Mit dem ersten Video „Deutschland“ des neuen Albums hatten Rammstein bereits für viel Wirbel gesorgt, nun wurde auch der neues Song spektakulär uraufgeführt.
Update 5. Juli: Rammstein: Desaster beim Ticket-Vorverkauf für Tour 2020! Fans stocksauer, wie extratipp.com* berichtet.
Update vom 11. Juni 2019: Auf der Bühne sind Rammstein nicht zimperlich - im wahren Leben offenbar auch nicht. Sänger Till Lindemann soll vor dem Auftritt in München im Nobelhotel zugeschlagen haben - das war der Grund.
Update vom 26. April 2019: Knapp drei Wochen vor Erscheinung des neuen Albums hat die Rockband Rammstein das Video zur neuen Single „Radio“ nun auch offiziell veröffentlicht. Der Clip ist in Schwarz-Weiß gehalten und thematisiert die Rolle des titelgebenden Empfangsgeräts, das es eben auch den Mitgliedern der Band als Bürger der DDR ermöglichte, dem Alltag zu entfliehen. Die Rocker verweisen auf das eingeschränkte Leben und die schwierige Informationsbeschaffung, dichten etwa: „Wir durften nicht dazugehören / Nichts sehen, reden oder hören / Jedes Liedgut war verboten / So gefährlich fremde Noten“. Die gesamte Aufmachung von Song und Clip lässt sich zudem an Hommage an die Elektropop-Band Kraftwerk verstehen.
Rammstein: Neue Single „Radio“ feiert Premiere an Hauswand
Update vom 25. April 2019: Die Musiker von Rammstein haben mit einer weiteren spektakulären Aktion den zweiten Song ihres neuen Albums präsentiert. Auf einer Berliner Straßenkreuzung ließ die weltweit für ihren Brachialrock gefeierte Band das Video „Radio“ auf eine Hauswand in Berlin Mitte streamen und den Song zeitgleich vom rbb-Sender radioeins ausstrahlen. Rund 1000 Fans waren zu der Kreuzung gekommen, die Polizei sicherte nach Angaben von rbb-Reporter Henrik Barth alles ab. Nach der knapp fünfminütigen Aktion feierten die Fans den Song.
Mit dem Video würdigt Rammstein mit Aufnahmen in Schwarz-Weiß eine andere global erfolgreiche deutsche Band: Videosequenzen und Teile der Musik können auch als Hommage an „Radioaktivität“ von Kraftwerk aus dem Jahr 1975 gesehen werden. Der Text des überraschend poppigen Rammstein-Songs schildert Erinnerungen an eine Zeit, als nächtliches Radiohören ein Akt der Freiheit war. Die Rammstein-Mitglieder sind in der DDR sozialisiert.
Mit dem ersten Video „Deutschland“ des neuen Albums hatten Rammstein Ende März für viel Wirbel gesorgt. Vor allem wegen des Trailers gab es anhaltende Kritik. Gut 30 Sekunden lang sind darin vier Band-Musiker zu sehen, die mit ihrer Kleidung an KZ-Häftlinge erinnern.
Rammstein-Video mit KZ-Szenen: Viel Zuspruch im Netz - und ein heftiger Vorwurf
Update vom 28. März, 19.49 Uhr: Krass, krasser, Rammstein: Das Video zu Rammsteins neuer Single „Deutschland“ lässt es ordentlich krachen. Der in Hollywood-Blockbuster-Manier produzierte neun-minütige Clip fasziniert oder schockiert – Ansichtssache – mit der für Rammstein typischen martialischen Bildsprache aus Schweiß, Blut, Tränen, Geschrei, ganz viel Feuer und dramatischen Explosionen.
Aber auch gewaltvolle Szenen sind allgegenwärtig: So gibt Sänger Till Lindemann (Markenzeichen: kajalierte Augen) gleich zu Beginn den Streetfighter, der mit Schlagringen an den Händen seinen Lebensunterhalt zusammenboxt, schlüpft in die Rolle eines Stasi-Funktionärs – oder sollte es gar Honecker sein – und übt sich beim Abendmahl in einer dunklen Kutte in Völlerei, an einem überreich mit Fleisch gedecktem Tisch. Dazwischen taucht immer wieder eine farbige Amazone auf, gespielt von Ruby Commey, deren Styling sofort an Lady Gaga oder Nicki Minaj, denken lässt. Schwere Goldketten, knallrote Lippen und Metall-Slip zu XL-Patronengürtel und deutschen Schäferhunden. Auch der Klerus, mittelalterliche Kreuzzüge, Banden-Kriminalität, die Bücher-Verbrennung im Zweiten Weltkrieg und Cyber-Utopien werden inszeniert.
Die am stärksten polarisierenden Szenen dürften jedoch jene sein, in denen die sechs Bandmitglieder als jüdische KZ-Insassen in gestreifter Sträflings-Kleidung am Galgen stehen. Der Judenstern und das Hakenkreuz tauchen immer wieder auf. Ebenso NS-Offiziere, die morden und wenige Sekunden später selbst in den Gewehrlauf blicken müssen und schließlich von den Juden exekutiert werden. Eine Umkehrung des deutschen Täter-Opfer-Motivs und somit vermutlich auch eine Distanzierung Rammsteins von rechtem Gedankengut.
Die ganze Melange, die Eckpunkte deutscher Geschichte streift, endet in einer Art Apokalypse. Über alldem tönt Lindemanns Reibeisen-Stimme: „Deutschland, mein Herz in Flammen, will dich lieben und verdammen“. Nur eine Stunde nach seiner YouTube-Premiere hatte „Deutschland“ bereits über 450.000 Aufrufe. Die dazu über 2.500 abgelassen Kommentare auf Instagram lesen sich, einem ersten Schnell-Check nach zu urteilen, mehrheitlich positiv. Viele User überbieten sich mit Superlativen von „bombastisch“ bis „gigantisch“. Charlotte Knobloch, Ex-Präsidentin des Zentralrats der Juden, sieht das allerdings völlig anders: „Mit diesem Video hat die Band eine Grenze überschritten. Wie Rammstein hier das Leid und die Ermordung von Millionen zu Entertainmentzwecken missbraucht, ist frivol und abstoßend“.
Update vom 28. März 2019, 14.08 Uhr: Die Veröffentlichung des rund 35 Sekunden langen Clips sorgte bereits im Vorfeld für Aufruhr. Was genau in dem neuen Musikvideo der Band Rammstein dann zu sehen sein wird, ist noch immer nicht klar. Um 18 Uhr wird es auf dem offiziellen YouTube-Account der Band hochgeladen.
Rammstein: Band schockt mit Video zu Single im KZ-Look - „Form von Leichenschändung“
München - Die Band Rammstein provoziert bekanntlich gerne. Die Musiker rund um Sänger Till Lindemann schocken die Musikwelt schon seit Jahren mit ihren Songtexten, auch ihre Videos sind nicht unumstritten. Doch mit ihrem neuesten Clip dürfte Rammstein zu weit gegangen sein, so sehen das zumindest zahlreiche Historiker und Politiker.
Rammstein: Video-Clip im KZ-Häftling-Style
Am Dienstag veröffentlichte die Band einen 35 Sekunden dauernden Clip, der wohl Werbung für die neue Single „Deutschland“ machen sollte. Rammstein betitelt das Video mit lateinischen Ziffern - dem Datum „28.03.2019“. Wahrscheinlich eine Anspielung auf das Veröffentlichungsdatum des eigentlichen Musik-Videos zu „Deutschland“.
Im Clip sieht man die vier Musiker, wie sie in gestreifter KZ-Uniform am Galgen stehen. Langsam fährt die Kamera über die Gesichter der Männer hinweg, die mit einer Schlinge um ihren Hals nach vorne starren. Von Till Lindemanns Schläfe rinnt Blut, einer der anderen trägt offenbar einen Judenstern. Am Ende erscheint der Single-Titel „Deutschland“ in frakturähnlicher Schrift.
Über 730.000 mal wurde das Video bereits auf YouTube geklickt, auf Facebook sahen es bis jetzt sogar 1.4 Millionen User (Stand: 27. März). Die Reaktionen sind durchaus geteilt. Während der harte Kern der Rammstein-Fans den Clip mit Beiträgen wie „Meine Vorfreude mit Gänsehaut steigert sich ins Unermessliche“ oder „Ich freue mich so, ich halt‘s nicht aus“, können andere die Begeisterung so gar nicht teilen.
Rammstein schockt mit KZ-Video: „Eine Form von Leichenschändung“
Vor allem Historiker und Politiker wären brüskiert über den Clip, so bild.de. Charlotte Knobloch, Ex-Präsidentin des Zentralrats der Juden, meinte gegenüber der Zeitung: „Mit diesem Video hat die Band eine Grenze überschritten. Wie Rammstein hier das Leid und die Ermordung von Millionen zu Entertainmentzwecken missbraucht, ist frivol und abstoßend.“ Der jüdische Historiker Michael Wolffsohn geht sogar noch einen Schritt weiter und bezeichnet den KZ-Clip als „Form der Leichenschändung“.
Lediglich FDP-Außenexperte Alexander Graf Lambsdorff schlägt sanftere Töne an. „Die Shoa ist als Werbung nicht geeignet. Egal für was. Man muss abwarten, ob das ein Ausschnitt ist, mit dem Rammstein einen Beitrag zur Aufarbeitung des Holocaust leistet“, meint er gegenüber der Bild.
Video in KZ-Kleidung: Clip von Rammstein schockt auch die Fans
Doch nicht nur diverse Experten sind über den Musik-Clip von Rammstein schockiert, auch einige Fans finden, dass die Band damit zu weit gehe. „Heikles Thema“, „Viel zu provokant“ oder „Wow, das gibt Ärger“, kommentieren die Nutzer auf Facebook und Instagram.
Bereits 1998 habe Rammstein laut Bild mit dem Video zu „Stripped“ für Furore gesorgt. Darin seien nämlich Bilder aus dem Propagandafilm „Olympia“ von Leni Riefenstahl zu sehen. Sänger Till Lindemann habe daraufhin auf die Frage, ob er so einen Film noch einmal zulassen würde, in einem Interview geantwortet: „Nein, weil ich müde bin, zu hören, wir seien eine rechte Band. Das war der Punkt, an dem ich mir gesagt habe: Da haben wir eine Grenze überschritten.“ Auf Anfrage der Zeitung wolle sich jedoch zum neuesten Video keiner der Bandmitglieder äußern.
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mef