„Wetten, dass...?“-Erfinder Frank Elstner ist an Parkinson erkrankt - beim Bambi sorgte er für einen rührenden Moment: Er bekam den Bambi für sein Lebenswerk.
- Entertainer-Urgestein Frank Elstner (77) ist an Parkinson erkrankt.
- Beim Bambi 2019 erhielt er den Preis für sein Lebenswerk.
- Kai Pflaume hielt die Laudatio für den „Wetten, dass...?“-Erfinder.
Update vom 22. November 2019: Frank Elstner hat es ein zweites Mal geschafft. Am Donnerstagabend bei der Bambi-Verleihung durfte der an Parkinson erkrankte Showmaster unter tosendem Applaus seinen zweiten Bambi entgegennehmen. Es war ein Gänsehaut-Moment, zu dem Kai Pflaume die Laudatio hielt.
Doch die Rede des Fernsehmoderators begann überraschend. „Ich halte das für ein Skandal“, wählte Kai Pflaume seine ersten Worte. Einen Skandal? Der Moderator erklärte weiter: „Frank Elstner hat in seiner Karriere nur einen Bambi bekommen, und das war 1981!“
Nun hat er es ein zweites Mal geschafft und den Bambi für sein Lebenswerk erhalten. Der Showmaster war sichtlich gerührt, als er zur Verleihung auf die Bühne gerufen wurde. Und auch Thomas Gottschalk wählte ergreifende Worte. (siehe Update unten)
Joachim Löw wurde beim Bambi mehrfach zusammen mit seiner Nebensitzerin eingeblendet - das gab Rätsel auf.
Frank Elstner erhält Bambi
Update vom 21. November 2019: Es war ein Schock für die deutsche Fernsehlandschaft, als Frank Elstner im Frühjahr 2019 öffentlich machte, dass er an Parkinson erkrankt ist. Doch der 77-Jährige ging tapfer mit der Diagnose um, sprach sogar im April öffentlich bei Markus Lanz darüber (siehe unsere Meldung) unten.
Bei der Bambi-Verleihung 2019 wurde der Entertainer jetzt für sein Lebenswerk geehrt - und zeigte sich sichtlich gerührt. Offenbar wusste der 77-Jährige zuvor nichts von der Ehre. Er bedankte sich und richtete das Wort gleich an seine Frau Britta Gessler: „Was mich besonders glücklich macht ist, dass meine Frau mich anlacht, auch wenn sie mir nachher wieder erzählt, dass meine Hose zu lang ist.“
Thomas Gottschalk, der ihm den Bambi überreichte, fand ergreifende Worte: „Ich verdanke dir meine Karriere. (...) Als Mensch wirst du immer mein Vorbild bleiben. Du bist ein toller Typ“, sagte er.
Die Twitter-Gemeinde war begeistert von der Entscheidung, Elstner den Preis zu überreichen. Ein User schreibt: „Frank Elstner wusste davon nichts... Und das ist noch ein Moderator der alten Schule und mit Klasse! Das kennt dieses Twitter gar nicht mehr...“
Eine andere Nutzerin kommentierte die Verleihung an Frank Elstner:
Steht klatschend in ihrem Wohnzimmer. #frankelstner der einzig Wahre! #bambi2019
— DieMutige (@FrauMutig) 21. November 2019
Erstmeldung vom 26. April 2019:
Frank Elstner spricht bei Lanz über skurrile Aktion - danach war ihm bewusst, dass er krank ist
Aufrecht sitzt er da, in legerem jeans-blauen Jackett und mit demselben charmanten Lächeln wie immer. Auf den ersten Blick wirkt Frank Elstner unverändert. Erst bei genauerem Hinsehen fällt auf: Seine Hände zittern.
Vor Kurzem erst hat der beliebte TV-Moderator seine Parkinson-Erkrankung öffentlich gemacht. Bei seinem ZDF-Kollegen und engem Vertrauten Markus Lanz sprach Elstner nun völlig offen über sein Leben, die niederschmetternde Diagnose und seine Ängste.
Frank Elstner: Anfangs haben nicht mal die Ärzte seine Parkinson-Krankheit erkannt
Seit fünf Jahren muss der „Wetten, dass...“-Moderator nun schon mit der Krankheit leben, anfangs noch unbemerkt. Er sei Weltmeister im Verdrängen gesteht er, habe den Beginn und die ersten Anzeichen zunächst gar nicht wahrgenommen - zumal die Ärzte anfangs nicht mal erkannt hätten, dass er wirklich an Parkinson leide.
Erst als er vor drei Jahren beim Schlafwandeln im Badezimmer eines Freundes aufgefunden wurde und dort mitten in der Nacht die Handtücher sortierte, wurde ihm bewusst, dass etwas nicht stimmte. Schlafwandeln und Parkinson könnten laut Elstner nämlich miteinander in Verbindung gebracht werden. Als ihn dann beim Essen die ersten Bissen von der Gabel fielen, musste er sich endgültig eingestehen, dass etwas anders ist.
Enttäuschung statt Verzweiflung bei Frank Elstner nach der Diagnose
Trotzdem möchte Elstner nach seiner Parkinson-Diagnose nicht von Verzweiflung sprechen - eher von Enttäuschung. Schließlich habe er sich sehr bemüht, sich gut zu ernähren, Sport zu treiben und gesund zu leben.
Nun versuche er, alles so leicht als möglich zu nehmen, erzählt der 77-Jährige. Aber es mache nun keinen Sinn mehr, zu lügen. Er wisse, dass sein Parkinson-Geständnis durch die Medien gehen würde, „aber da muss ich jetzt durch!“.
Er habe nur Angst, eines Tages im Restaurant zu sitzen und von den Leuten beobachtet zu werden, weil die nur darauf warteten, bis ihm das Essen von der Gabel falle.
Frank Elstner zu Parkinson-Krankheit: „Jetzt gehör‘ ich hald dazu“
Ansonsten geht Elstner fast schon flapsig mit seiner Krankheit um. 200.000 Parkinson-Patienten gebe es in Deutschland, „jetzt gehör‘ ich halt dazu!“.
Natürlich gebe es unangenehme Momente, aber er versuche, die Angst zur Seite zu boxen. Ganz gelinge das aber nicht immer. So sei seine größte Sorge, dass er eines Tages nicht mehr selbstbestimmt leben könne. Mit Parkinson werde es morgen nie mehr so sein wie früher, weiß der Moderator, man könne in keinem Fall voraussagen, was zu erwarten sei und müsse fortlaufend mit Verschlechterungen rechnen. Noch habe er aber glücklicherweise keine Ausfallserscheinungen.
Bei Markus Lanz (ZDF): Elstners Erklärung für seine Erfolge
Und auch von seiner Arbeit in den Medien scheint sich Elstner noch nicht trennen zu wollen. Immerhin habe er auch sehr hart für den Erfolg gearbeitet. Gerade gibt es erfreuliche News: Die erfolgreiche Talkshow „Wetten, das war‘s?“ von Frank Elstner wechselt zum Streamingriesen Netflix.
„Ich habe nie etwas geschenkt bekommen“, erinnert sich Elstner. Auch durch harte Zeiten habe er gehen müssen. Beispielsweise, nachdem er als Einziger seiner Schule durchs Abi gefallen war und sein geplantes Theaterstudium an den Nagel hängen musste. Da habe er schon ganz schön viel getrunken - aber auch immer weitergekämpft. Er wusste, mit Fleiß könne er ausgleichen, was er von alleine nicht könne.
Und dieser Fleiß sollte sich auszahlen. Als Erfinder und Moderator der beliebten Unterhaltungs-Show „Wetten, dass...?“ wurde Elstner zu einem der beliebtesten Köpfe im deutschen Fernsehen. Seinen Erfolg der Sendung erklärt sich Elstner durch sein Interesse an den Gästen, die man immer in den Mittelpunkt stellen müsse: „Ich habe als Moderator den Zuschauer gespielt“.
„Wetten, dass...?“-Erfinder gesteht: „Ich habe den Frank Elstner nur gespielt“
Doch nicht nur den Zuschauer hat der „Wetten, dass...?“-Erfinder gespielt, sondern auch sich selbst. So gesteht er, auch Frank Elstner sei nur eine Rolle gewesen. In Wirklichkeit heißt er nicht mal so. Eigentlich wurde er nämlich auf die Namen Tim Franz Maria getauft.
Möglicherweise war es auch eben jenes Schauspielern, das Elstner geholfen hat, mit dem riesigen Erfolg und dem ganzen medialen Trubel um seine Person umgehen zu können. Der Moderator erklärt nämlich, vor jeder Sendung bereits im Voraus tagelang aufgeregt gewesen zu sein. Wenn er wusste, dass er am Samstagabend Sendung habe, habe er bereits am Donnerstag schon nicht mehr schlafen können.
Social-Media-Nutzer gerührt und begeistert
Dennoch scheint Elstner auch nicht ohne Medien zu können. So verkündete er außerdem, nun einen eigenen Youtube-Channel zu betreiben, auf dem er auf verschiedene spannende Persönlichkeiten treffe - ein Projekt mal ganz ohne Live-Publikum.
Selbiges ist aber nach wie vor begeistert von seinem TV-Liebling. „Herr Elstner ist eine Fernsehlegende“, schreiben die User in den Kommentaren zu seinem Youtube-Kanal.
Auch die ZDF- Zuschauer sind berührt von Elstners Ehrlichkeit. Beispielsweise heißt es auf Twitter: „Ich bin einfach nur geflasht von Ihrer tollen Art und Offenheit“ oder „Sehr schönes, bewegendes und auch humorvolles Gespräch! Mein Respekt!!!“
Bereits in der ersten Folge seines neuen Youtube-Channels rührte Frank Elstner sein Publikum genauso wie seine Gäste.
Ähnlich ernste Sorgen hat auch die norwegische Königsfamilie, denn auch Kronprinzessin Mette-Marit ist schwer krank.