Nazi-Parolen und Hitlergruß: Beim Konzert von Helene Fischer führten sich zwei Fans auf

Helene Fischer auf der Bühne
 ©dpa / Melanie Duchene

Das dritte Konzert von Helene Fischer in Berlin wurde von einem hässlichen Zwischenfall überschattet. Die Polizei musste eingreifen.

Nazi-Skandal bei Konzert von Helene Fischer

Update 18.09.: Baby-Pause bei Helene Fischer? Fans finden pikanten Hinweis, wie extratipp.com* berichtet.

Update 9. September 08.43 Uhr: Es war das dritte Konzert von Helene Fischer in Berlin. Während die Schlagerqueen von Liebe, Herzschmerz und großen Gefühlen singt, ereignen sich offenbar Szenen, die alles andere als romantisch sind.

Update 12.09.: Sophia Thomalla eskaliert wegen Helene Fischer, wie extratipp.com* berichtet.

Wie Tag24 berichtet, sollen zwei Männer mit Naziparolen und „Hitlergruß“ für einen hässlichen Zwischenfall gesorgt haben. Laut Polizeiangaben alarmierte der Ordnungsdienst der Konzert-Halle die Polizei und bat um Verstärkung. Die Beamten sollten bei der Durchsetzung des Hausverbots gegen die beiden aggressiven Männer helfen. Gegen die Männer wurden Strafverfahren wegen Beleidigung und Zeigen des „Hitlergrußes“ Strafverfahren eingeleitet.

Helene Fischer bricht ihr Schweigen - Klare Worte zu Chemnitz live bei Konzert

Update 5. September 09.45 Uhr: Nachdem sich Helene Fischer bereits am Dienstag auf ihren Social-Media-Kanälen zu den Vorfällen in Chemnitz äußerte, stand auch ihr Konzert am Abend in Berlin ganz im Zeichen der aktuellen Debatte. Während die Sängerin bei politischen Themen normalerweise zurückhaltend ist, setzt die 33-Jährige diesmal mit klaren Worten ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit. “Ich äußere mich nicht zu Politik. Meine Sprache ist die Musik”, scheint Fischer zu Beginn ihres Konzerts gleich deutlich machen zu wollen. Doch dann nutzt die hübsche Blondine den restlichen Auftritt, um auf die Missstände in Chemnitz aufmerksam zu machen. 

“Doch auch ich verfolge, was in der Welt passiert. Und deswegen heute Abend, jetzt und hier gemeinsam mit euch, wir setzen auch ein Zeichen. Und ich möchte jetzt und hier, dass keiner mehr sitzen bleibt. Erhebt euch. Erhebt gemeinsam mit mir die Stimme. Gegen Gewalt. Gegen Fremdenfeindlichkeit. Und lasst uns gemeinsam dieses Lied singen. Wir brechen das Schweigen hier in Berlin. Seid ihr mit mir?”, versucht Fischer rund 17.000 Menschen zu sensibilisieren. Mit dem Auftakt-Konzert in Berlin setzt Helene Fischer nach tagelangen Unruhen in Chemnitz ein Zeichen der Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit. Zuvor äußerte sich die 33-Jährige bereits auf Facebook und Instagram.

Video: Helene Fischer über - "#wirsindmehr"-Konzert

Helene Fischer äußert sich über Instagram zu Vorfällen in Chemnitz

Update 4. September 15.34 Uhr: Nachdem Helene Fischer in einem Facebook-Post dazu aufgefordert wurde, ein Konzert in Chemnitz zu geben und damit öffentlich Stellung zu den Ereignissen in der sächsischen Stadt zu beziehen, hat sich die Schlagersängerin nun auf Instagram geäußert. Vor ihrem am Abend geplanten Konzert in Berlin schrieb die Sängerin: „Wir können und dürfen nicht ausblenden, was zur Zeit in unserem Land passiert, doch wir können zum Glück auch sehen wie groß der Zusammenhalt gleichzeitig ist - das sollte uns stolz machen“, heißt es in dem Post. „Ich freue mich darauf, heute mit euch dieses Zeichen zu setzen“, schreibt Helene Fischer weiter und fügt unter anderem die Hashtags #wirbrechendasschweigen #wirsindmehr und#peace hinzu.

Unter dem Motto „#wirsindmehr fand am Sonntag ein Konzert mehrerer Künstler gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Chemnitz statt. Auch in Sozialen Netzwerken posten immer mehr Menschen Profilbilder mit dem Schriftzug „wirsindmehr. Mit dem Post bezieht die 33-Jährige damit klar Stellung gegen die fremdenfeindlichen Ausschreitungen, die sich derzeit in Chemnitz ereignen. 

Ein Großteil ihrer Follower lobt Helene Fischer für diesen Post: „Toll, dass du deine Bekanntheit für das gute nutzt und dich für Frieden, Liebe, Toleranz und Gerechtigkeit stark machst“, schreibt ein User. In zahlreichen Kommentaren sind ebenfalls die Hashtags #wirsindmehr oder #wirbrechendasschweigen zu lesen. „Word“ schreibt ein anderer Follower.

Prominente Facebook-Seite fordert: Helene Fischer soll Konzert in Chemnitz geben

Chemnitz - Chemnitz kommt nicht zur Ruhe. Schon seit einer Woche gehen in der sächsischen Stadt immer wieder Tausende Menschen auf die Straße. Auslöser waren Ausschreitungen und Attacken auf Migranten, nachdem ein Syrer und ein Iraker aufgrund einer tödlichen Messerattacke auf einen Deutschen festgenommen worden waren. 

Alle aktuellen Entwicklungen hier in unserem News-Ticker über Chemnitz.

Am Montag waren nun bei einem Konzert Bands wie Die Toten Hosen, Kraftklub und K.I.Z. unter dem Motto „#wirsindmehr“ gegen Rassismus und für eine offene Gesellschaft eingetreten. Und auch Schlagerstar Helene Fischer wurde dazu aufgerufen, in den kommenden Tagen ein Konzert in Chemnitz zu geben. 

Facebook-Aufruf: Helene Fischer soll Konzert in Chemnitz geben

„Barbara.“ heißt die Facebook-Seite einer Streetart-Künstlerin, auf der die Sängerin aufgerufen wird, im Rahmen von „#wirsindmehr“ auf der Bühne ein Zeichen zu setzen. Die Seite hat die stattliche Anzahl von knapp 650.000 Abonnenten und ist für ihre aussagekräftigen Botschaften in Form von Plakaten und Sprüchen bekannt, die sich gegen Fremdenfeindlichkeit richten. 

„Sehr geehrte Helene Fischer, ich persönlich würde es krass gut finden, wenn Sie im Lauf der nächsten Tage eine Lücke in Ihrem Terminkalender finden könnten, um ein Konzert gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in Chemnitz zu geben“, beginnen die an Helene Fischer gerichteten Worte. Das sehen unzählige Facebook-User genauso - mehr als 19.300 Mal wurde bei dem Post auf „Gefällt mir“ geklickt, fast 1.500 Mal wurde er geteilt.

„Die Verteidigung der freien und offenen Gesellschaft braucht ganz dringend die breite Mitte der Bevölkerung und Sie könnten diese sooo gut erreichen“, heißt es in dem Aufruf weiter.

Helene-Fischer-Konzert in Chemnitz: Das sagen die User

„Überfälliger Aufruf“ oder „gute Idee“, ist in den Kommentaren zu lesen. Einige User verweisen auch auf die Vorbildfunktion und die Einflussmöglichkeiten die Personen öffentlichen Lebens wie Helene Fischer hätten.

Sogar viele User, die betonen, keine Helene-Fischer-Fans zu sein, befürworten einen Auftritt der Sängerin: „Ich mag ihre Musik so gar nicht, aber je mehr Musiker gegen Rechts dabei sind, desto besser“, findet ein User. „Der Zweck heiligt ja bekanntlich die Mittel“ oder „ich bin zwar kein Fan von Helene, aber die Idee ist voll Geil!“, so weitere Kommentare.

Vorwürfe der Facebook-User: „Dann müsste sie sich endlich mal positionieren“

Andere vermuten, „ihr Management würde es ihr verbieten aus Angst einen Teil des Publikums zu verprellen“. „Dann müsste sie sich endlich mal positionieren. Aber dann würde sie vermutlich einen Teil ihrer Fans vergraulen“, mutmaßt ein weiterer Nutzer. Ähnlich auch dieser Kommentar: „Liebe Barbara. Du erwartest echt dass Frau Fischer oder andere ‚Mainstreamkünstler‘ eine klare Position gegen einen Teil der eigenen Fans beziehen?“

Schon bei der Echo-Verleihung Anfang des Jahres sorgte ein Antisemitismus-Skandal für Kritik an Helene Fischer. Im Gegensatz zu anderen Künstlern, die die Auszeichnung des als judenfeindlich kritisierten Rap-Songs von Kollegah und Farid Bang öffentlich kritisierten, hatte sich die Schlagersängerin dazu nicht auf der Bühne geäußert. Erst nach längerem Drängen brach die 33-Jährige ihr Schweigen und postete damals diese Stellungnahme auf Facebook:

Bisher gibt es von Helene Fischer keine öffentliche Reaktion auf den Aufruf.

Chemnitz: Konzert gegen Rassismus ohne Störungen

65.000 Fans besuchten am Montag das Konzert gegen Rassismus in Chemnitz. Polizeiangaben zufolge, verlief die Veranstaltung friedlich und störungsfrei. Geplante Veranstaltungen gegen das Konzert von ausländerfeindlichen Bündnissen wie Thügida oder der rechtspopulistischen Bewegung Pro Chemnitz waren von der Stadt Chemnitz zuvor untersagt worden.

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In München steht derzeit Trachten-Designer Daniel F., der auch für Helene Fischer arbeitete, wegen Drogen-Konsums und -Vertrieb vor Gericht, wie tz.de* berichtet.

va

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