Das große Rätsel: Wieso gibt es beim SV Werder Bremen keinen Platz für Johannes Eggestein?

Eigentlich waren viele Beobachter von einem Stammplatz für Johannes Eggestein bei Werder Bremen ausgegangen, muss der Stürmer den Club nun verlassen?
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Zell am Ziller – Johannes Eggestein galt mal als das größte Talent des SV Werder Bremen. Im Frühjahr 2019 gab der Club fast alles, damit der Stürmer seinen Vertrag verlängert und nicht eines der zahlreichen Angebote annimmt. Mit Erfolg! Eggestein unterschrieb bis 2022. Alle waren glücklich. Doch nun wirkt es so, als wolle Werder den Angreifer so schnell wie möglich loswerden. Und das trotz des Abstiegs und Eggesteins erfolgreicher Ausleihe an den Linzer ASK.

Update (21. Juni 2022): Ex-Werder-Bremen-Profi Johannes Eggestein verlässt Royal Antwerpen und wechselt zum FC St. Pauli!

Eigentlich war davon ausgegangen worden, dass der 23-Jährige einer der Protagonisten bei der Mission Wiederaufbau/Wiederaufstieg wird. Doch Werder Bremen hat ihm offensichtlich eine andere Rolle zugedacht: Johannes Eggestein, der seit seiner Vertragsverlängerung nicht gerade schlecht verdient, soll durch einen Transfer eine Ablösesumme einbringen und Gehalt frei machen, damit bestenfalls ein echter Flügelspieler verpflichtet werden kann. Den wünscht sich der neue Coach Markus Anfang nämlich ganz dringend. Er selbst hat das Thema Eggestein öffentlich angeschoben. Sein Sportchef Frank Baumann springt ihm nun zur Seite, während sich der Berater des Spielers genauso wundert wie Medien und Fans. Eggestein wird zum Werder-Rätsel.

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Werder Bremen-Transfers: Johannes Eggestein soll verkauft werden, damit ein Flügelspieler kommen kann

„Jojo ist eigentlich ein Spieler, der um den Stürmer herumspielt. Die Position haben wir jetzt nicht so wirklich da“, hatte Anfang am Sonntag nach dem 1:0 gegen ZSKA Sofia gesagt, als er zum Siegtorschützen befragt worden war. Sein Chef Frank Baumann setzte diesen überraschenden Kurs nun fort – und das sogar noch in verschärfter Form: „Das Thema Position gab es bei Jojo ja schon häufiger. Wir haben da in der Vergangenheit unter Florian Kohfeldt viele Dinge versucht.“ Was so klingt, als wäre der Spieler das Problem und nicht die Position. Eggesteins Berater Gunter Neuhaus kann sich da nur wundern. „Für einen Spieler mit den Torjägerqualitäten eines Jojo Eggestein sollte man immer eine Position finden“, sagt er im Gespräch mit der DeichStube und verweist auf die Ausleihe nach Linz.

Dort hat Trainer Dominik Thalhammer für den Angreifer 26 Mal in der Startelf einen Platz gefunden und dafür von ihm in der Liga zwölf Tore bekommen sowie sieben Assists. In der Europa League kamen noch sechs Einsätze und zwei Treffer sowie ein Assist dazu. Der Plan, Eggestein mit viel Spielpraxis in einer etwas schwächeren Liga wieder in die Spur zu bekommen, war aufgegangen. Denn unter Kohfeldt hatte der Angreifer bei Werder Bremen nach einer ebenso überraschenden wie auch erfolglosen Umschulung zum Achter und der Rückkehr in den Angriff doch arg an Standing verloren.

Werder Bremen: Transfer oder Verbleib - Was passiert mit Johannes Eggestein?

Glücklich und zufrieden kam Johannes Eggestein vor einigen Wochen nach Bremen, was gewiss auch am Trainerwechsel lag. Neuer Coach, neue Chance? Mitnichten! Weil Anfang offenbar auf nur ein System setzt. „Fakt ist: Im 4:3:3 mit klassischen Außenstürmern wird es schwierig, die passende Position für Jojo zu finden“, erklärt Baumann. Es ist keine Rede davon, dass Systeme auch mal verändert werden können – vor oder während eines Spiels. Der Sportchef verrät dafür, dass er Spieler und Berater über die Problematik informiert habe: „Es ist normal, dass man dieses Feedback gibt.“

Es darf aber durchaus auch als Aufforderung verstanden werden, dass sich Berater und Spieler nach einem neuen Club umsehen sollen. Ihnen schiebt Baumann jedenfalls schon mal den schwarzen Peter zu: „Wir entscheiden das nicht alleine. Es ist alles möglich – ein Transfer oder dass er hierbleibt.“ Berater Neuhaus will sich davon aber nicht locken lassen und sagt nur: „Wir werden das kritisch verfolgen und dann neue Entscheidungen treffen, wenn wir es für nötig halten.“

Johannes Eggestein-Transfer wegen angeblicher Positions-Probleme bei Werder Bremen?

Und was macht Johannes Eggestein? „Er ist ganz normaler Bestandteil des Kaders und hat die Möglichkeit, sich in Position zu bringen“, sagt Baumann. Wohl wissend, dass Eggestein auf seiner vermutlich besten Position im Anfang-System, also im Sturmzentrum, kaum Einsatzzeiten bekommen wird. Denn als Mittelstürmer lässt Anfang abwechselnd Niclas Füllkrug, Josh Sargent und Yuya Osako ran. Mindestens zwei dieser Spieler sollen noch verkauft, aber auch noch ein neuer geholt werden, wie das Interesse an Kevin Behrens zeigt. Der hat Werder Bremen aber abgesagt und ist zu Union Berlin in die 1. Liga gewechselt.

Wer weiß, wohin es Johannes Eggestein noch treiben wird. Das Offenlegen der angeblichen Positions-Probleme des Spielers dürfte einem erhofften Transfer eher geschadet, als geholfen haben – ganz zu schweigen vom Marktwert. Nach acht Jahren bei Werder Bremen ist Eggestein offensichtlich als zu schlecht befunden und damit endgültig aussortiert worden, was in der aktuellen Situation des Spielers und des Vereins schon überraschend ist. (kni/dco) Alle Werder-Transfer-News gibt es hier! Auch interessant: Teure fünf Minuten - Niclas Füllkrug und Werder Bremen haben die Anti-Doping-Richtlinien missachtet! Transfers: Wechselt Leo Bittencourt von Werder Bremen zu Benfica Lissabon?

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