Nach Äußerungen zum Coronavirus erntete Culcha Candela einen regelrechten Shitstorm im Netz. Mehrere Beiträge auf Twitter entfachten die Kritik:
- Auf Culcha Candela kommt derzeit eine große Welle der Kritik zu.
- Nachdem die Band über das Coronavirus twitterte, entwickelte sich ein Shitstorm.
- Ihre eigentliche Botschaft wurde so schnell zur Nebensache.
Berlin - Die Coronavirus-Pandemie betrifft die Menschen auf der ganzen Welt - und macht auch vor Prominenten nicht Halt*. Besonders von der aktuellen Krisensituation sind dabei Künstlerinnen und Künstler betroffen.
Theaterschauspieler, Opernsänger, Komiker, DJs oder Sänger - all diese Künstlerinnen und Künstler stehen aktuell vor schwierigen Zeiten. Da wie zum Beispiel in München nahezu alle Veranstaltungen abgesagt wurden*, können sie dem Kerngeschäft ihrer Arbeit aktuell nicht nachgehen - und das ist nun mal die Performance auf der Bühne und vor Publikum.
Von diesen Einschränkungen ist auch die Band Culcha Candela betroffen. Die Berliner Musikgruppe plant im Oktober eine große Tour, wie sie auf Instagram* erklärt. Offiziell abgesagt ist diese zwar noch nicht, doch angesichts der aktuellen Entwicklungen scheint ein Zustandekommen nahezu utopisch.
Mitunter wohl auch vor dem Hintergrund ließ sich Culcha Candela auf Twitter zu Äußerungen hinreißen, die nicht bei jedem gut ankamen - im Gegenteil, die Band löste in den sozialen Medien einen regelrechten Shitstorm aus. Was war passiert?
Corona-Krise: Culcha Candela geht auf Twitter in die Offensive
Angefangen hat alles mit einem Beitrag der Schweizer Kabarettistin Hazel Brugger, die durch die „heute-Show“ im ZDF bekannt ist. Bezüglich der derzeitigen Exit-Überlegungen zog Brugger mit einem Augenzwinkern den Vergleich zu Kondomen.
nee, dann lass mal bis 2025 machen, wenn‘s funktioniert! vorsorglich, für alle kommenden pandemien! never change a runing system. lol. dass leute wie du, die hart vom auftrittsverbot betroffen sind (wie wir auch) so etwas schreiben, wundert uns jedes mal. ♂️♂️♂️
— Culcha Candela (@CulchaBerlin) April 19, 2020
Dass die berufstätige Komikerin diese für die Kunstbranche unlustigen Zeiten vermeintlich nicht ernst nehme, veranlasste Culcha Band dann zu einem kleinen Rundumschlag. Dass gerade Künstler wie Hazel Brugger, „die hart vom Auftrittsverbot betroffen sind (wie wir auch) so etwas schreiben, wundert uns jedes mal.“
Dementsprechend ironisch schlug die Band zudem vor, den so gut funktionierenden Lockdown doch gleich für alle kommenden Pandemien bis 2025 fortzusetzen. Auf Twitter entwickelt sich daraufhin eine breitere Diskussion, in der sich Band und Komikerin bereits mit Kritik auseinandersetzen mussten. Eine weitere Antwort Culcha Candelas, in der die Gruppe Bezug auf die Mortalitäts- also Sterblichkeitsrate nahm, löste dann jedoch - wie am Sonntag bei Jens Lehmann - einen regelrechten Shitstorm aus.
die mortalitätsrate ist unter 1%. da lohnt sich für uns als band schon fast die ansteckung, damit der wahnsinn vorbei ist und wir wieder normal leben können. über die straße gehen ist gefährlicher. ♂️
— Culcha Candela (@CulchaBerlin) April 19, 2020
Culcha Candela: Band bekommt nach Corona-Tweet ihr Fett weg - „grenzdebiler Schwachsinn“
Der Band wird der Post überwiegend negativ ausgelegt. Ein Nutzer schrieb etwa: „Culcha Candela würde 1% Mortalitätsrate in Deutschland in Kauf nehmen (= 800.000 Menschen), damit endlich ihr Business weitergehen kann“, ein anderer witterte: „Culcha Candela geht es also um Umsatz, um Asche, nicht um Menschlichkeit, eventuell die eigenen Fans. Gut, dass ihr das noch Mal klargestellt habt.“ Ein weiterer entsetzter Nutzer sprach schlicht von „grenzdebilem Schwachsinn“.
Im Laufe des Montags bekam die Band ordentlich Kontra. Daran änderte auch nicht, dass Culcha Candela in einem ausführlichen Statement den eigentlichen Standpunkt deutlich zu machen versuchte.
Darin heißt es unter anderem: „Kurz nochmal eine Klarstellung: Ihr wisst ganz genau (hoffen wir), dass uns Menschenleben nicht egal sind. Im Gegenteil. Wir wollten nur darauf hinweisen, dass eine Branche mit mehr als 300.000 Existenzen am Arsch ist und es nächstes Jahr von den 1200 Festivals, Clubs, Bars und Restaurants die Hälfte nicht mehr geben wird.“
Diese valide Auffassung der Band scheint nach den anfänglichen Tweets nun ins Hintertreffen geraten sein.
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