Bremen - Der neue Cheftrainer ist in Markus Anfang gefunden, womit die Arbeit für Werder Bremens Sportchef Frank Baumann nun allerdings erst so richtig los geht. Gemeinsam mit Anfang gilt es, die nach dem Abstieg dringend nötigen Umbauarbeiten am Kader anzugehen. Das ist Werders Großbaustelle, auf der während des Sommers fleißig gewerkelt werden soll.
Doch wie es Großbaustellen nun einmal so an sich haben - es dauert lange, ehe sie fertiggestellt sind. Erst recht, wenn die finanziellen Mittel knapp sind. Frank Baumann warb deshalb vorab schon einmal um Verständnis dafür, dass die Kaderplanung des SV Werder Bremen bis in den August hinein offen bleiben könnte. „Man muss davon ausgehen, dass wir zum Vorbereitungsstart und auch zum Pflichtspielstart den Kader noch nicht so finalisiert haben, dass wir sagen können, dass wir mit ihm definitiv die komplette Saison bestreiten werden. Es wird auch im August noch Bewegung geben“, erklärte Baumann und begründete das mit der schweren Bremer Ausgangslage auf dem Transfermarkt.
Werder Bremen muss dringen Erlöse aus Transfers generieren
Werder Bremen ist zunächst zwingend darauf angewiesen, Spieler für möglichst viel Geld zu verkaufen, ehe der Club selbst zuschlagen kann. Große Sprünge sind dabei auf keinen Fall möglich. Zur Erinnerung: Um das mächtige Finanzloch zu stopfen, hoffen die Bremer auf einen Transferüberschuss von bis zu 30 Millionen Euro. Fraglich ist, ob und wenn ja, wie viel Geld am Ende für Neuzugänge übrig bleiben wird.
Immerhin: Durch die Mittelstandsanleihe, mit der Werder Bremen 17 Millionen Euro eingenommen hat, „ist der Druck, unbedingt verkaufen zu müssen, etwas geringer geworden“, berichtete Baumann. „Es ist auch nicht so, dass wir möglichst viele Spieler verkaufen müssen, sondern wir müssen gewisse Transferüberschüsse erzielen. Ich bleibe dabei: Wir möchten keine Spieler unter Wert verkaufen.“
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Werder Bremen: Frank Baumann bittet bei Transfers um Geduld
Schnelle Abschlüsse zeichnen sich nicht ab. Aktuell nimmt Baumann „eine große Zurückhaltung“ auf dem Transfermarkt wahr. „Es gibt bei vielen Clubs eine gewisse Unsicherheit in der Frage, wie es weitergeht mit den Zuschauern. Dazu sind die Einnahme-Einbußen aus den letzten 15 Monaten deutlich spürbar“, sagte er. Viele Clubs müssten ihr Kaderbudget reduzieren. Haben also weniger Geld zur Verfügung, das sie nach Bremen überweisen könnten. Zudem dürften nicht wenige Vereine erst die Europameisterschaft abwarten wollen. Von Werder Bremen sind in Jiri Pavlenka (Tschechien), Ludwig Augustinsson (Schweden) und Marco Friedl (Österreich) drei Profis dabei. Baumann: „Mein Gefühl ist, dass bei den drei genannten Spielern zeitnah nichts passieren wird.“ Und auch darüber hinaus dürfte im Bremer Transfersommer vor allem ein Wort zentrale Bedeutung erlangen: Geduld. (dco) Auch interessant: Werder Bremen verabschiedet sieben Nachwuchstalente - auch Julian Rieckmann muss gehen! Und: Co-Trainer vor Abgang: Tim Borowski wird Werder Bremen wohl den Rücken kehren! *Ruhr24.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.