Werder-Niederlage gegen VfB Stuttgart: Jetzt schlägt auch Trainer Florian Kohfeldt Alarm

Nach der Pleite gegen Stuttgart herrscht bei Werder Bremen um Coach Florian Kohfeldt Alarmstimmung.
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Bremen – Bei Werder Bremen schrillt die Alarmglocke! Nach der 1:2 (0:1)-Heimpleite gegen Aufsteiger VfB Stuttgart hat Trainer Florian Kohfeldt zwar noch nicht die Rückkehr des Abstiegskampfs ausgerufen, aber die Vorstufe ist definitiv erreicht.

Kohfeldt warnte nach dem siebten sieglosen Spiel in Folge eindringlich davor, es nicht wieder so weit kommen zu lassen wie in der vergangenen Saison. Da Vergangenheit und Gegenwart deutliche Parallelen aufweisen, müsse nun richtig reagiert werden. Kohfeldt: „Jetzt ist eine gefährliche Situation. Wir müssen extrem wachsam sein, das haben wir aus der vergangenen Saison gelernt.“ Elf Punkte und Platz zwölf nach zehn Spieltagen – das sind die Zahlen, die Werder Bremen in der vergangenen Spielzeit aufwies und auch jetzt wieder aufweist. Und Kohfeldt ist noch gut in Erinnerung, welchen Fehler er damals begangen hatte und nun nicht wiederholen will: „Ich hatte in der Kabine extrem gewarnt, war sehr laut. Nach außen hatte ich mich aber für den Weg entschieden, zu sagen, dass wir punkten werden, wenn wir so weitermachen. Das sage ich dieses Jahr nicht.“ Denn: Es hatte ja nicht funktioniert. Werder verstrickte sich immer tiefen in den Abstiegskampf, obwohl die Anfänge gut gewesen waren.

Werder Bremen: Tahith Chong schenkt dem VfB Stuttgart einen Elfmeter

Kohfeldt spürt, dass sein Team wieder an einem Ausgangspunkt steht, an dem es noch möglich ist, auch den anderen Weg einzuschlagen. „Aber dafür müssen wir auch mal wieder gewinnen“, sagte er nach einem Spiel, in dem ein Sieg für die Bremer nicht außer Reichweite war, aber dennoch ganz weit weg. Und das lag am Verhalten vor den Toren: vor dem eigenen stellte sich Werder Bremen dumm an, vor dem Stuttgarter blieben die Hausherren extrem harmlos. So schenkte der für den verletzten Milot Rashica in die Startelf gerutschte Tahith Chong dem VfB mit einem Foul an Wataru Endo den Elfmeter, den Silas Wamangituka versenkte (30.). Beim 0:2 zu Beginn der Nachspielzeit waren sich Ömer Toprak und Jiri Pavlenka uneins, wieder war Wamangituka der Nutznießer. Und Kohfeldt registrierte: Keine echte Chance für Stuttgart, aber zwei Tore: „Das ist das Brutale daran. Es waren richtig dumme Gegentore.“

Werder Bremens Aktionen gegen den VfB Stuttgart scheiterten schon im Ansatz

Brutal allerdings auch, wie wenig Gefahr sein Team heraufbeschwor. Yuya Osako hatte früh eine Top-Chance, verpasste die Führung (5.). „Uns hat vor beiden Toren die Schärfe gefehlt“, meinte Kohfeldt, der der Osako-Chance in seiner Nachbetrachtung allerdings nur noch eine Möglichkeit von Nick Woltemade (67.) hinzufügen konnte. Mehr war nicht los vor dem Stuttgarter Tor, die meisten Aktionen von Werder Bremen scheiterten schon im Ansatz. „Wir haben es nicht geschafft, in vielen ordentlichen Situationen mehr Zug vor das Tor zu bringen. Es ist ein Spiel, in dem wir uns richtig ärgern müssen, dass wir nichts mitgenommen haben“, meinte Kohfeldt, räumte aber auch ein: „Am Ende war es aber auch verdient, denn zum Fußball gehört dazu, das Tor zu machen oder zu verhindern.“

Wer beides nicht beherrscht, wird sich früher oder später im Tabellenkeller wiederfinden. Werder Bremen könnte dort noch vor Weihnachten landen, denn die kommenden Gegner heißen RB Leipzig und Borussia Dortmund – Teams aus der Beletage der Liga. Dass die Erfolgsaussichten in diesen Partien bescheiden sind, wird allgemein angenommen. Kohfeldt aber will nichts schon vor Anpfiff abschenken. „Wir haben auch bei Bayern München gepunktet“, sagte er und plädierte für Mut, Zuversicht und eben Wachsamkeit. „Niemand sollte jetzt denken, dass wir in den nächsten beiden Spielen nichts holen können. Wir brauchen jetzt schnellstmöglich wieder Punkte, dürfen da in gar nichts hineingeraten.“

Werder Bremen: Florian Kohfeldt mit klarer Botschaft an das Team

Noch sei der der Abstand auf den Relegationsplatz mit vier Punkten „groß genug, aber trotzdem müssen wir wachsam sein. Keiner darf diese Situation unterschätzen.“ Die Öffentlichkeit kann der Trainer damit freilich nicht meinen, die ist längst sensibilisiert für die Situation, die sich mehr und mehr bedrohlich gestaltet. Kohfeldts Botschaft geht eher an das eigene Team, an den eigenen Verein. Deshalb noch mal in aller Deutlichkeit: „Wir haben zu lange nicht mehr gewonnen. Deshalb müssen alle bei Werder Bremen jetzt wachsam sein – alle, das sind Mannschaft, Trainer, der Staff. Es darf nichts Wichtigeres geben, als in die Spiele bis Weihnachten alles reinzuwerfen – egal, wer da kommt.“ (csa)

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