Dirk Bach (†51) ist tot

Berlin - Dschungelcamp-Moderator Dirk Bach ist tot. Der 51-Jährige war am Montag in seiner Berliner Wohnung tot gefunden worden. Fans und Kollegen sind entsetzt.

Die Nachricht ist ein Schock: Der Schauspieler und Moderator Dirk Bach ist tot. Der 51-Jährige wurde am Montag gegen 17 Uhr in einem Apartmenthaus in Berlin leblos von Theaterkollegen gefunden. Ein herbeigeeilter Notarzt konnte nicht mehr helfen. Die Ermittlungen zur Todesursache dauern an. Fremdverschulden sei aber nicht zu erkennen, sagte ein Polizeisprecher. Dirk Bach befand sich in den Endproben zu „Der kleine König Dezember“ in Dieter Hallervordens Berliner Schlosspark-Theater. Bach hatte die Titelrolle übernommen. Am Donnerstag und Freitag waren eigentlich Voraufführungen der Bühnenfassung dieses modernen Märchens geplant. Premiere sollte am Samstag sein.

In „Der kleine König Dezember“ erzählt Axel Hacke, dass die Kindheit am Ende des Lebens liegt. Insofern war Dirk Bach die Idealbesetzung: Nonsens, Quatsch und Blödsinn, wie man sie eigentlich nur von Kindern kennt (und oft nur bei Kindern toleriert), machten sein Berufsleben aus. Bach war der Fernsehkomiker, der sich vielleicht am wildesten austoben durfte in diesem Medium. In seinen letzten acht Jahren, als er zusammen mit Sonja Zietlow das RTL-„Dschungelcamp“ moderierte, schien es oft, als lebe er seine Flegeljahre auf der Mattscheibe aus: Pubertär, derb und böse waren da seine Scherze über die D-, E- und F-Promis, die vor den Augen TV-Deutschlands in den australischen Busch zogen. Die Zuschauer liebten ihn dafür – und die Kandidaten konnten ihm nicht böse sein. Denn Dirk Bach bot sich auch selbst als Zielscheibe des Spotts an: Schwergewichtig und kugelrund moderierte er das „Dschungelcamp“ in Kostümierungen, die mit „schrill“ nur unzutreffend beschrieben sind. Er war der Hofnarr des deutschen Fernsehens – und jeder sollte es sehen. Die Tatsache, dass er beinahe so breit wie hoch war, wurde dabei nicht nur von Sonja Zietlow zum Thema gemacht.

Dass er mehr beherrschte als Selbstironie und Dampfhammerhumor, hatte Bach bereits bewiesen, bevor er die Moderation des „Dschungelcamps“ übernahm: etwa in „Lukas“. In den Jahren von 1996 bis 2001 drehte das ZDF diese feinsinnige, wortwitzige und skurrile Serie, in der Bach einen früh verwitweten Vater spielt, der mit Tochter und dem eigenen Papa in einem Drei-Generationen-Haushalt lebt. Es war eine jener Produktionen, die nie so viele Zuschauer fand, wie sie verdient gehabt hätte. „Lukas“ wurde vor Publikum aufgezeichnet – und Bach, der 1961 in Köln geboren wurde, kam über das Theater zum Fernsehen.

Wobei er nie eine Schauspielschule besucht hatte: Bühnenerfahrung sammelte er bei Studentengruppen und in der Off-Szene. So lernte Bach die Welt kennen – und verstand, wie Humor funktioniert, worüber Menschen lachen. Am Kölner Schauspielhaus, wo er Ende der Siebzigerjahre sein erstes Engagement erhielt, gehörte er von 1992 an zum Ensemble. Damals wurde er auch durch die „Dirk-Bach-Show“ (RTL) dem TV-Publikum bekannt. Doch der Erfolg im Fernsehen ließ Bach nie seine Liebe zum Theater vergessen. Er stand immer wieder auf Bühnen in ganz Deutschland.

Seine Popularität nutzte Bach, der kein Geheimnis um seine Homosexualität machte, auch, um sich gesellschaftlich zu engagieren – für Menschenrechte, Tierschutz, die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben oder gegen Aids. Die quietschbunte Quatschkugel der Fernsehunterhaltung bezog Stellung: ernsthaft und entschieden.

„Dirk Bach ist gleich zurück...“ stand noch Montagnacht auf seiner Internetseite. Wenn es doch nur so wäre.

Michael Schleicher 

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