen des Coronavirus nicht möglich ist, dazu nutzen möchte, um bei seinen Spielern die konditionellen Grundlagen aufzufrischen. Die Profis „haben für jeden Tag klare Anweisungen, was in ihrer Trainingsarbeit zu tun ist“, erklärte Kohfeldt. Im Zentrum stehen dabei Laufeinheiten, Intervall-Läufe, um genau zu sein. Wer in diesen Tagen beim (hoffentlich einsamen!) Spaziergang durch den Park also zufällig einen Werder-Spieler trifft, sollte sich also nicht wundern, wenn dieser nicht in gleichbleibendem Tempo joggt, sondern zum Teil etwas schneller und dann wieder etwas langsamer unterwegs ist.

Um den Profis auch innerhalb ihrer Wohnung bestmögliche Trainingsbedingungen zu bieten, wurde bei Werder Bremen in den vergangenen Tagen ordentlich angepackt. Es galt, die Spinning-Räder, die normalerweise in einem Raum des Weserstadions ihren festen Platz haben, zu den Spielern nach Hause zu verfrachten. Fast alle Profis wurden mit einem solchen Sportgerät ausgestattet, Ausnahmen gab es allerdings. Ludwig Augustinsson etwa, der wegen seiner großen Professionalität den vielsagenden Spitznamen „24-Stunden-Profi“ trägt, musste nicht beliefert werden. Er hatte längst ein Spinning-Rad zu Hause stehen.

Werder Bremen: Florian Kohfeldt kontrolliert die Home-Office-Resultate seiner Spieler

Florian Kohfeldt hatte angekündigt, die Leistungsdaten seiner Spieler via Pulsuhren und spezieller Sender, die die Profis während des Trainings am Körper tragen, täglich überprüfen zu wollen. Ersatztorhüter Kapino scheint dem Coach die Arbeit etwas erleichtern zu wollen. Am Samstag veröffentliche er ein Bild bei Instagram, das die Anzeige seines Spinning-Rads inklusive seines Spiegelbilds im Display zeigte. Schon 43:15 Minuten war der Grieche da gefahren, hatte 427 Kalorien verbraucht. Die Heim-Arbeit des SV Werder Bremen, sie ist offenbar gut angelaufen. (dco)

Letzte Meldung vom 18.März 2020:

Auch die Profis des SV Werder Bremen machen „Home Office“

Viel passieren wird rund um das Weserstadion in den kommenden Tagen nicht. Neben etlichen Mitarbeitern aus den verschiedenen Abteilungen des Vereins hat Werder Bremen nun auch seine Profi-Mannschaft ins „Home Office“ geschickt, wenn man denn so möchte.

Das Trainerteam um Chefcoach Florian Kohfeldt hat die Spieler bis zum 30. März mit individuellen Trainingsplänen ausgestattet, die jeder einzelne eigenverantwortlich für sich selbst abarbeiten soll. „Wir wollen die Zeit nutzen, um individuell konditionelle Reize setzen zu können“, erklärt Kohfeldt in einem Interview, das Werder Breme n am Mittwoch auf seiner Internetseite veröffentlicht hat.

Werder Bremen in Corona-Krise: Spieler haben volle Trainingstage

Natürlich weiß auch Kohfeldt nicht, wann und ob überhaupt die wegen der Corona-Krise unterbrochene Bundesliga-Saison fortgesetzt werden kann. Der 37-Jährige äußert aber einen klaren Wunsch: „Wir sind Sportler! Wir haben einen Wettkampf begonnen und wollen ihn beenden. Dass diese Saison bisher sehr enttäuschend verlief, ist kein großes Geheimnis, aber wir alle haben den Ehrgeiz, über diesen Weg in der Liga zu bleiben. Davon sind wir nach wie vor überzeugt.“ Fest steht bisher nur, dass die Liga bis zum 2. April aussetzt. Wie es danach weitergeht, ist offen. Was von Kohfeldt wiederum große Flexibilität in der Trainingsplanung fordert.

Für ihre Zeit im „Home Office“ haben die Spieler spezielle Pulsuhren mitbekommen, auf denen die Läufe gespeichert sind, die sie zu absolvieren haben. „Es stehen aber nicht nur Läufe, sondern auch Kraft- und Stabilitätsübungen auf dem Programm. Es sind volle Trainingstage, die sie haben. Was wegfällt, ist das taktische Arbeiten auf dem Platz“, erklärt Kohfedt. Das Pensum wird dabei kontrolliert. Auch die Sender, die die Profis während der regulären Trainingseinheiten zur Erfassung ihrer Leistungsdaten tragen, haben sie nun mit nach Hause genommen. Über das Internet werden die Werte an Kohfeldt und Co. übermittelt. Täglich sollen sie ausgelesen werden. „Das Monitoring-Programm läuft ganz normal weiter“, erklärt der Trainer.

Werder Bremen: „Gesellschaftliche Verantwortung“ in Coronavirus-Pandemie

Auch wenn es derzeit angesichts der aktuellen Corona-Lage unwahrscheinlich erscheint: Sollte sich in den kommenden Tagen herausstellen, dass Werder Bremen am Freitag, 3. April, tatsächlich gegen Borussia Mönchengladbach spielen kann, würde Kohfeldt sein Team schon früher wieder zusammenholen: „Sollten wir spielen, werden die Spieler wieder früher ins Mannschaftstraining einsteigen.“

Bei allem sportlichen Ehrgeiz, ist dem Coach natürlich vollkommen bewusst, dass in Zeiten der Corona-Krise ganz andere Dinge im Fokus stehen als Fußball. „Die Realität macht vor den Türen unserer Kabine ja keinen Halt. Wir sind auch Familienväter und nehmen am normalen gesellschaftlichen Leben teil“, sagt Florian Kohfeldt – und betont: „Wir haben uns von Beginn an die Anweisungen gehalten, haben nochmal die Hygienemaßnahmen verstärkt und das mit in den privaten Bereich genommen. Unabhängig ob Fußball-Profi oder nicht, jeder hat eine gesellschaftliche Verantwortung.“

Werder Bremen: Hohe Dichte an Spielen, wenn Saison weitergeht

Deswegen auch die individuellen Trainingspläne, das „Home Office“, wodurch sich der Kontakt der Spieler untereinander unterbinden lässt. Wodurch sich Werder Bremen aber trotzdem für den Fall fit hält, dass die Saison doch noch – in welcher Form dann auch immer – zu Ende gespielt werden kann.

„Sollte es wie geplant weitergehen, ist es nahezu ausgeschlossen, dass wir nur einmal in der Woche spielen. Wir werden vermutlich alle drei Tage spielen und müssen uns viel schneller regenerieren“, sagt Kohfeldt. „Außerdem werden wir vielleicht ohne Fans weitermachen müssen. Neben der hohen Dichte an Spielen wird auch das eine große Rolle spielen.“ (dco)

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