Beim zweiten Konzert ihrer „Herz Kraft Werke“-Tour füllte Sarah Connor die Mercedes Benz Arena in Berlin. Doch die Pop-Queen beließ es nicht beim Entertainment, sondern machte eine klare politische Ansage.
Berlin - Dass Sarah Connor eine der erfolgreichsten deutschen Sängerinnen ist, war eigentlich schon vorher klar. Immerhin hat die vierfache Mutter in den vergangenen 20 Jahren insgesamt über sieben Millionen Tonträger verkauft - und ihr aktuelles Album „Herz Kraft Werke“ ist nach „Naughty but Nice“ (2005) und „Muttersprache“ (2015) ihr drittes Album, das es auf die Nummer 1 der deutschen Albumcharts geschafft hat.
Doch richtig spürbar wird die Begeisterung, die Sarah Connor bei ihren Fans auslöst, erst dann, wenn die 39-Jährige live auf der Bühne steht. So wie am Samstagabend, als sie die Berliner Mercedes Benz Arena mit ihren rund 17.000 Plätzen füllte - das zweite Konzert ihrer „Herz Kraft Werke“-Deutschlandtour.
Sarah Connor zeigt in Berlin der AfD den Mittelfinger
Sarah Connor gab dort fast alle Songs ihres neuen Albums zum besten - vom traurigen „Flugzeug aus Papier“ über das rotzige „Keiner pisst in mein Revier“ bis hin zu ihrem nachdenklichen Mega-Hit „Vincent“, der vom schwierigen Coming-Out eines schwulen Jungen handelt und den einige sehr prüde Radiostationen wegen der Zeile „Vincent kriegt keinen hoch, wenn er an Mädchen denkt“ nicht spielen wollten.
Dass sie sich vor klaren Ansagen und politischen Diskussionen nicht scheut, bewies die Sängerin aus Delmenhorst einmal mehr, als sie am Samstag ihren neuen Song „Ruiniert“ anstimmte. Als sie in Richtung der Partei, die gerade in Thüringen zweitstärkste Kraft geworden ist, die Textzeile „AfD-Idioten, mein Herz kriegt ihr nicht“ sang, hielt sie beide Mittelfinger in die Luft. Was für eine Geste!
„Mitten ins Herz“, „unheimlich stark“: Fans feiern Sarah Connor nach Mega-Konzert in Berlin
Während sich andere deutsche Stars vor politischen Aussagen scheuen, hat Sarah Connor offenbar kein Problem damit, ihre Meinung klar zu äußern - auch wenn sie damit in Kauf nimmt, dass einige Fans ihr den Rücken kehren könnten. Zumindest auf dem Konzert gab es für ihre Ansage laut Medienberichten Applaus vom Publikum. Auch auf Instagram, wo die Ex-Frau von Marc Terenzi Fotos vom Konzert postete, gab es nur positive Reaktionen: „Danke für so viele aussagekräftige Songs!“, „Mitten ins Herz, menschlich & unheimlich stark, danke für diesen Abend“ - so oder ähnlich kommentieren die begeisterten und größtenteils weiblichen Fans auf dem Profil von Sarah Connor.
Auch Herbert Grönemeyer hatte sich im September in der Olympiahalle in München klar gegen Rechtsaußen positioniert und gesagt: „Es geht darum, gegen den Populismus anzugehen. Spielerisch-lustvoll, langsam und geduldig, ganz entspannt, freudig, wir stehen zusammen - denn nur so dreht man den Rechten das Wasser ab.“