Bremen - Diese Transferperiode wird für den SV Werder Bremen mal wieder zu einem Pokerspiel! Bei dem Frank Baumann auch im Abstiegskampf die Karten ziemlich cool in den Händen hält und auf den großen Coup wartet. Mit einem kleinen Jackpot gibt sich der Werder-Sportchef bei der Suche nach einem Angreifer offenbar nicht zufrieden.
„Wir hätten schon längst einen Stürmer verpflichten können“, sagte Frank Baumann am Donnerstag und wies damit den unterschwelligen Vorwurf der Öffentlichkeit, auf dem Transfermarkt untätig zu sein, deutlich zurück. „Es herrscht das Gefühl vor, dass alle anderen Vereine etwas machen, nur Werder Bremen nicht“, meinte der Sportchef und hielt fest: „Wir haben aber schon etwas gemacht, indem wir Kevin Vogt verpflichtet haben. Das war ein wichtiger Transfer.“ Die Leihgabe aus Hoffenheim ist bereits ein Führungsspieler und in der Abwehr gesetzt.
Werder Bremen-Transfers: Frank Baumann bleibt auch am Deadline Day gelassen
Bis heute Abend hat Frank Baumann noch Zeit, so einen Coup auch für den Angriff zu landen. Er machte dabei während der Pressekonferenz für das Auswärtsspiel am Samstag in Augsburg nicht den Eindruck, er sei verzweifelt auf der Suche oder er habe sogar schon resigniert. Der 44-Jährige wirkte vielmehr fokussiert, seine Ideen unbedingt umsetzen zu wollen. Die Scoutingabteilung sei sehr aktiv gewesen, Berater hätten ihm zudem zahlreiche Profis angeboten. „Aber es war bislang nicht das Passende dabei“, sagte der Ex-Profi und betonte noch einmal: „Wir möchten einen Spieler finden, der besser ist als die, die wir haben. Oder eben einen, der ein ganz anderes Element reinbringt.“ Davie Selke könnte ein solcher Spieler sein. Der Stürmer will Hertha BSC offenbar verlassen, ist ein alter Bekannter und würde gut ins Anforderungsprofil des SV Werder Bremen passen.
Aber auch der finanzielle Aspekt spielt eine große Rolle. Werder Bremen schwimmt wahrlich nicht im Geld. Das liege auch an den Investitionen im Sommer. „Da sind wir schon ins Risiko gegangen“, erinnerte Baumann. Es wurde bewusst auf den Verkauf von Leistungsträgern verzichtet, um die Qualität des Kaders hoch zu halten. Normalerweise benötigen die Bremer derlei Einnahmen, um dann wieder selbst auf Einkaufstour gehen zu können.
Da schmerzte natürlich der ablösefreie Abgang von Kapitän Max Kruse (Fenerbahce Istanbul). Werder shoppte aber auch ohne eigene Transfereinnahmen, holte Niclas Füllkrug (6,5 Millionen Euro/Hannover 96) und verpflichtete den zuvor ausgeliehenen Marco Friedl (3,5 Millionen Euro/FC Bayern). Aufgrund von Verletzungen und guten Möglichkeiten wurden dann noch Ömer Toprak (Dortmund), Leonardo Bittencourt (Hoffenheim) und Michael Lang (Mönchengladbach) ausgeliehen. Bei Toprak und Bittencourt gibt es eine Kaufverpflichtung, nach der Saison werden 13 Millionen Euro fällig. Da verwundert es nicht, dass im Winter nicht mehr viel Geld da ist.
Werder Bremen-Transfers: Bisher war nicht viel los in der Gerüchteküche - was passiert am Deadline Day?
Trotzdem sitzt Frank Baumann am großen Pokertisch der Fußball-Manager und bietet mit. Bislang war nicht viel los in der Werder-Gerüchteküche. Es tauchten zwar mal Namen wie Hendryk Weydandt (Hannover 96), Amin Younes (SSC Neapel), Eddy Gnahore (Amiens SC), Robert Glatzel (Cardiff City) oder Lebo Mothiba (RC Straßburg) auf. Doch sie hatten alle eines gemeinsam: Sie waren überhaupt kein Thema bei Werder Bremen.
Es wäre übrigens nicht das erste Mal, dass Baumann am letzten Tag der Transferperiode ziemlich spektakulär zuschlägt. Im Sommer 2019 war es Leonardo Bittencourt, der in letzter Sekunde an die Weser geholt wurde, im Sommer 2019 Nuri Sahin – und im Winter 2018 kamen sogar gleich zwei Spieler auf den letzten Drücker: Milot Rashica und Sebastian Langkamp. Es bleibt heute also bis zum Transferschluss um 18 Uhr spannend. (kni)
Letzte Meldung vom 30. Januar 2020:
Baumann über Werder Bremen-Transfers: „Wir hätten schon längst einen Stürmer verpflichten können“
Freitagabend, 18 Uhr - danach geht nichts mehr, dann ist das Transferfenster zu! Nicht mehr viel Zeit also für Werder Bremen, den so dringend benötigten Stürmer zu verpflichten.
Während die Konkurrenz im Abstiegskampf zum Teil längst aufgerüstet hat, geht das Warten an der Weser weiter - vermutlich einmal mehr bis zum sogenannten Deadline-Day. Warum Werder Bremen nach der Verpflichtung von Kevin Vogt bisher nicht nochmal zugeschlagen hat, hat Sportchef Frank Baumann am Donnerstag während der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in Augsburg erklärt.
„Für uns war bisher nichts passendes dabei“, sagte Frank Baumann und verwies einmal mehr darauf, dass bei einem möglichen Transfer sowohl sportliche Qualität des Spielers, dessen Charaktereigenschaften als auch die finanzielle Machbarkeit des Geschäfts zusammenpassen müssten.
Transfers: Dem SV Werder Bremen wurden zahlreiche Kandidaten für den Sturm angeboten
An Optionen mangelt es dabei nicht. „Wir hätten schon längst einen Stürmer verpflichten können“, berichtete Baumann, dem nach eigener Aussage zahlreiche Kandidaten angeboten wurden. „Wir möchten aber einen Spieler finden, der besser ist als die, die wir haben. Oder eben einen, der ein ganz anderes Element rein bringt.“
Baumann nutzte die Pressekonferenz auch, um sich gegen den öffentlichen Eindruck zu wehren, bei Werder Bremen müsse zwingend noch ein neuer Spieler her. „Es herrscht das Gefühl vor, dass alle anderen Vereine etwas machen, nur Werder nicht“, sagte der Sportchef - und hielt fest: „Wir haben aber schon etwas gemacht, indem wir Kevin Vogt verpflichtet haben. Das war ein wichtiger Transfer.“
Werder Bremen-Transfers: Es wird wohl kein Heilsbringer kommen
In der Tat war auf Anhieb zu erkennen, dass der 28-Jährige die Bremer hinten stabiler macht. Ein ähnlicher Volltreffer soll nun möglichst auch noch für den Angriff her, wobei Frank Baumann die Erwartungen an einen potenziellen Neuzugang bremst.
„Ein Heilsbringer, der vorne alles alleine erledigt, ist nicht zu erwarten“, sagte der Manager des SV Werder Bremen, der sich auf arbeitsreiche Stunden bis zur Schließung des Transferfensters einstellt: „Wir sind intern viel im Austausch, es wird nicht langweilig werden.“ Ich gehe aber stark davon aus, dass ich heute Nacht im eigenen Bett und nicht auf einer Pritsche im Büro schlafen werde." (dco)
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