Bambi 2019: Königin Mathilde von Belgien mit bewegender Rede - Lena Meyer-Landrut blickt betroffen zu Boden

Königin Mathilde von Belgien wurde für ihre Arbeit für Kinder und Jugendliche mit dem Charity-Bambi ausgezeichnet. Ihre Dankesrede war tiefgreifend emotional.

  • Königin Mathilde von Belgien engagiert sich seit Jahren für Kinder und Jugendliche
  • Für ihre Arbeit wurde sie am 21. November mit dem Charity-Bambi ausgezeichnet
  • In ihrer Dankesrede berührte sie das Publikum und sorgte für Betroffenheit im Saal

Königin Mathilde von Belgien mit dem Charity-Bambi 2019 ausgezeichnet

Baden-Baden - Unter den europäischen Royals ist die belgische Königsfamilie wohl die, die am wenigsten auffällt und die sich dezent im Hintergrund hält. Seit 2013 sitzt König Philippe auf dem Thron. 1999 heiratete er seine damalige Freundin Mathilde Marie-Christine Ghislaine d'Udekem d'Acoz - und seither steht sie fest an der Seite des belgischen Königs. Sie hat sich in den letzten Jahren als besonders starke Frau gezeigt, die sich viel in Sachen Charity für Kinder und Jugendliche betätigt. Beim Bambi 2019 wurde sie genau deshalb mit dem Preis in der Kategorie „Charity“ ausgezeichnet. 

Günter Oettinger über Königin Mathilde: Handelt anstatt zu reden

Der EU-Kommissar für Haushalt und Personal, Günther Oettinger, hielt die Laudatio. Er selber wohne seit zehn Jahren in Brüssel und sieht sich selber als Wahlbelgier. Er meinte: „Sie sind meine Königin.“ Das entlockte Königin Mathilde ein Lächeln. Weiter sagte er: „Seit sechs Jahren verkörpern Sie ihr schönes Königreich mit ihrem Gatten, eine stolze sympathische Königsfamilie.“ Sie sei studierte Logopädin und Psychologin sowie Mutter von vier Kinder. „Damit hat sie Sachverstand und Herz, um mit Glaubwürdigkeit und Nachdruck für Kinderrechte einzutreten“, so Oettinger weiter. Mathilde handele, anstatt nur zu reden. 

Königin Mathilde zu ihrer Arbeit: Möchte den Kindern ein Gesicht geben

Was aber am meisten bewegte, war die Dankesrede der Königin, die nach der Überreichung des Bambis folgte. „Es gibt eine Sache, die uns alle verbinden sollte und das ist die Zukunft unserer Kinder“, begann Mathilde ihre Ansprache. Alle Gesellschaften würden davon profitieren, wenn sich die Kinder gut entwickeln. 

„Während meiner vielen Besuche in den letzten Jahren, habe ich eine Vielzahl von Kindern gesehen, die sich in sehr komplexen Situationen bewegen mussten“, sagte sie. Und deshalb nutze sie jede sich bietende Gelegenheit, um diesen Kindern Gesicht und Stimme zu geben. 

Königin Mathilde gegen die Stigmatisierung von Menschen mit seelischer Erkrankung

In ihrer Rede sprach die Adelige ein Thema an, dass ihrer Meinung nach in der heutigen Zeit immer wichtiger wird. Die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. 

„Ich sage häufig, es gibt keine gute körperliche Gesundheit ohne seelische Gesundheit“, erklärte die Königin. Bekannt sei, dass besonders junge Menschen sehr empfindlich sind für seelische Erkrankungen. „Wenn Sie sich die Zahlen der Suizide unter Jugendliche anschauen, sind sie alarmierend hoch“, verdeutlichte die Powerfrau. Mit Nachdruck sagte sie, jeder müsse sich überlegen, was gegen die Stigmatisierung von Menschen mit seelischen oder psychiatrischen Erkrankungen getan werden könne. „Die Stigmatisierung umwabert ein gewisses Tabu und das ist ein sehr großes Problem, fast überall.“ 

„Sprecht darüber und schenkt Stigmatisierung Aufmerksamkeit“ - Königin in Mathilde in ihrer Dankesrede

Die Kamera schwenkte während der Rede immer mal wieder in den Zuschauerraum. In den Gesichtern von Sarah Connor, Max Giesinger und vor allem Lena Meyer-Landrut war zu lesen, dass sie das Thema nicht kaltließ. Lena Meyer-Landrut blickte sogar zu Boden und wirkte sehr betroffen. 

Königin Mathilde holte unterdessen weiter aus: „Wir müssen den Jugendlichen zuhören, auch wenn sie über diese Themen sprechen.“ Jeder müsse diesem Aspekt Aufmerksamkeit schenken. „Wir müssen das Schweigen brechen und jeder einzelne von uns kann Influencer und ein Veränderungsagent werden. Für das gemeinsame, bessere Zusammensein und -leben.“ Es sei ihr Ziel, einen Unterschied zu machen, indem sie den Stimmlosen eine Stimme gebe. „Ich danke Ihnen für das wunderbare Zeichen der Anerkennung für meine Arbeit, aber ich möchte es für die verletzlichen Kinder und Jugendlichen stiften, wo auch immer auf der Welt sie leben.“

Die Königin ging mit tosendem Applaus von der Bühne und die Überreichung des Musik-Bambis an Sarah Connor wirkte danach dagegen etwas bedeutungslos.  

Diese Stellen machen sich ebenfalls gegen die Stigmatisierung von psychisch Kranken stark

In einer Serie des Tölzer Kuriers (Merkur.de*) sprechen psychisch Erkrankte von ihren Erfahrungen. In Freising feierte der sozialpsychiatrische Dienst 25-jährigen Geburtstag. Auch er setzt sich für die Entstigmatisierung psychisch Kranker ein. 

ly

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